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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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Weißhaus, beziehen und einbauen zu müssen. Zu vermerken (und zu tolerieren) bleibt dabei<br />

allerdings, daß der Aufschlußbereich, erheblich tektonisch belastet, wie er war, eine vollkommen<br />

erhaltene, vollständige Abfolge, womöglich samt gänzlich ungestörtem Übergang aus dem uD-ViKa<br />

zu übernehmen wiederum nicht erlaubte.<br />

3.) <strong>Vilserkalk</strong>, Typ oD<br />

<strong>Vilserkalk</strong> s.str., Callovien - ursprünglicher Begriffsumfang. Heller, spätiger Crinoiden-<br />

Brachiopodenkalk <strong>–</strong> Typlokalität, Leebachaufschlüsse, Profilanteil Vilser Steinbruch.<br />

Der Oberdogger-<strong>Vilserkalk</strong> wurde zuallererst und nahezu ausschließlich nach den an der<br />

Typlokalität gewonnenen biostratigraphischen Erkenntnissen beschrieben. Danach hat man<br />

ihn, mit lithologisch „passenden“, vage zugeordneten älteren Anteilen zusammengefaßt, nur<br />

mehr als völlig zusammenhanglose, vom Hierlatzkalk unterscheidbare Mitteljura-<br />

Schwellenfazies hingestellt und in diesem Umfang bis heute übernommen. Er ist von der<br />

Typlokalität über den den Leebach im N flankierenden hohen Rücken („Schwarzwand“) nach<br />

W bis in den Vilser Steinbruch noch am besten zu verfolgen und zu studieren.<br />

Die Bezeichnung „Oberdogger-ViKa“ beruht im angegebenen Geländeabschnitt vor allem auf<br />

den charakteristischen, ammonitengeeichten Oberdoggerbrachiopoden (s.etwa in<br />

„Einleitung“), deren lagige oder eigenartig nestartige Ansammlungen aber von der<br />

Typlokalität nach W hin in der „erdrückenden“ Masse der Crinoiden immer seltener<br />

auftauchen.<br />

Während unserer Untersuchungen der Windischgarstner Lokalität ermöglichten Einzelfunde von<br />

eindeutig der bekannten (geeichten) pala-antiplecta-vilsensis-Vergesellschaftung zugehörigen<br />

Brachiopoden, auch den dortigen, sehr hellen Kalk als ViKa, Typ oD, anzusprechen.<br />

Aufgrund der tektonischen Umstände - Einengungs- bzw. Überschiebungsrichtung,<br />

Achsensteigen in Richtung W etc. - wird der ViKa-Einheit von der Typlokalität nach W hin<br />

zwar zunehmend Platz zwischen liegenden und hangenden Einheiten eingeräumt, und sie legt,<br />

Zugänglichkeit und Vervollständigung der Abfolgeglieder betreffend, bis in den Steinbruch<br />

zu. Nirgendwo indes ungestört und vollständig erhalten, wird sie dort schließlich von jener<br />

mächtigen Horizontalverschiebung (mit Vertikalversatz) abgeschnitten und beendet, die den<br />

Steinbruch, N-W-gerichtet, quert (Taf 24, Abbn 2 & 3).<br />

Ganz anders gelagert, faziell abgewandelt und mit anderen Abfolgeanteilen taucht der ViKa<br />

erst hoch am Roten Stein wieder auf, doch dort wiederum fehlt der typische ViKa s.str., wie<br />

vom engeren Typlokalitätsumfeld bekannt.<br />

Nur im Steinbruch, hart vor der genannten tektonischen Begrenzung, konnte im Lauf der<br />

Jahre und begünstigt durch den schon geraume Zeit bevorzugt im ViKa vorangetriebenen<br />

Rohmaterialabbau eine wenngleich alles eher als ungestört zusammenhängende und deshalb<br />

auch bestenfalls annähernd vollständige ViKa-Abfolge ermittelt werden.<br />

Von den bestätigenden oder erweiternden Informationen aus den anderen Lokalitäten<br />

(Typlok, Leebach, Roter Stein) gestützt bzw. aufgebessert, ist sie als die für den ViKa<br />

repräsentative Einheit zu betrachten. Vorgestellte Typen plus Malm-ViKa repräsentieren<br />

dabei die auf dem Entwicklungsablauf des ViKa beruhenden hauptsächlichen Bildungen<br />

bzw. Fazies plus ViKa-Auslauf, heißt also: hauptsächlich die Brachiopoden- und Crinoiden-<br />

Faunenfolge samt zwischengeschalteter mD-Faunenumstellung sowie die brachiopodenfreie<br />

Auslaufphase (Malm-ViKa) vor der Ammoniten-Faunenfolge. Nur bei Typ uD in<br />

Rotensteinfazies und ViKa-Vorläufern wird zwei zeitlich befristeten, gleichfalls<br />

entwicklungsgeschichtlich begründbaren faziellen Besonderheiten Rechnung getragen.<br />

Schon Entstehung und Entwicklung gemäß und ebenso aufgrund der tektonikbedingten<br />

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