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Zeittafel zur Kindergartengeschichte - F-rudolph

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ausschließlich der Erziehung der Kinder im vorschulpflichtigen Alter zu widmen und mit der<br />

Entwicklung seiner entwickelnd-erziehenden „Spielgaben“ und den „Beschäftigungs- oder<br />

Bildungsmitteln“ begonnen. „Die erste Gabe für das Kind bestand aus einem weichgestopften<br />

Ball. Dieser wurde in verschiedenen Farben hergestellt: blau, gelb, rot, grün, violett, goldfarbig.<br />

Die zweite Gabe bildeten Kugel und Würfel aus glattem Holz. Sie verkörpern nach Fröbel das<br />

Entgegengesetzt – Gleiche. Sie sollten an der äußeren Form als runder, rollender Körper (Kugel)<br />

und als eckiger, feststehender Körper (Würfel) vom Kind unterschieden werden. Später ergänzte<br />

Fröbel diese Elemente durch die Walze, die Funktionen beider Körper in sich vereint: das Rollen<br />

der Kugel, das Feststehen und die stabile Lage des Würfels. Die folgenden vier Gaben, die dritte<br />

bis sechste Gabe, bestanden jeweils aus einem Würfel. Dieser wurde durch einfache oder<br />

zweifache Teilung „nach allen Seiten hin“ und durch gerade und schiefe Teilungen in so<br />

entstehende kleinere Elemente zerlegt, so dass sich eine Vielfalt an „Klötzchen“ ergab. Je nach<br />

Art der Teilung des Würfels ist dieser in einzelne Würfel, Ziegelsteinformen, Prismen und halbierte<br />

Ziegel zerlegbar. Daraus können schier unerschöpfliche Variationen an Bauwerken entstehen.<br />

Ihre sinnvolle Einordnung in den Kasten führt immer wieder zum Würfelblock <strong>zur</strong>ück. Die<br />

Ordnungsprinzipien des Kastens verlangen Genauigkeit, Konzentration, sorgsame Einordnung.<br />

Fehlt ein Würfelchen, so muss es gesucht werden, weil das Ganze sonst nicht vollständig ist.<br />

Gleichzeitig soll das Kind am Aufbau der Kästen auch die „Vielheit“ in der „Einheit“ erkennen. Es<br />

soll sehen, wie sich Einzelnes zum Ganzen fügt, das Ganze selbst wieder zerlegbar ist. Die dritte<br />

Gabe, der nach allen Richtungen hin einmal geteilte Würfel, bestehend aus acht Teilwürfeln. Die<br />

vierte Gabe, der viermal vertikal geteilte Würfel, bestehend aus acht Ziegelsteinen. Die fünfte<br />

Gabe, der zweimal nach allen Richtungen hin geteilte Würfel, bestehend aus 21 Würfeln und 18<br />

Prismen. Letztere wurden durch schräge Schnitte in sechs Würfel gewonnen. Die sechste Gabe<br />

enthält 18 Ziegelsteine, 12 halbe Ziegel, gewonnen aus der Querteilung des Ziegels und sechs<br />

halbe Ziegel, gewonnen aus der Längsteilung des Ziegels.“ 202<br />

1837 – Die Regierung Bayerns empfiehlt erneut die Einrichtung von Kleinkinderschulen.<br />

1837 September 20 – Theodor Fliedner: „Zweiter Jahresbericht des Düsseldorfer Vereins für<br />

evangelische Kleinkinderschulen insbesondere über die Kleinkinderschule zu Düsseldorf“. 203<br />

1837/1838 – H. Langethal erprobt Fröbels Spielgaben an einer Vorschule für vier- bis<br />

sechsjährige Kinder an der Burgdorfer Volksschule.<br />

1837 – Gründungen von Kleinkinderschulen in Fürth, Aschaffenburg, Hof und Coburg. Außerdem<br />

in Heilbronn (dort wurden auch Kinder höherer Stände aufgenommen), Altenburg, Altona,<br />

Augsburg, Beinstein, Berg, zwei in Berlin, Breslau, Darmstadt, Dresden, Erfurt, Erlangen, Fürth,<br />

Gotha, Halberstadt, Halle, Hildesheim, Kahla, Kaisershagen, Karlsruhe, Königsberg i.Pr.,<br />

Konstanz, Langensalza, Magdeburg, Marburg, Meißen, Meißen, Nürnberg, Posen,<br />

Prenzlau, Schorndorf, Schwabach, Stettin, Überlingen, Walddorf (heute: Walddorf-Häslach) durch<br />

Gustav Werner 204, Wiesbaden 205.<br />

1837 – Gründungen einer Kinderbewahranstalt in Frankfurt, in Liegnitz, zwei in Merseburg, Köln,<br />

zwei in Düsseldorf, Trier. 206<br />

1837 November 1 – Gründung einer Kleinkinderschule in Landau. 207 Dies ist die erste<br />

Kleinkinderschule in der Pfalz.<br />

1837 November 1 – Johann Peter Bredt gründet zusammen mit einer reformierten Stiftung in<br />

Wuppertal mehrere Kleinkinderschulen. Im Vorstand der Schule saßen auch Mitglieder der<br />

lutherischen Gemeinde Wuppertal. Lutherische Kleinkinderschulen wurden erst später gebaut.<br />

Der Verein für die Oberbarmer Kleinkinderschulen stand unter reformierter Leitung. 208<br />

202 http://www.froebelverein-keilhau.de/html/uberblick.html.<br />

203 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 28.<br />

204 Zu Gustav Werner vgl. http://www.gustavwernerschule.de/unser-profil.htm. - http://www.wlbstuttgart.de/referate/theologie/volltext/gwjhswd1.html.<br />

-<br />

http://www.wissen.swr.de/sf/wissenspool/bg0033/diakonie_ueber_die_zeit_hinaus/wissen/biografie_gustav_werner.<br />

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205 Gehring, 79, 101; Reyer (1985), 21. Bei Reyer (1985), 21 heißt es: vier in Berlin, sechs in Stettin. Heilbronn,<br />

Hildesheim, Kahla in Sachsen, Marburg, Stettin werden bei Wirth (1840) genannt; vgl. Quellen <strong>zur</strong><br />

Kleinkindererziehung, Seite 209.<br />

206 Reyer (1985), 21.<br />

207 Gehring, 80, 101.<br />

208 Hübner, 42.

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