Anhang II1 - Fachbereich Physik - Universität Osnabrück
Anhang II1 - Fachbereich Physik - Universität Osnabrück
Anhang II1 - Fachbereich Physik - Universität Osnabrück
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nachwuchsförderung<br />
<strong>Fachbereich</strong> <strong>Physik</strong> - Jahresbericht 2008<br />
Emmy-Noether-Arbeitsgruppen<br />
Das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
"Herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit<br />
zu geben, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe verbunden mit<br />
qualifikationsspezifischen Lehraufgaben zügig für eine wissenschaftliche Leitungsaufgabe,<br />
insbesondere als Hochschullehrer zu qualifizieren". 1 Der <strong>Fachbereich</strong> <strong>Physik</strong> betrachtet dieses<br />
Förderinstrument einerseits als exzellente Möglichkeit zur Nachwuchsförderung, andererseits aber<br />
auch als Chance zur inhaltlichen Erweiterung seines Potenzials in Lehre und Forschung.<br />
Im Berichtszeitraum waren zwei Emmy-Noether-Gruppen am <strong>Fachbereich</strong> eingerichtet. Eine<br />
zum Thema "Wellenphänomene im angewandten Elektromagnetismus: Beschreibung für lineare und<br />
nichtlineare Medien" unter der Leitung von Dr. Ekaterina Shamonina sowie eine zum Thema<br />
"Understanding and controlling molecular interactions in self-assembly on dielectric substrates" unter<br />
der Leitung von Dr. Angelika Kühnle.<br />
Die unter der Leitung von Dr. Shamoninas tätige Gruppe arbeitet auf dem Gebiet der<br />
elektromagnetischen Wellenphänomene: Dank der Verfügbarkeit hoher Rechnerkapazitäten<br />
ermöglichen heute rasante Fortschritte bei der Aufklärung der vektoriellen Natur elektromagnetischer<br />
Wellenphänomene das erneute Angreifen klassischer Fragestellungen auf höherem Niveau. Die<br />
Arbeiten zielen auf die theoretische Beschreibung elektromagnetischer Wellenphänomene, um durch<br />
ein tieferes Verständnis der Wellenprozesse zur Entwicklung neuer Anwendungen zu gelangen. Es<br />
werden drei Arten der Wellenprozesse untersucht, (i) Ausbreitung und Wechselwirkung von<br />
Lichtwellen in photorefraktiven Kristallen; (ii) Ausbreitung von Lichtwellen und deren<br />
Wechselwirkung mit Materie in der konfokalen Raster-Laser-Mikroskopie; (iii) Steuerung von<br />
elektromagnetischen Wellen durch Super-Richtantennen. Ziel dieser Arbeiten ist es, die bereits<br />
vorhandenen langjährigen Erfahrungen bei der vektoriellen Beschreibung der Polarisation von<br />
elektromagnetischen Wellen in photorefraktiven Kristallen zum einen zu erweitern und zum anderen<br />
zur Beschreibung anderer Wellenphänomene einzusetzen, und so neue Gebiete kennenzulernen. Der<br />
Erfolg der Arbeit von Dr. Shamonina dokumentiert sich in hervorragender Weise durch ihre Berufung,<br />
der sie gefolgt ist, auf eine Stiftungsprofessur an der Erlangen Graduate School in Advanced Optical<br />
Technologies (SAOT) der <strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg im Frühjahr 2008.<br />
Der Schwerpunkt der seit Juli 2005 am <strong>Fachbereich</strong> angesiedelten Arbeitsgruppe von Dr. Kühnle<br />
liegt in der Untersuchung der Selbstorganisation organischer Moleküle auf dielektrischen Oberflächen<br />
mit dem Rasterkraftmikroskop. Hierbei spielt die Kontrolle der Strukturbildung durch die geeignete<br />
Wahl der Moleküle eine zentrale Rolle. Ziel der Forschung ist es, ein umfassendes Verständnis der<br />
Molekül-Molekül und der Molekül-Substrat-Wechselwirkungen auf Dielektrika zu erlangen, um so<br />
gezielt molekulare Strukturen mit maßgeschneiderten Funktionalitäten herstellen zu können. Die<br />
Arbeitsgruppe ergänzt ideal die anderen am <strong>Fachbereich</strong> angesiedelten Kompetenzen zur Material-,<br />
Oberflächen- und Nanophysik und arbeitet eng mit einer Reihe von experimentellen wie theoretischen<br />
Bereichen am <strong>Fachbereich</strong> <strong>Physik</strong> und am Institut für Chemie der <strong>Universität</strong> zusammen. Im<br />
Berichtszeitraum haben fünf Master- bzw. Diplomstudierende sowie ein Doktorand der Arbeitsgruppe<br />
erfolgreich ihren Abschluss am <strong>Fachbereich</strong> abgelegt. Die Arbeitsgruppenleiterin erhielt einen Ruf auf<br />
eine W3-Professur am Institut für <strong>Physik</strong>alische Chemie der Johannes Gutenberg <strong>Universität</strong> Mainz,<br />
was den großen Erfolg der Arbeitsgruppe belegt. Auch sie hat den Ruf angenommen.<br />
1 Art der Förderung: Förderung einer Nachwuchsgruppe incl. der Stelle der/des Nachwuchsgruppenleiterin/s nach BAT Ia/E15 TV-L für die/den<br />
Antragsteller/in und die zur Durchführung des Projektes notwenigen Personal und Sachmittel für in der Regel fünf Jahre.<br />
vgl. http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/nachwuchsfoerderung/emmy_noether/kompaktdarstellung_emmy_noether.html<br />
63