Quantenmechanik II - Theorie der kondensierten Materie - Carl von ...
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I.3 Spinpräzession und Spinresonanz 19<br />
das ja additiv in zwei entgegengesetzt zirkular polarisierte Fel<strong>der</strong> zerlegt werden kann<br />
�B = B1<br />
⎛ ⎞<br />
cos ωt<br />
⎝−<br />
sin ωt⎠<br />
+<br />
2<br />
0<br />
B1<br />
⎛ ⎞<br />
cos ωt<br />
⎝sin<br />
ωt⎠<br />
. (I.3.15)<br />
2<br />
0<br />
Ein solches Feld erzielt für ω ≈ ω0 den gewünschten Effekt: Transformiert man nämlich<br />
auf das ” mitrotierende“ System des ersten Anteils, erscheint dieser Anteil stationär. Der<br />
zweite Anteil entspricht einer hochfrequent (nämlich mit 2ω) ” gegenrotierenden“ Komponente.<br />
Diese hochfrequente Störung hat im zeitlichen Mittel nur einen geringen Effekt<br />
und kann daher in guter Näherung vernachlässigt werden. Diese Näherung – Zerlegung eines<br />
linear polarisierten Feldes in zwei entgegengesetzt zirkular polarisierte Komponenten,<br />
Transformation in das rotierende System <strong>der</strong> einen Komponente und Vernachlässigung<br />
des an<strong>der</strong>en – wird auch in <strong>der</strong> Quantenoptik häufig angewandt und als “rotating wave<br />
approximation (RWA)” bezeichnet.<br />
Die mathematische Durchführung dieses Gedankens ist nun klar: Ausgangspunkt ist die<br />
Schrödinger-Gleichung für einen Spin in einem statischen Magnetfeld <strong>der</strong> Stärke B0 in<br />
z-Richtung und einem oszillierenden, in x-Richtung linear polarisierten Feld <strong>der</strong> Stärke<br />
B1, also<br />
i� d<br />
|Ψ(t)〉 = −g<br />
dt 2<br />
e�<br />
2m (B0σz + B1 cos ωt σx) |Ψ(t)〉 . (I.3.16)<br />
Die Transformation auf ein mit ω rotierendes Bezugssystem wird geleistet durch die<br />
unitäre Operation<br />
ωt<br />
i<br />
|Ψ(t)〉 = e 2 σz | ˜ Ψ(t)〉 . (I.3.17)<br />
Daraus folgt<br />
und somit<br />
i� d<br />
ωt<br />
|Ψ(t)〉 = ei 2<br />
dt σz<br />
i d<br />
dt | ˜ Ψ(t)〉 =<br />
� ω − ω0<br />
mit ω0 = geB0<br />
2m und ω1 = geB1<br />
4m .<br />
Jetzt ist<br />
2<br />
�<br />
− �ω<br />
2 σz | ˜ Ψ(t)〉 + i� d<br />
dt | ˜ �<br />
Ψ(t)〉<br />
ωt<br />
−i<br />
cos ωt e 2 σz ωt<br />
i<br />
σx e 2 σz = cos ωt σx e iωtσz<br />
(I.3.18)<br />
ωt<br />
−i<br />
σz − ω1 cos ωt e 2 σz ωt<br />
i<br />
σx e 2 σz<br />
�<br />
| ˜ Ψ(t)〉 (I.3.19)<br />
= cos ωt σx(cos ωt + iσz sin ωt)<br />
= σx<br />
σy<br />
(1 + cos 2ωt) + sin 2ωt . (I.3.20)<br />
2 2