Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt
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während der ViKa-Entwicklungsphase herrschten, die Massen dieser Faunen hervorbrachten<br />
und ihre Entwicklung förderten, in keinerlei Zusammenhang mehr gebracht werden.<br />
Die Ablösung des oD-Typs - an ViKa-typischen lithologischen Merkmalen gemessen, mit<br />
gutem Recht „malmischer ViKa-Anteil“ zu nennen <strong>–</strong> wechselt nicht abrupt, sondern nach und<br />
nach in noch hellere, typischerweise nicht mehr angerötete malmische Kalke über.<br />
Dieser Übergang vollzieht sich aber so allmählich, daß sie beim bloßen Geländeaugenschein<br />
vorerst ein einziges Merkmal hinreichend deutlich vom Malmanteil oder auch vom älteren<br />
ViKa unterscheidet: hellweiße, grobspätige Kalzitzementfüllungen kleinerer und größerer<br />
Hohlräume, deren Umrisse, wenn auch fast durchwegs deformiert, zumeist noch die<br />
Ammonitengehäuse verraten, die hier eingeschlossen wurden. Ihre Zahl scheint zunächst<br />
nicht sehr groß und nur mäßig anzusteigen, doch verraten Dünnschliffe, wie dicht besetzt<br />
diese Ammonitenkalke alsbald sein können.<br />
In dieser Entwicklungsphase tritt dann auch die neue, junge „Bianconekalk“*-<br />
Sedimentation erstmalig in Erscheinung: Als etwas stumpf weiße bis gelbliche, solange nicht<br />
ferromanganimprägniert oder stark pyrithaltig jedenfalls immer sehr helle, feinkörnig-dichte,<br />
kryptokristalline mikritische Matrix dominiert sie alsbald bereits im Gefüge der<br />
Ammonitenkalke (Taf 16/1, Abb 1, kurzer gelber Pfeil rechts unten).<br />
Rotfärbungen, wie von den Schwellenablagerungen her gewohnt, fehlen diesem feinen neuen<br />
Sediment, ausgenommen biolamellar-stromatolithische Aufbaue, wie sie oberste,<br />
hartgrundnahe kondensierte Abschnitte vor allem im SFR aufweisen. In deren Nahbereich<br />
treten, zusammen mit zahlreichen andern erstaunlichen faziellen Phänomenen, bisweilen<br />
derart ungewöhnlich kräftig bunte Einfärbungen und Ferromanganimprägnierungen auf, daß<br />
die Bezeichnung „Bianconekalk“* oft nicht mehr gerechtfertigt ist.<br />
„Bianconekalk“ (*) für die „neue“, junge Sedimentation der späten Entwicklungsphasen der Vilser<br />
Schwelle (Oberjura & Unterkreide; Becken: Ammergauer & Schrambach) wurde von uns in<br />
Anlehnung an den südalpinen Biancone gewählt. Typischer, nicht eingefärbter „Bianconekalk“* der<br />
Vilser Schwelle ist vom südalpinen Biancone im Handstück wie auch Schliff nur sehr schwer oder gar<br />
nicht mehr zu unterscheiden. Diskussionen mit Dr. DONOFRIO (Institut Innsbruck) zum Thema sowie<br />
eingehendes Studium zahlreicher seiner Proben, speziell jener aus der Lokalität an der Nordflanke des<br />
Monte Belloca (NNO Verona), haben die nahezu vollkommene Übereinstimmung bestätigt.<br />
Den sedimentologischen Veränderungen nach (Matrix, Zusammensetzung, Gefüge, Inhalt<br />
etc.), ganz besonders mit ihrem Massenauftreten von Ammoniten, das sich in Schüben zu<br />
ereignen scheint und in die Unterkreide hinein fortsetzt, weisen schon (und spätestens) diese<br />
Kalke und erst recht ihre jüngere Fortsetzung mit Nachdruck auf einen umfassenden und<br />
tiefgreifenden Umschwung hin, der sich im Beckenablagerungsraum permanent fortgesetzt<br />
hat, die Schwellenregion mehr und mehr beeinflußt und letztlich gänzlich einbezieht.<br />
Sie werden in den weiteren Ausführungen „malmische Ammonitenkalke“ genannt (Tafeln<br />
16/1 & 16/2), und obwohl beim Augenschein im Gelände dem ViKa lithologisch (speziell<br />
farblich) noch zum Verwechseln ähnlich, sind doch mit ebendiesem Glied Verlust des „ViKa-<br />
Milieus“ und fazielle Verfremdung des ViKa bereits in vollem Gange, und aus zahllosen<br />
weiteren, das Auftreten der Ammoniten begleitenden Merkmalen werden wachsender Einfluß<br />
der Beckensedimentation auf den Schwellenbereich mit Angleichung der<br />
Schwellensedimentation und der Faunen und damit auch die Annäherung an pelagische<br />
Verhältnisse immer deutlicher und eindrucksvoller sichtbar.<br />
Nicht von ungefähr, sondern ebendiesem Angleichungsprozeß zuzuschreiben sein dürfte die<br />
beachtliche Affinität schon der schwellenseits zur Ablagerung gelangten malmischen<br />
Ammonitenkalke und erst recht der Restabfolge darüber mit den Malm- und Unterkreide-<br />
Aptychenschichten (Beckenfazies) <strong>–</strong> umso stärker noch, je mehr die helle, feinkörnig-dichte<br />
mikritische „Bianconekalk“*-Matrix die Komponentenbindung stellt (und trotz des<br />
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