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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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„Leitumstand“ darzustellen <strong>–</strong> im Fall des Losensteiner Aufschlusses allerdings vorerst<br />

stratigraphisch weniger exakt positionierbar als in der Vilser SFR-Abfolge. Da diese dort<br />

etwa 12 bis 15m mächtige Einheit heller bis blaß, dabei aber partienweise auffallend<br />

„zuckerlroter“ Kalke bislang nur im obersten Abschnitt und in die Basis der Pfronten-Fm<br />

hinein beprobt und eingehender untersucht wurde, so seien vorerst auch nur besonders<br />

kennzeichnende Übereinstimmungen zwischen Vils und Losenstein hervorgehoben:<br />

Massenhaftes Auftreten der (als einzellige, planktonische Grünalgen gedeuteten)<br />

Globochaeten (Globochaete ?alpina) in einer Unzahl Teilungs- bzw. Entwicklungsstadien<br />

(häufig als Kerne), „Protoglobigerinen“ (häufig als Kerne), wechselnder, teils auffallend<br />

hoher Radiolarienanteil (häufig als Kerne); kaum Echinodermaten. Bescheidener Anteil an<br />

„Filamenten“ (die in Gemeinschaft mit Globochaetenansammlungen aber oft den Anschein<br />

erwecken, als gehörte diese Art „Filamente“ - dünne, gebogene „Schiffchen“ - eher einem von<br />

deren Entwicklungsstadien an).<br />

Wir verfügen über eine umfangreiche Sammlung ausgewählter, erstklassiger, aus beiden<br />

Lokalitäten zusammengetragener DS-Aufnahmen zu diesem Thema.<br />

Zum Sediment selbst: Sparitisch, geringfügiger auch mikritisch gebundene, meist dicht<br />

gepackte ?oolithische, eher aber mikroonkolithische Kalke (grainstone-packstone).<br />

Die oolithische Herkunft ließ sich bislang jedenfalls nicht nachweisen, die Rundkörperchen<br />

zeigen oft undeutliche „Hüllen“, die aber mikritischen Anlagerungen entsprechen dürften.<br />

In ihnen ehemalige Ooide zu vermuten, kann zwar nicht einfach verworfen werden, ließe sich<br />

indes bestenfalls über sehr langwierige Diagenesevorgänge weit entfernt vom Bildungsmilieu<br />

erklären (Umlagerung & allmähliche, primärstrukturenlöschende Mikritisierung).<br />

Durchwegs Biogene als Kerne, teil-, oft nahezu vollständig mikritisiert, daher mehrheitlich<br />

sehr undeutlich, schemenhaft erhalten. Die Mikroonkolith-Einheit der Vilser Abfolge bedarf,<br />

da zu Fazies, Genese wie auch stratigraphischer Position vorerst noch zahlreiche Fragen offen<br />

bleiben, jedenfalls weiterer Untersuchungen.<br />

Den ViKa-Anteil der Bahnhofswand betreffend (Taf 25, Abbn 1 & 2): Echinodermen-,<br />

vorwiegend Crinoiden-Brachiopoden-Biosparit (beachtlicher Anteil an Brachiopoden-<br />

Bioklasten), ViKa, Typ ?oD, Endlager. „Sprenkelung“ häufig: Infiltration primär<br />

offengebliebenen Porenraums durch mikritisches Beckensediment entsprechend (s.dazu auch<br />

in den Kapiteln).<br />

Klausgraben<br />

Aus Zeitgründen konnte die Klausgraben-Lokalität nur im vordersten Abschnitt, nächst dem<br />

klammartigen Einstieg, in Augenschein genommen (s. Zeichnung & Erläut eingangs!),<br />

Kontakten zu angrenzenden stratigraphischen Einheiten sowie tektonischen Umständen aus<br />

denselben Gründen grade an diesem ViKa-Aufschluß nicht mehr nachgegangen werden.<br />

Dennoch fand sich auch hier eine die Palette der Schwelle-Becken-Kontakte und deren<br />

fazielle Varietäten bereichernde, in ihrer Ausbildung zwar andersartige, aber dennoch<br />

besonders charakteristisch zu nennende Übereinstimmung mit dem Typusgebiet.<br />

Auch hier liegt ein tiefer, beckennäherer Verband vor, ein aus Schwellensediment (ViKa) und<br />

aus eben jenen Ablagerungen zusammengesetzter, die so langzeitig und ganz typischerweise<br />

zwischen Schwelle und Beckentiefe vermitteln: die Ablagerungen der Schwammfazies<br />

(„Schwammsaum“ u.Ä., Kap VII.) <strong>–</strong> mit spikulitischen Kalken und Spikuliten (als Lias-<br />

Kieselkalke: „Kirchsteinkalk“), im Schwellenkontakt auch mit bunten Kieselkalken, mit<br />

Hornsteinlagen, (bunten) Kiesel-„Schwarten“ etc. Einer einfachen lateralen faziellen<br />

Verzahnung entspricht der Verband aber deshalb nicht, weil hier ein aufgrund wiederholten<br />

synsedimentären Gleitens & Verrutschens von Rutschstrukturen und Rutschverfaltungen<br />

gekennzeichneter (auf dem Endlager dann etwa dezimetergebankter) ViKa umfangreichen<br />

Umlagerungsvorgängen ausgesetzt war. Die mehrfach in Bewegungen geratenen ViKa-<br />

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