Quantenmechanik II - Theorie der kondensierten Materie - Carl von ...
Quantenmechanik II - Theorie der kondensierten Materie - Carl von ...
Quantenmechanik II - Theorie der kondensierten Materie - Carl von ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
I.4 Das Stern-Gerlach-Experiment 25<br />
Hier geht <strong>der</strong> ” verschwindende Überlapp“ ein. Wäre dagegen das Feld homogen, hätte<br />
man nur die übliche Spinpräzession<br />
〈 � S〉 hom<br />
t+T = �<br />
2 cos ω0T �ex − �<br />
2 sin ω0T �ey , (I.4.10)<br />
d.h. die Spinpolarisationsrichtung wird lediglich gedreht, während die Spinpolarisation<br />
als solche erhalten bleibt. Die Tatsache, dass ein inhomogenes Feld die Spinpolarisation<br />
auslöscht, kann durch die unterschiedlichen Präzessionsfrequenzen erklärt werden. Teilchen,<br />
die den Apparat in Abb.I.6 weiter oben durchlaufen, ” sehen“ ein kleineres Feld, als<br />
Teilchen weiter unten. Ihre Spins präzedieren also langsamer. Die Gleichung (I.4.9) ergibt<br />
sich als Mittel über die lokalen Präzessionsfrequenzen. Ein inhomogenes Feld dephasiert<br />
den Spin.<br />
Damit, wie verlangt, <strong>der</strong> Mittelwert verschwinden kann, muss die Unsicherheit ∆ω0 <strong>der</strong><br />
lokalen Präzessionsfrequenz die Bedingung ∆ω0 · T � 2π erfüllen. Wegen<br />
∆ω0 = ge ge dBz<br />
∆B ≈ ∆z , (I.4.11)<br />
2m 2m dz<br />
muss also gelten:<br />
� �<br />
�<br />
�<br />
ge dBz �<br />
�<br />
2π<br />
�2m<br />
dz � T � . (I.4.12)<br />
∆z<br />
Dabei ist ∆z die Höhe zwischen den Polschuhen (s. Abb.I.6).<br />
Diese Bedingung an die Stern-Gerlach-Apparatur hat eine einleuchtende Interpretation.<br />
Der Ablenkwinkel ϕ des Wellenpakets wird durch den Quotienten <strong>der</strong> Impulskomponenten<br />
pz und py bestimmt (ϕ ≈ pz<br />
py ). Dabei wird <strong>der</strong> Ausgangs-Querimpuls pz durch die<br />
Inhomogenität bestimmt:<br />
� �<br />
�<br />
pz = �<br />
ge dBz �<br />
�<br />
�2m<br />
dz �<br />
� �<br />
�<br />
ϕ ≈ �<br />
ge dBz �<br />
�<br />
�<br />
�2m<br />
dz � 2<br />
�<br />
T , also (I.4.13)<br />
2<br />
T<br />
py<br />
. (I.4.14)<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite tritt beim Durchgang eines Wellenpakets durch einen Spalt <strong>der</strong><br />
breite ∆z ein Beugungseffekt auf. Die dadurch verursachte Winkelaufweitung δϕ beträgt<br />
nach <strong>der</strong> Beugungstheorie<br />
δϕ ≈ λ<br />
∆z<br />
2π�<br />
= , (I.4.15)<br />
py∆z<br />
wobei λ = 2π�/py die de Broglie-Wellenlänge <strong>der</strong> einfliegenden Teilchen bezeichnet. Die<br />
Bedingung dafür, dass die beiden separierten Wellenpakete nicht überlappen, lautet offensichtlich<br />
δϕ � 2ϕ, was nun<br />
2π�<br />
py ∆z<br />
�<br />
�<br />
� 2 �<br />
ge<br />
�2m<br />
dBz<br />
dz<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
2<br />
T<br />
py<br />
(I.4.16)