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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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II. Im Arbeitsgebiet keine Hinweise auf die Existenz einer Vilser Decke<br />

Zugehörigkeit der Vilser Schwelle zur AD - B e w e i s f ü h r u n g<br />

Erläuterung der Begriffe „Nördlicher-“ und „Südlicher Faziesraum“ (NFR & SFR) der<br />

Schwellenablagerungen<br />

(AD - Allgäudecke, LD - Lechtaldecke, VD - Vilser Decke)<br />

Nicht nur kommt die Tektonik des Vilser Alpen-Nordrandes, jedenfalls den Bereich AD-<br />

(vermeintliche) VD im Arbeitsgebiet betreffend, ohne die altbekannten und oftmals<br />

dogmatisch vorgebrachten deckentheoretischen Argumente und ohne weitreichende<br />

Deckenüberschiebungen aus.<br />

Mit unseren in dieser Abhandlung veröffentlichten Untersuchungsergebnissen ist vielmehr<br />

zweifelsfrei erwiesen, daß die diesbezüglichen alten Vorstellungen und Theorien allesamt<br />

überholt und deshalb zu streichen sind, beweisen sie doch einzig, daß wesentliche, zum<br />

richtigen Bild führende Zusammenhänge bis heute unerkannt geblieben sind.<br />

Die Vorstellung, es handle sich bei den mit Namen wie Pfrontener oder Vilser Schwelle<br />

bedachten, vornehmlich mit dem <strong>Vilserkalk</strong> oder ihm lithologisch ähnlichen „Malmkalken“<br />

assoziierten Gesteinen um Ablagerungen, die einer ehemals weit im S „beheimateten“,<br />

deckenmäßig transportierten, wurzellos auf der Allgäudecke abgesetzten und in Relikten<br />

darauf erhaltenen Schwellenzone zuzusprechen seien, ist unzutreffend und daher falsch!<br />

Zu Beginn langspanniger großtektonischer Vorgänge bruchtektonisch verursacht und<br />

angelegt, von nachfolgender S-N-Einengung betroffen, mit fortschreitender Umbildung und<br />

Abtiefung der Beckenablagerungsräume in „Tiefschwelleposition“ versetzt, im Zuge aller<br />

dieser Aktivitäten laufend tektonisch eingespannt, umgebaut, faziell entsprechend verändert<br />

und schließlich von den Tannheimer Schichten abgedeckt, ist diese (zusätzlich auch noch<br />

jungtektonisch überprägte) Vilser Schwelle vielmehr in der AD selbst angelegt.<br />

Anders formuliert: Sie gehört jenem Ablagerungsraum an, den die sogenannte Allgäudecke<br />

repräsentiert; sie ist - noch einmal anders formuliert <strong>–</strong> mit jenem (selbst stetig<br />

weiterentwickelten und umgebauten) Ablagerungsraum engstverbunden und von ihm und<br />

seinem Entwicklungsfortschritt auch (dauer-) abhängig, dessen (nicht eben besonders<br />

mächtige) Beckensedimentfolge „Allgäudecke“ genannt wird (davon im Arbeitsgebiet,<br />

Eldrabachprofil, zugänglich: HD bis Neokom-Aptychenschichten; Kontaktstelle Roter-Stein-<br />

Alm: Reste von ?TannhSch).<br />

Deutlicher ausgedrückt: Von den obertriassischen Anfängen bis zu ihrem in der oberen<br />

Unterkreide (Wende Apt-Alb) mit der Abdeckung durch die Tannheimer Schichten<br />

herbeigeführten Ende ist ihr Entwicklungsgang in jenen Ablagerungsbereich eingebunden und<br />

aufs engste mit ihm verknüpft, der bislang als AD-Beckenfazies (mit HD bis Tannh-Sch-<br />

Abfolge) der VD-Schwellenfazies („Vilser Schwelle“, LD - mit obertriassischer<br />

Plattformkarbonate-kondensierter roter Lias cf. Adneter-<strong>Vilserkalk</strong>-Malm-Ammonitenkalke-<br />

„Bianconekalk“-Tannh-Sch-Abfolge) gegenübergestellt worden ist.<br />

Anmerkung: „Obertriassische Plattformkarbonate-kondensierter roter Lias cf. Adneter-<br />

<strong>Vilserkalk</strong>-Malm-Ammonitenkalke-‚Bianconekalk‘-Tannh-Sch-Abfolge“ (oben) ist die<br />

(undetaillierte) Vilser- Schwelle-Abfolge nach auf den Ergebnissen dieser Abhandlung beruhender<br />

Bereinigung ihrer Stratigraphie und tektonischen Zugehörigkeit!<br />

Angeblich „entwurzelt“ und deckenmäßig transportiert und überschoben, ist jeglicher<br />

Zusammenhang zwischen VD (= angeblich ehedem LD-Deckenstirn) und AD bis heute in<br />

Abrede gestellt worden (zum Thema s. auch Kap I. & XII.; weiterführend s. LitVZ - etwa<br />

JACOBSHAGEN, TOLLMANN, REUM, ZACHER etc.!).<br />

Hauptanliegen deshalb, den „Kern“ dieser Abhandlung, den altbekannten <strong>Vilserkalk</strong> -<br />

„Kern“(-Ablagerung) auch der Vilser Schwelle - aus jener Position zu befreien, die ihm,<br />

zusammenhanglos zwischen LD-„Hauptkörper“ und AD eingeklemmt, als tektonisch völlig<br />

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