21.08.2012 Aufrufe

Sachsenwald aktuell

Sachsenwald aktuell

Sachsenwald aktuell

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wohltorfer Kirchenmusik<br />

Samstag, 12. März 2011, 18 Uhr<br />

WOHLTORFER ORGELJAHR 2011<br />

– 2. Konzert –<br />

Domorganist Barry Jordan, Magdeburg, spielt Orgelwerke<br />

von Clérambault, Bach, Hindemith, Mozart u. a.<br />

Karten zu Euro 7.- (erm. 5.-) an der Abendkasse<br />

Samstag, 26. März 2011, 18 Uhr<br />

MUSIKALISCHE VESPER<br />

Chorwerke von Schütz, Delibes, Duruflé,<br />

Choräle und liturgische Gesänge in einem<br />

an den Stundengebeten orientierten Ablauf<br />

Wohltorfer Kantorei und Jugendkantorei,<br />

Friedemann Schiebe, Orgel, Leitung: Andrea Wiese<br />

Eintritt frei – Spenden erbeten<br />

Samstag, 9. April 2011, 18 Uhr<br />

G. PH. TELEMANN: DER SCHULMEISTER<br />

Szenische Aufführung der »Schulmeisterkantate«<br />

und weiterer Chorkantaten und Sonaten des Barock<br />

Andreas Drescher, Mainz – Bariton, ein Streicherensemble,<br />

Jungen der Kurrende und der 3. - 4. Klassen der<br />

Kinderkantorei, Leitung: Andrea Wiese<br />

Karten zu Euro 7.- (erm. 5.-) an der Abendkasse<br />

Am Samstag, den 12. März 2011<br />

findet um 18 Uhr in der Heilig-<br />

Geist-Kirche zu Wohltorf das<br />

zweite Konzert der Reihe »WOHL-<br />

TORFER ORGELJAHR 2011« statt.<br />

Solist des rund einstündigen Konzertes<br />

ist der Magdeburger Domorganist<br />

Barry Jordan. Er wurde<br />

1957 in Südafrika geboren und<br />

studierte zunächst in Kapstadt,<br />

ab 1986 in Wien Komposition und<br />

Orgel (Klasse Martin Haselböck).<br />

Er verlegte seinen Studienort<br />

1987 nach Lübeck. Hier schloss er<br />

1989 sein Konzertexamen (Orgel)<br />

mit Auszeichnung und 1994 sein<br />

Kirchenmusikstudium ab. Im selben<br />

Jahr wurde er an den Magdeburger<br />

Dom berufen. Er ist als<br />

konzertierender Organist im In-<br />

und Ausland gefragt und leitete<br />

2003 bis 2006 eine Orgelklasse an<br />

der Hochschule für Musik und<br />

Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy«<br />

in Leipzig. 2004 wurde er<br />

mit dem Titel »Kirchenmusikdirektor«<br />

geehrt. Der von ihm initiierte<br />

Orgelneubau im Dom zu<br />

Magdeburg wurde 2008 vollendet.<br />

Das Programm seines abwechslungsreichen<br />

Konzertes in Wohltorf<br />

umfasst u. a. Wolfgang Amadeus<br />

Mozarts »Fantasie f-Moll KV<br />

608«, eine der sechs Triosonaten<br />

58 AKTUELL | 3 | 11<br />

Domorganist<br />

Barry Jordan<br />

von Johann Sebastian Bach und<br />

die erste Orgelsonate von Paul<br />

Hindemith.<br />

Die Wohltorfer Kirchenmusik<br />

empfängt mit Barry Jordan einen<br />

ihr aus den vergangenen Jahren<br />

vertrauten Gast: 2008 übernahm<br />

er den Orgelpart im Konzert »Ost<br />

trifft West«, im Jahr darauf sang<br />

die Wohltorfer Kantorei im Magdeburger<br />

Dom und konnte den<br />

Domorganisten an seiner Wirkungsstätte<br />

erleben.<br />

Karten zu Euro 7.- /erm. 5.- sind an<br />

der Abendkasse erhältlich.<br />

Zum Eröffnungskonzert des<br />

Wohltorfer Orgeljahres 2011<br />

Die Konzertreihe »Wohltorfer<br />

Orgeljahr 2011« erwies sich<br />

nicht nur als eine großartige<br />

Idee, die Klangschönheit der<br />

Beckerath-Orgel in der Heilig-<br />

Geist-Kirche zu würdigen;<br />

schon das Eröffnungskonzert<br />

am 26. 2. 2011 war ein rundum<br />

musikalischer Genuss und<br />

machte den zahlreichen Besuchern<br />

Lust auf die weiteren<br />

Konzerttermine dieser Reihe.<br />

Kein geringerer als Prof. Arvid<br />

Gast, u. a. Titularorganist der<br />

St. Jacobi-Kirche zu Lübeck, eröffnete<br />

den musikalischen<br />

Abend mit der Toccata in F von<br />

Dietrich Buxtehude. Dies konnte<br />

man einerseits als Wertschätzung<br />

