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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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Abbau und Erweiterungen im Vilser Steinbruch ermöglichten schließlich, die Bruchzone<br />

genauer zu beschreiben und als ehedem vermutlich ausgedehnte Brekzien- und Spaltenzone<br />

(N-S) zu identifizieren: Zone der „älteren Brekzien“ und südlich anschließende<br />

Spaltenzone, eine offenbar ziemlich weit nach S reichende Zone breiter und tiefer, aber auch<br />

feinster Rotkalkspalten in der „Unterlage“.<br />

Zusammen sind sie jener „Unterlage“-Abschnitt, auf dem (Primär-) Relief und (Nord-)<br />

Abhang der Vilser Schwelle angelegt wurden <strong>–</strong> Stammgebiet.<br />

Ihre N-S-Erstreckung betreffend, war die Vilser Schwelle (selbst wenn ihr SFR einbezogen würde)<br />

somit vergleichsweise schmal angelegt. Dennoch muß sie, was den zum nördlich vorgelagerten<br />

Becken hin vermittelnden Schwellenabhang anlangt, wohl als mächtige, allmählich ausgebaute und in<br />

die Tiefen des Becken-Sedimentationsraumes hinabreichende, mit ihm und seiner weiteren<br />

Entwicklung stets direkt verbundene Anlage mit ausgeprägten Reliefunterschieden und von diesen wie<br />

auch von deren Tiefenlage abhängigen, unterschiedlichen Lebensbereichen gedacht werden.<br />

In W-O-Richtung verläuft die Fortsetzung der Vilser Schwelle bzw. ihr entsprechender Systeme<br />

offenbar über große Distanzen. Die tektonischen Aktivitäten, die dieser Anlage und ihrem<br />

fortlaufenden Wandel zu Grunde liegen, erstrecken sich (den Arbeitsbereich betreffend) zeitlich von<br />

der Obertrias bis in die obere Unterkreide. Ausdehnung wie mit ihnen verbundene Umstellungen<br />

betreffend, kommt ihnen überregionale Bedeutung zu.<br />

U.a. den Untersuchungen der mit dem ViKa-Neuabbau im O des Vilser Steinbruchs entstandenen<br />

Aufschlüsse nach ist nur die älteste Phase dieser langen, umfassenden tektonischen Aktivitäten mit<br />

bruchtektonischen, auf Dehnung und Verwerfungen (Brüche, Schollenbildung durch Abschiebungen<br />

etc.) beruhenden Vorgängen gleichzusetzen. Wie schon erläutert (Kap VI.), ist jene turbulente<br />

Hochzone, auf der die „Rotensteinfazies“ gebildet wurde, ein guter Beleg für Einleitung und Anfang<br />

dieser ältesten, bruchtektonischen Phase. Weitere Reliefaus- und <strong>–</strong>umformungen, Versteilung des<br />

Nordabhanges, Verkürzungen S-N etc., sind hingegen der nachfolgenden S-N-Einengungsphase<br />

zuzuschreiben (Auf- und Überschiebungsvorgängen, mit allen späteren Folgen, so etwa den oben unter<br />

II. beschriebenen). Im Spätverlauf der Einengung vollziehen sich sodann nicht nur Annäherung des<br />

Stammgebiets an die Beckensedimentabfolge und damit Verkürzung der ursprünglichen<br />

Horizontaldistanzen (s. etwa unter IX.), es kommt im Zuge dieser Vorgänge auch zu allmählicher,<br />

nach N gerichteter Verdrehung und Verstellung des alten Stammgebietsblockes und zu weiterer<br />

Versteilung und Verkürzung des Abhanges. Diskordante Auflager und Kontakte der Sedimentkörper<br />

des alten Blocks und ebenso diskordante Füllungsabschnitte einiger jüngerer Spaltenfüllungen im<br />

ViKa belegen dies sehr eindrucksvoll (Taf 23). Während solcher Bewegungen etwas geöffnete<br />

Kontaktflächen im alten Block wurden (wie Spalten) mit viel jüngeren, bunten schwellenseitigen<br />

Materialien gefüllt (u.a. mit dunkelroten, mikritisch gebundenen Biodetritusfüllungen mit dicken<br />

Muschelschalen - ?Inoceramen; Taf 7 und Abb 13 auf Taf 11).<br />

Hinweis auf die Abbn 1 und 2 der Tafel 7, Skizze & Foto vom Abbaustand August 2005, weil aus<br />

den abgebildeten Aufschlüssen auch rezent sehr eindrucksvoll der Unterschied zwischen den oben, in<br />

Kapitel VI./1.), beschriebenen langen flachen, rötlichen, auf dem „Primärrelief“ angelegten ViKa-<br />

Basalfächern und den jüngeren, kürzeren, auf versteiltem Abhang gebildeten und bereits verstellten<br />

ViKa-Fächern hervorgeht.<br />

„Rahmen“ der Vilser Schwelle:<br />

Der Ausgangssituation angeschlossen und zu bedenken gegeben wird die Umrahmung der<br />

Vilser Schwelle. Verstanden seien darunter jene nördlich des NFR („Unterlage“ und den<br />

ViKa einschließende Gesamtabfolge) wie auch südlich des SFR [Übergänge aus Kieselkalken<br />

in die rote und bunte, über Pfronten-Formation (neu!) und „Bianconekalk“ (neu!) bis zum<br />

„jüngsten Hartgrund“ (neu!; Oberapt) reichende Schwellenfazies] auftretenden Sedimente,<br />

welche als zeitlich-fazielle Entsprechungen die Vilser Schwelle „einrahmen“ und Einblick in<br />

deren fazielle Nachbarschaft gewähren. Diese Umrahmung tritt ja im nördlichen wie<br />

südlichen unmittelbaren Nahbereich mit zahlreichen kleinen und größeren <strong>–</strong> alles reliktischen!<br />

- Aufschlüssen an den rezent erhaltenen (Schwellen-) Bestand heran.<br />

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