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Vilserkalk – - Geologische Bundesanstalt

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und Ende der typischen ViKa-Schwellenablagerungen bewirkt, Einblick auf die (noch frühe)<br />

Annäherung an pelagische Verhältnisse und mit alledem <strong>–</strong> mittelbar - auch auf Schwelle- wie<br />

ViKa-Position in unmittelbarer Nachbarschaft zum Beckenablagerungsraum und auf dessen<br />

fortdauernde Abtiefung. Es werden diesbezüglich mehrere aus dem Typusgebiet bekannte<br />

Einzelheiten eindrucksvoll bestätigt.<br />

Der Aufschluß präsentiert nämlich nur am nordwestlichen Ende etwas ViKa, die südöstlich<br />

anschließende, etwa in östlicher Richtung einfallende, wohl an ehemaligen Bankungsfugen<br />

verschobene, wechselhafte Gesteinsfolge entspricht dagegen ganz offensichtlich einem<br />

(tektonisch gleichfalls gehörig belasteten) ehemaligen Verzahnungsbereich jüngerer, bereits<br />

schwellenfaziesfremd geratender, mehr und mehr an die kommenden pelagischen<br />

Verhältnisse anklingender post-ViKa-Ablagerungen mit „echtem“ ViKa <strong>–</strong> mit einiger<br />

Sicherheit des Typs oD (Callov).<br />

Was hier mit dem ViKa wechselt, sind jüngere, mit Sicherheit noch malmische Sedimente,<br />

mit dem Typusgebiet verglichen, macht den Hauptunterschied aber, daß hier nicht, wie von<br />

der Typusgebietsabfolge mit ViKa, „Malm-ViKa“, „Ammonitenkalken“<br />

(Schwellenäquivalent der Aptychenkalke) und jüngster, in die Unterkreide fortgesetzter,<br />

kondensierter Restsedimentation bekannt, ein Ausschnitt aus dem Vertikalverband des<br />

(absinkenden) Schwellenablagerungsraums getroffen ist, sondern ein (?tiefer, beckennäherer)<br />

Lateralverband Schwelle (ViKa-Endlager)-Becken; daß hier ein Ausschnitt aus schon<br />

synsedimentär eingeengten und erheblich gestörten tieferen Lateralkontakten Schwelle-<br />

Becken vorliegt <strong>–</strong> auch bereits mit (in der ?“Bianconekalk“-Aptychenschichten-<br />

Feinsedimentation) mikritisch gebundenen jungen, dem frühen pelagischen<br />

Entwicklungsstadium zuzuordnenden Faunenelementen, unter diesen selbstredend auch die<br />

Ammoniten.<br />

Mit dem Reitmauerkalk ähnlichen, oft sehr dicht mit „Filamenten“ (?Bositra) besetzten,<br />

dabei aber noch mit ViKa-ähnlich dichter Echinodermenpackung versehenen Anteilen (Tafel<br />

25, Abbn 3 & 4), weiters mit teilweise massenhaft „Protoglobigerinen“, weiters mit hohen,<br />

dichten Schwebcrinoidenanteilen und <strong>–</strong> der stratigraphischen Position im Typusgebiet<br />

entlehnt! <strong>–</strong> mit Globochaetenmassen wie in den dortigen „Mikroonkolithen“ (die auch noch<br />

in die Basis der Pfronten-Fm, also in den Rotensteinkalk, Oxford, hinein beständig sind; siehe<br />

dazu Taf 17!), markiert der Bahnhofswandaufschluß jüngsten ViKa (Callov) in lateralem<br />

Kontakt mit der frühen malmischen Beckenentwicklung und ihren faziell immer ViKafremder<br />

geratenden Ablagerungen und mag - mit dem ViKa zusammen - die Zeitspanne etwa<br />

zwischen Callovien und ?Kimmeridge einschließen. Aptychenansammlungen wie auf Abb 7<br />

der Taf 25 lassen sich im Junganteil überall ausmachen, und die Ablagerungen sind auch<br />

lithologisch längst kein ViKa mehr; trotz ihres typischen jungen Fauneninhalts in feiner<br />

mikritischer Matrix, die aber nur teilweise der späteren typischen Malm-U-Kreide-<br />

Feinsedimentation entspricht, (u.a. auch positions- und damit faziesbedingt) allerdings auch<br />

nicht Aptychenschichten.<br />

Ein in der verzahnenden Abfolge ViKa <strong>–</strong> Malm-Folgesedimentation auffallendes Phänomen<br />

sei hier noch kurz angesprochen und in Bezug zum Typusgebiet gesetzt <strong>–</strong> „Mikroonkolithe“<br />

& Globochaeten (Massenauftreten). Im Typusgebiet sind die (von uns so bezeichneten)<br />

„Mikroonkolithe“ eine bislang wenig untersuchte und daher vorerst noch ziemlich<br />

geheimnisvolle Einheit im Profil des SFR, allerdings in eindeutiger stratigraphischer Position<br />

(s. Profil P1051F auf Taf 17!). In Vils <strong>–</strong> was deren Topumfeld betrifft <strong>–</strong> weit in den frühen<br />

Oberjura hineinreichend, dabei noch vor das Maximum der synsedimentären Einengung und<br />

noch vor das finale „Tiefschwellestadium“, aber jedenfalls in den bereits laufenden,<br />

markanten Wechsel von den schwelletypischen Fazies ins pelagische Milieu zu stellen, taucht<br />

dieses Phänomen im Losensteiner Bahnhofsaufschluß <strong>–</strong> sehr ausgeprägt! <strong>–</strong> wieder auf.<br />

Es scheint also, auch und vor allem das Globochaeten-Massenauftreten betreffend, in der<br />

gegenständlichen Schwelle-Becken-Kombination bzw. -Nachbarschaft etwas wie einen<br />

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