Titel Sachsenwald aktuell

Foto: Denise Ariaane Funke
Verband der Südholsteinischen Wirtschaft:
Gute Auftragslage, aber Mangel an guten Auszubildenden und Fachkräften
Reinbek (daf ) – Bei den 317 Mitgliedsfirmen
des Verbands der
Südholsteinischen Wirtschaft
(VSW) ist die Lage trotz Wirtschaftskrise
in Südeuropa sehr
stabil, das ergab die jüngst durchgeführte
halbjährliche Mitgliederbefragung.
»Die Stimmung in
der Verbandsmitglieder der Region
ist ungebrochen gut«, verkündete
der VSW-Vorsitzende Michael
Voigt vor wenigen Tagen in
Reinbek. »81 Prozent der befragten
Unternehmer bewerten ihre
derzeitige Auftragssituation besser
oder ähnlich gut wie im Vorjahr«,
so Voigt.
Auch die Zukunft sieht rosig aus.
»Eine vergleichbare Anzahl der
Unternehmen geht von einer
Verbesserung oder gleichbleibenden
Auftragseingängen aus«,
betont der VSW-Vorsitzende.
Laut Prognose werden 89 Prozent
der Unternehmen ihre Investitionen
in den kommenden
sechs Monaten sogar noch steigern
oder gleichhalten.
Gut ist auch die Situation in
puncto der Beschäftigungsverhältnisse.
34 Prozent der Befragten
konnten zusätzliches Personal
einstellen. 50 Prozent
mussten keine Mitarbeiter entlassen.
Lediglich 3,6 Prozent der
Mitglieder gehen von einer Verringerung
der Beschäftigtenzahl
aus. Die Personalsuche stellt al-
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Martin Bentz, Geschäftsführer der Pumpen-Service-Bentz GmbH, VSW-Hauptgeschäftsführer Axel Stehr,
Achim Lindhorst, Geschäftsführer der Siegfried Jacob GmbH & Co. KG und VSW-Vorsitzender Michael Voigt
(von links) sind in Sorge und appellieren dafür dass das die schulische Ausbildung besser werden muss.
lerdings nach wie vor eine Hürde
dar. Geeignete Fachkräfte, Akademiker
und gute Auszubildende
sind laut Aussage der regionalen
Betriebe rar. »Etwa die Hälfte
der von uns befragten Unternehmen
hat erklärt, dass sie Stellen
entweder nicht besetzen konnten
oder aber große Schwierigkeiten
dabei hatten«, berichtet VSW-
Hauptgeschäftsführer Axel
Stehr. Quer durch die Bank rügen
die Unternehmen die schlechte
Ausbildung der Schulabgänger.
Fazit der befragten Mitglieder: Es
mangelt an Grundvoraussetzun-
gen. Eine einfache Addition ist
für viele Auszubildende schon eine
Herausforderung.
Ebenso schlecht sieht es mit den
Deutschkenntnissen aus. »Es ist
keine Seltenheit, dass schon das
Bewerbungsanschreiben vor
Fehlern wimmelt«, so Axel Stehr.
Der VSW sieht hier die Schulen in
der Pflicht. Martin Bentz, Geschäftsführer
der Pumpen-Service-Bentz
GmbH kann dies aus
seiner Praxis nur bestätigen.
Das Reinbeker Unternehmen bildet
Bürokaufleute aus. »Viele
Ausbildungsbewerber, die mit ei-
nem Realschulabschluss die
Schule verlassen, bringen heute
das mit, was vor 25 bis 20 Jahren
jemand mit einem Hauptschulabschluss
konnte«, kritisiert
Bentz. Achim Lindhorst, Geschäftsführer
der Siegfried Jacob
GmbH & Co. KG bringt das Problem
auf den Punkt. »Es kann
nicht sein, dass Unternehmen
auch noch Aufgaben der schulischen
Ausbildung übernehmen
müssen.
Da muss dringend von Seiten der
Schulen nachgebessert werden«,
ergänzt Lindhorst.
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