01.12.2012 Aufrufe

Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In der Abbruchzone, am zum nördlich vorgelagerten Becken hin vermittelnden<br />

Schwellenabhang und Relief manifestieren sich diese in völlig veränderter, geringmächtiger<br />

und unregelmäßig-lückenhafter, offensichtlich upwelling-induzierter Sedimentation.<br />

Es werden hoch kondensierte rote Kalke auf dem „Unterlagen“-Relief abgesetzt, die ein<br />

knolliges Gefüge - Bewegungsgefüge! - aufweisen können, eine beckenseits herangeführte,<br />

durch die upwelling-Strömungen im Abhangrelief des Stammgebiets abgelagerte unter- bis<br />

obertoarcische Cephalopodenfauna bewahrt (s.Taf 5, Abb 1, & Taf 6) und sowohl<br />

Brekzienzone (als rote Matrix der Graugesteinskomponenten) wie auch die mächtige<br />

Spaltenzone in der „Unterlage“ vollständig gefüllt und plombiert haben.<br />

Es sind uns bislang keine Spalten mit ViKa-Füllungen bekannt; jüngere Spalten mit jüngeren<br />

hellen Füllungen können dies aber bisweilen vortäuschen.<br />

Diese geringmächtigen, immer raren kondensierten roten, knolligen Kalke sind im Arbeitsgebiet die<br />

einzigen der Adneter Fazies gut vergleichbaren <strong>–</strong> ammonitengeeichten! - roten Liaskalke; von uns<br />

wird in dieser Arbeit, wo von ihnen die Rede ist, deshalb meist ein „cf. Adneter“ hinzugefügt.<br />

Die lachsroten Knollenkalke der Pfronten-Formation (neu) sowie der helle „Bianconekalk“ (neu) <strong>–</strong><br />

darauf sei nach Durchsicht der älteren Schriften und Karten aus guten Gründen mit Nachdruck<br />

hingewiesen <strong>–</strong> sind Oberjura- und Unterkreidesedimente des SFR, was den „Bianconekalk“ betrifft,<br />

auch des NFR der Vilser Schwelle. Die roten Liaskalke cf. Adneter haben bestenfalls partienweise<br />

Farbe und knolliges Gefüge mit dem der Pfronten-Fm gemein, sonst NICHTS!<br />

Aber selbst in der Farbe und, des doch etwas unterschiedlichen Bildungsmechanismus wegen, auch im<br />

Knollengefüge lassen sie sich meist ganz leicht unterscheiden.<br />

Die Toarc-Ammonitenfauna taucht, zusammen mit großen (autochthonen) Gastropoden, nicht<br />

selten auch in den Füllungen der mächtigen Rotkalkspalten der Spaltenzone auf (z.B. Roter<br />

Stein, O, 1350 bis 1360m; ehedem, und besonders eindrucksvoll, auch im Vilser Steinbruch).<br />

In der Folgezeit dürfte sich in einem eigenen, im ausgedehnten Brekzien- bzw.<br />

Spaltenzonenbereich der „Unterlage“ entstandenen neuen Lebensraum die auffallend<br />

kleinwüchsige Cephalopoden-Anschlußfauna (Zwergfauna) des Grenzbereichs Toarc-Aalen<br />

entwickelt haben („Brekzien-“ oder „Spaltenfauna“; s. Kap IV., Taf 6, Taf 24, Abbn 7 & 8).<br />

Der unter V. beschriebene Violettkalk („Violettlias“) ist in dieser Phase der<br />

Sedimentationsumstellung wohl als die erste, älteste, basale Schwellenablagerung anzusehen,<br />

die kondensierten knolligen Rotkalke (cf. Adneter) darüber entsprechen der auslaufenden<br />

Restsedimentation vor der toarcischen Omission und Hartgrundbildung.<br />

Wo dieses älteste, zum Top hin bereits kondensierte und auffallend blauviolette Sediment der<br />

Vilser Schwelle langzeitig unbedeckt blieb, schließt es mit korrodierter Oberfläche<br />

(Subsolutionsrelief) und dünnen schwarzen Verkrustungen ab.<br />

Die kondensierte rote Liassedimentation endet abrupt mit der markanten Toarc-Omission mit<br />

ihrem eisen- und manganoxidisch rot bis dunkelbraun und schwarz belegten, oft dick<br />

krustenbedeckten Hartgrund, der aber auch ein krustenfreies, korrodiertes, wellig-unebenes<br />

Subsolutionsrelief aufweisen kann.<br />

Unvermittelt, schlagartig <strong>–</strong> nur mit da und dort dünnen rot „geflammten“, von roten, braunen<br />

und schwärzlichen Verkrustungen zusammengehaltenen basalen Brachiopodenlagen <strong>–</strong> setzen<br />

darüber die mächtigen hellen, durchwegs sparitisch gebundenen Brachiopodenmassen des<br />

uD-Typs des ViKa ein. Je nach Aufschluß und Reliefanschnitt kann diesen der uD-Typ in<br />

„Rotensteinfazies“ ersetzen (im Beispiel vom Roten Stein W, ca.1470m - mit Sicherheit<br />

tektonikbedingt -, auch überlagern; Kap VI.).<br />

Die mikrofaziell meist gut gestützten Hinweise, die diese typische (frühe) Vilser-Schwelle-<br />

und ViKa-Abfolge beinhaltet, sind mannigfaltig. Sie reichen von Hangversteilungen<br />

(Nachrutschen <strong>–</strong> häufig voneinander abwinkelnde Geopetalgefüge im uD-Brachiopodentyp,<br />

Taf 10, Abbn 7-9) und Absenkung der Bruchzone (daraus herzuleitende, kurzzeitige<br />

66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!