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Quantenmechanik II - Theorie der kondensierten Materie - Carl von ...

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I.5 Addition <strong>von</strong> Drehimpulsen 27<br />

I.5 Addition <strong>von</strong> Drehimpulsen<br />

In <strong>der</strong> klassischen Mechanik entspricht die Drehimpulsaddition <strong>der</strong> üblichen Vektoraddition.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Quantenmechanik</strong> liegt <strong>der</strong> Drehimpulsaddition eine an<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Mathematik<br />

zugrunde, die in den Bereich <strong>der</strong> Gruppentheorie gehört. Das einfache Beispiel <strong>der</strong><br />

Addition zweier ” Spin 1/2“ zeigt bereits alles wesentliche und soll daher ausführlich vorab<br />

behandelt werden.<br />

Betrachtet werden also zwei Teilchen mit Spin 1/2 – z.B. ein Proton und ein Neutron,<br />

die zu einem Deuterium gebunden sind. Der Spinoperator für das erste Teilchen sei � S1,<br />

<strong>der</strong> für das zweite � S2. Dann gilt [ � S1, � S2] = 0, da sich die Operatoren auf verschiedene<br />

Teilchen beziehen. Der Zustandsraum für das Zwei-Spin-System ist <strong>der</strong> Produktraum <strong>der</strong><br />

einzelnen Zustände und damit vierdimensional. Wählt man wie üblich die z-Achse als<br />

Quantisierungsachse, hat man in einprägsamer Schreibweise die Basiszustände |↑ ↑〉, |↑ ↓〉,<br />

| ↓ ↑〉 und | ↓ ↓〉, wobei <strong>der</strong> erste Pfeil den Eigenwert <strong>von</strong> S1z und <strong>der</strong> zweite den <strong>von</strong> S2z<br />

bezeichnte.<br />

Der Gesamtspin des Systems wird nun durch den Operator � S = � S1 + � S2 beschrieben. Die<br />

Komponenten dieses Operators gehorchen den Vertauschungsrelationen<br />

[Sj, Sk] = [S1,j + S2,j, S1,k + S2,k] = [S1,j, S1,k] + [S2,j, S2,k]<br />

= i� εjkl S1,l + i� εjkl S2,l =<br />

� �<br />

i� εjkl S1,l + S2,l<br />

= i� εjkl Sl (I.5.1)<br />

und bilden damit erneut einen Drehimpulsoperator. Es lassen sich daher gemeinsame<br />

Eigenzustände |s, m〉 <strong>der</strong> Operatoren � S 2 und Sz finden (vgl. <strong>Quantenmechanik</strong> I, I.3):<br />

�S 2 |s, m〉 = � 2 s(s + 1) |s, m〉 und (I.5.2)<br />

�Sz|s, m〉 = � m |s, m〉 . (I.5.3)<br />

Das Problem <strong>der</strong> Addition“ zweier Spins besteht also darin, diese Zustände |s, m〉 als<br />

”<br />

Linearkombination <strong>der</strong> obigen Produktbasis zu finden. Nun gilt<br />

� �<br />

� �<br />

Sz | ↑↑〉 = (S1,z + S2,z) | ↑↑〉 = + | ↑↑〉 = � | ↑↑〉 , (I.5.4)<br />

2 2<br />

analog erhält man<br />

Sz | ↑↓〉 = 0 , Sz | ↓↑〉 = 0 , Sz | ↓↓〉 = −� | ↓↓〉 . (I.5.5)<br />

Damit besitzt Sz die Eigenwerte +�, −� und 0� (zweifach). Man vermutet daher, dass<br />

die beiden Spins entwe<strong>der</strong> zu einem Gesamtspin 1 koppeln können und dann ein Triplett<br />

<strong>von</strong> Zuständen bilden (s = 1, m = +1, 0, −1), o<strong>der</strong> zu einem Gesamtspin 0, <strong>der</strong> einem<br />

Singlett entspricht (s = 0, m = 0). Das wird durch folgende Rechnung bestätigt: Für die<br />

Leiteroperatoren<br />

S1± = S1x ± iS1y<br />

S2± = S2x ± iS2y (I.5.6)

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