eines norddeutschen Barock-Komponisten<br />

verstehen,<br />

andererseits schien die Wahl<br />

dieses Stückes wegen der Leichtigkeit<br />

der Verbindungen von<br />

Kontrapunktik und Virtuosität,<br />

und der Vermischung von melodischen<br />

und harmonischen Elementen<br />

besonders geeignet,<br />

die klangliche Vielfalt der hiesigen<br />

Orgel durch das strahlende,<br />

makellose Spiel von Arvid<br />

Gast zu demonstrieren.<br />

Als gelungen erwies sich die<br />

Auswahl des zweiten Stückes,<br />

nämlich die Aria detto Balletto<br />

von Girolamo Frescobaldi, mit<br />

großem gestalterischen Können<br />

und rhythmischem Gefühl<br />

an der Orgel vorgetragen. Es<br />

folgte der erste spannende Auftritt<br />

des Buxtehude Ensemble<br />

Wohltorf unter der Leitung von<br />

Andrea Wiese mit drei »Fugger-<br />

Motetten« von Orlando di Lasso,<br />

die mit großer Sicherheit<br />

und Genauigkeit sowie dynamischer<br />

Ausdifferenzierung bei<br />

ausgewogenem Klang dargeboten<br />

wurden. Mit kraftvollem<br />

und fast hymnischen Vortrag<br />

des Präludium und Fuge in<br />

e von Johann Sebastian Bach<br />

leitete Arvid Gast den Höhepunkt<br />

des Abends ein, die Messe<br />

für zwei Chöre von Frank<br />

Martin.<br />

Frank Martin gehört neben Honegger<br />

zu den bekanntesten<br />

Schweizer Komponisten des 20.<br />

Jahrhunderts. Seine Werke besitzen<br />

eine ganz eigene, unverwechselbare<br />

musikalische Sprache,<br />

die Elemente des französischen<br />

Impressionismus mit<br />

Techniken neuer Musik verbin-<br />

det. Die Kunstfertigkeit der<br />

Messe verlangt einem Chor, der<br />

genau genommen in zwei eigenständige<br />

Chöre aufgeteilt<br />

ist, alles ab. Die zahlreichen<br />

komplexen Harmoniewechsel<br />

stellen höchste Anforderungen<br />

an die intonatorischen Fähigkeiten<br />

des Ensembles. Die weit<br />

ausladenden und sehr langen<br />

Phrasen erfordern zudem einen<br />

langen chorischen Atem<br />

und die Fähigkeit, derart lange<br />

Linien ohne Klanglöcher bewältigen<br />

zu können.<br />

Wie herrlich schlank und schwebend<br />

gelangen nach kurzer Anlaufzeit<br />

dem Buxtehude Ensemble<br />

bereits das »Kyrie«. So steigerte<br />

sich die Achtstimmigkeit<br />

beeindruckend zu einem rhythmisch<br />

und klanglich prägnantem<br />

Christe eleison und endete<br />

in einem elegischen Abgesang.<br />

Das »Gloria« begann mit impressionistischen<br />

Klängen und<br />

interessanten Harmonien, verdichtete<br />

sich durch swingende<br />

Rhythmen und endete in einem<br />

fugenartigen Teil. Im »Credo«<br />

gelang es dem Chor, die Glaubensgrundsätze<br />

hymnisch und<br />

wie in Stein gemeißelt wieder-<br />

zugeben, das Et resurrexit war<br />

deutlich den Frauenstimmen<br />

vorbehalten.<br />

Im »Sanctus« bewältigte das<br />

Ensemble Bitonalität und wechselnde,<br />

komplizierte unregelmäßige<br />

Rhythmen und erreichte<br />

durch die Interpretation eine<br />

überwältigende Intensität. Im<br />

»Agnus Dei« waren die beiden<br />

Chöre am deutlichsten voneinander<br />

zu unterscheiden.<br />

Während der zweite Chor in<br />

monotonem Rhythmus Harmonie<br />

an Harmonie setzte und impressionistische<br />

Klänge als Harmoniebett<br />

für den ersten Chor<br />

bereitete, psalmodierte der erste<br />

Chor in einer rhythmisch<br />

nach oben und unten frei<br />

schwebenden Melodie und<br />

führte das Geschehen in ein erlösendes<br />

dona nobis pacem.<br />

Andrea Wiese gelang mit dem<br />

Buxtehude Ensemble eine<br />

höchst bemerkenswerte Interpretation<br />

einer Musik von großer<br />

emotionaler Nähe und religiöser<br />

Aussage, ein gelungener<br />

Start in das Wohltorfer Orgeljahr<br />

2011. Ne

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!