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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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Der skizzierte, N-S relativ schmale, W-O hingegen langgestreckte Bereich ist das Ursprungs-<br />

und Stammgebiet der Vilser Schwelle und mit ihr des <strong>Vilserkalk</strong>s, ist die eigentliche, am<br />

nördlich angrenzenden Beckenablagerungsraum positionierte Vilser Schwelle.<br />

Wenngleich nicht ohne Zusammenhang mit dem Stammgebiet denkbar, so ergeben sich für<br />

den gleichfalls syntektonisch laufend veränderten SFR der Schwelle doch ganz andere<br />

Entstehungs- und Entwicklungsursachen (s. unten!).<br />

4.) In allen Entwicklungsphasen verraten eindeutige Merkmale im ViKa selbst wie erst recht<br />

in der ihn als Glied einschließenden Gesamtabfolge (NFR) die unmittelbare Nachbarschaft<br />

des Stammgebietes mit dem nördlich angrenzenden Beckenablagerungssraum und eine<br />

ununterbrochene Verbindung mit und Abhängigkeit von ihm.<br />

Erst im späteren, oberjurassisch-unterkretazischen Entwicklungsstadium zeigt hingegen der SFR am<br />

eindrücklichsten den wachsenden Zusammenhang mit dem (in die Aptychenschichten-Tiefen<br />

absinkenden) Beckenablagerungsraum - etwa wenn man „Bianconekalk“ (z.B. die in der<br />

Nordfazieszone des SFR auftretende Varietät; s. Taf 4) und die Kalkbänke der Aptychenschichten<br />

lithologisch und mikrofaziell vergleicht.<br />

Wie schon erwähnt, findet sich in der Schwellenkalkabfolge des SFR kein ViKa, denn alle Umstände,<br />

wie für das Stammgebiet der Vilser Schwelle (NFR) in unmittelbarer Nachbarschaft zum<br />

Beckenablagerungsraum gegeben, fehlen im SFR, sozusagen „Hinterland“ der Vilser Schwelle, völlig.<br />

Aus dem rezent zugänglichen Bestand kann auch auf keine weiter im S folgende Bruchzone mit<br />

stammgebietsähnlichen Bedingungen geschlossen werden. Erst Absenkung und Erreichen des<br />

„Tiefschwellestadiums“ schaffen im gesamten Schwellenablagerungsraum (NFR & SFR) ähnliche<br />

Ablagerungsbedingungen in einheitlichem pelagischem Milieu. Aus diesem wiederum stechen die<br />

gleichfalls tektonisch verursachten faziellen Unterschiedlichkeiten hervor, die den zunehmend<br />

eingeengten SFR sogar in Fazieszonen aufgliedern ließen.<br />

Die im SFR aufgefundenen Übergänge aus schwarzen Liaskieselkalken (Kirchsteinkalk, Spikulite) in<br />

die bunte Schwellenfazies weisen zwar auch dort auf einen tieferen, vielleicht zwischen<br />

Allgäuschichten und Schwellenkalken vermittelnden Ablagerungsraum hin, dennoch fehlten alle<br />

Voraussetzungen, wie am Nordrand der Schwelle gegeben - „Unterlage“-Bruchrelief in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum tieferen Beckensedimentationsraum, die upwelling-Strömungen aus dieser<br />

Richtung mit ihren Auswirkungen entlang der ?abgetreppt aufragenden Stammgebietsbarriere<br />

aufwärts etc. An dergleichen Umstände (u.a. mit ihren gänzlich eigenen, Sedimentation wie<br />

Nährstoffzufuhr betreffenden Gegebenheiten) ist im SFR nicht zu denken.<br />

Die Abfolge des SFR (Taf 17) läßt diese Unterschiedlichkeiten denn auch eindrucksvoll erkennen:<br />

Zwischen über den schwarzen Liaskieselkalken folgenden, geringmächtigen bunten Lias-Dogger-<br />

Schwellenkalken und oberjurassisch-unterkretazischer roter Knollenkalkfolge (Pfronten-Fm) und<br />

„Bianconekalk“ vermitteln dort die 10 bis 15m mächtigen hellen und rosafarbenen „Mikroonkolith“-<br />

Kalke, deren Bearbeitung und Einbindung in die Abfolge samt Interpretation allerdings noch<br />

ausstehen. Wie in der den ViKa einschließenden Gesamtabfolge (NFR), so fehlt in der<br />

Schwellenkalkabfolge des SFR der Radiolarit! In dem Abtiefungsstadium, das zu jener Zeit im an<br />

das Stammgebiet anschließenden Beckenablagerungsraum (AD) erreicht war, ist er immerhin als<br />

kalkiger „Radiolarit“ vorhanden (ZACHERS „Bunte Hornsteinschichten“).<br />

5.) NFR & SFR stehen seit den Anfängen der Vilser Schwelle (bruchtektonische Phase)<br />

jedenfalls insoweit in Beziehung zueinander, als die den ViKa einschließende Gesamtabfolge<br />

(NFR) und die Abfolge des SFR sich in denselben stratigraphischen Rahmen eingespannt<br />

erweisen. Daß die triassische „Basis“ im SFR nicht zugänglich ist, tut dem keinen Abbruch.<br />

Sehr wahrscheinlich entspricht sie der gleichfalls bereits in der Anfangsphase bruchtektonisch<br />

entsprechend umgestalteten „Unterlage“, wie im Stammgebiet (NFR) vorgefunden (s. dazu<br />

im Kap VII.). Obere Rahmenbegrenzung sind für beide - wie im Beckenablagerungsraum<br />

auch - die Tannheimer Schichten.<br />

Gerade in der ausgleichenden pelagischen Phase stellen sich in den Faziesräumen indes derart<br />

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