Freiberger - Page Pro Media GmbH
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Wussten Sie schon ...<br />
... dass Freiberg 2012 sein 850-jähriges Stadtjubiläum<br />
feiert? Im 12. Jahrhundert sollen vorbeiziehende<br />
Händler an der heutigen Wasserturmstraße glänzendes<br />
Erz in den Spuren ihrer Karren gefunden haben –<br />
Silbererz, das den Reichtum Sachsens begründete.<br />
... dass mit Germanium und Indium zwei Elemente des<br />
Periodensystems in Freiberg entdeckt wurden? Und<br />
auch heute werden hier wichtige Entdeckungen gemacht.<br />
So hat ein <strong>Freiberger</strong> Unternehmen ein Verfahren<br />
entwickelt, um aus organischen Reststoffen<br />
synthetischen Kraftstoff herzustellen.<br />
... dass rund um Freiberg etwa 200 Halden und Haldenzüge<br />
erfasst sind, die vom Jahrhunderte lang betriebenen<br />
Bergbau zeugen? Noch heute kann man im<br />
Lehr- und Besucherbergwerk „Himmelfahrt Fundgrube“<br />
Bergbau aus vielen Epochen erleben.<br />
... dass allein in der Altstadt 520 Denkmale verzeichnet<br />
sind, von denen 220 aus dem 16. Jahrhundert, 110<br />
aus dem 19. Jahrhundert und 30 aus dem 20. Jahrhundert<br />
stammen? Dazu gibt es etwa 1.200 Kulturdenkmale,<br />
25 davon entstanden bereits vor 1500.<br />
... dass das Glockenspiel aus Meißner Porzellan im<br />
Turm des <strong>Freiberger</strong> Rathauses auf die Beteiligung der<br />
<strong>Freiberger</strong> Hüttenleute an Böttgers Erfindung hinweist?<br />
... dass gegenwärtig etwa 40.000 Einwohner ihren<br />
Hauptwohnsitz in der Stadt haben, wobei die weiblichen<br />
Bewohner seit einigen Jahren leicht in der<br />
Überzahl sind? Die Fläche Freibergs einschließlich<br />
der dazugehörigen Stadtteile Halsbach, Zug und<br />
Kleinwaltersdorf umfasst 4805 Hektar. Damit dehnt<br />
sich die Stadt neun Kilometer in Nord-Süd- und 9,4 Kilometer<br />
in Ost-West-Richtung aus. Der Obermarkt als<br />
Zentrum des öffentlichen Lebens liegt 398 Meter über<br />
dem Meeresspiegel, die Stadt selbst weist einen Höhenunterschied<br />
von 80 Metern aus.<br />
8<br />
H E R Z L I C H W I L L K O M M E N<br />
»Seid gegrüßt, Gäste dieser Stadt, die ich, Markgraf Otto,<br />
genannt „Der Reiche“, einst gegründet habe. Fast 850 Jahre<br />
liegt dies nun schon zurück, und seitdem ist die Geschichte<br />
an meiner Stadt auf dem „freyen Berge“ nicht ohne Spuren<br />
vorbeigegangen. Und meine Stadt hat Geschichte geschrieben...<br />
Seit 1897 throne ich als Denkmal auf dem Löwenbrunnen<br />
hoch über dem Obermarkt und beobachte<br />
die Geschicke der Bürger und ihrer Stadtherren. Ich könnte<br />
Geschichten erzählen!<br />
Ein aufmerksamer Blick hinein in die verwinkelten, verschlungenen<br />
Gassen der Altstadt genügt, und schon ist man<br />
mittendrin in Freibergs Geschichte. Die wurde im Mittelalter<br />
vor allem von Bergleuten, Händlern und Handwerkern geprägt.<br />
Von der mannigfaltigen Handwerkskunst in der Stadt<br />
zeugen noch heute verschiedene Zunftzeichen über den Eingangsportalen<br />
der Häuser. Der hohe Bedarf des Bergbaus an<br />
Leder –für Technik und Ausrüstung und nicht zuletzt für das<br />
sogenannte „Arschleder“ der Bergleute – gab den Gerbern<br />
und Färbern viel zu tun.<br />
1. 35 Meter hoch ist der Donatsturm. Vollendet 1455, bot der<br />
Turm mit seiner fünf Meter dicken Mauer bereits Schutz gegen<br />
frühe Feuerwaffen.<br />
2. Das Rathaus wurde in den Jahren 1410 bis 1416 erbaut, der<br />
letzte Umbau erfolgte 1919. Im Turm spielt jeweils um 11.15<br />
und 16.15 Uhr ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan.<br />
3. Wappendarstellung der Stadt Freiberg aus dem Jahr 1752<br />
über dem Westportal der Nikolaikirche.<br />
4. Seit 2008 ist Schloss Freudenstein wieder ein Anziehungspunkt<br />
der Altstadt und lockt mit der terra mineralia<br />
Besucherströme an. Das Sächsische Bergarchiv<br />
hat jetzt hier ebenfalls seinen Sitz.<br />
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Die harte Arbeit der Bergleute brachte Reichtum nicht nur<br />
für die Stadt Freiberg, sondern auch für die kurfürstliche Residenzstadt<br />
Dresden. Die Spuren des Bergbaus sind in fast<br />
jedem Winkel der Stadt zu finden. Seien es die Werkzeuge<br />
Schlägel und Eisen oder die Erz schleppenden Männer selbst<br />
als Relief oder figürlich dargestellt. An die schwere, aber<br />
auch ehrenvolle Arbeit erinnert heute so manches Detail im<br />
Stadtbild. Die in Freiberg häufig anzutreffenden Sitz -<br />
nischenportale erzählen davon, dass sich die Männer, aus der<br />
Grube kommend, vor der Tür niederließen, um die schmutzigen<br />
Schuhe auszuziehen.<br />
Besondere Geschichten ranken sich um den „Weißen Bären“<br />
an einem Eckhaus in der Waisenhausstraße. Er erinnert an die<br />
Glockengießerfamilie Hilliger, die seit dem 15. Jahrhundert<br />
in Freiberg ansässig war und Glocken für Freibergs Kirchen<br />
und auch für die Frauenkirche in Dresden fertigte.<br />
Ein Relief in der Petersstraße zeigt einen Hufschmied bei<br />
der Arbeit. Im Hinterhof dieses Hauses, heute „Deutsches<br />
Haus“, rasteten einst die Kutscher mit ihren Pferden,<br />
5. Gerber, Kesselschmiede, Färber, Ascher und viele weitere<br />
Handwerker haben ihre Spuren in der Stadt hinterlassen,<br />
die heute liebevoll gepflegt werden.<br />
6. Sitznischenportale findet man in Freiberg in zahlreichen<br />
Varianten – schlicht oder reich verziert wie dieses.<br />
7. Eine Nachbildung der 1515 von einem unbekannten<br />
Meister geschaffenen Statue der Mutter Anna schmückt<br />
das spätgotische Eckhaus an der Engen Gasse/Ecke Burgstraße,<br />
welches um 1511 erbaut wurde.<br />
8. Bergmannsfiguren mit Barten und Erzstufen zieren das Haus<br />
in der Herderstraße 2. Bewohnt wurde es einst von Oberberghauptmann<br />
Siegismund August Wolfgang von Herder.<br />
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