Zeittafel zur Kindergartengeschichte - F-rudolph
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1828 Oktober 11 – Staatliche Regelungen über die gemeinsame Stundentafel für<br />
Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen. 398<br />
1928 – Einordnung der Evangelischen Kinderpflege in den Zentralverband der Inneren Mission.<br />
1929 – Johannes Gehring: „Die Evangelische Kinderpflege. Denkschrift zu ihrem 150jährigen<br />
Jubiläum im Auftrag der Reichskonferenz für evangelische Kinderpflege“ (Verlag Julius Beltz).<br />
1929 wurde das 150-jährige Jubiläum der Kinderpflege gefeiert, weil man den Eintritt von Luise<br />
Scheppler in die Arbeit Oberlins 1779 zu Unrecht als Beginn der Kinderpflege betrachtete.<br />
1929 Mai 29 – Staatliche Regelungen zu den Ausbildungsstätten der Hortnerinnen. 399<br />
1930 Dezember 9 – Erlass des Ministers für Volksbildung: Alle Einrichtungen der halboffenen<br />
Kinderfürsorge mit mindestens zehn Kindern vom vollendeten 2. bis 6. Lebensjahr heißen nun<br />
Kindergarten. Andere Bezeichnungen werden im amtlichen Verkehr nicht mehr verwendet. 400<br />
1931 Januar 19 – Vereinbarung der Länder über Vorbildung und Ausbildung von<br />
Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen. 401<br />
1931 – Anton Simonic: „Kindergartenpädagogik. Lern- und Arbeitsbuch für Kindergärtnerinnen-<br />
Bildungsanstalten“ (Wien/Leipzig). 402<br />
1932 – Der „Bund entschiedener Schulreformer“ veranstaltet seinen Jahreskongress zum Thema<br />
„Das Kleinkind, seine Not und seine Erziehung“.<br />
15. Die Kindergärten im Nationalsozialismus<br />
1933-1945<br />
1933 – Die Nazi-Diktatur beginnt sofort mit der Gleichschaltung des Kindergartenwesens. Nach<br />
der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten werden die „Montessori-Kinderhäuser“ und<br />
„Waldorf-Kindergärten“ geschlossen. Außerdem wird versucht, alle anderen Kindergärten der<br />
„Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt“ (NSV) zu unterstellen. Durch die NSV werden<br />
„Erntekindergärten gegründet.<br />
1938 – Der „Deutsche Fröbel-Verband“ löst sich durch den Beschluss einer außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung auf. 403<br />
Der Weg der Inneren Mission mit der evangelischen Kinderpflege im Dritten Reich verlief in vier<br />
Phasen 404<br />
1933 bis 1935: Die Innere Mission wie die gesamte Kirche war zunächst erfreut über die<br />
Machtergreifung der Nationalsozialisten. Es bildete sich die „Vereinigung evangelischer<br />
Kinderpflegeverbände Deutschlands“ als Reichsfachverband der evangelischen Kinderpflege. In<br />
der Inneren Mission wurde das Führerprinzip eingeführt. Während der ersten Phase erkannte die<br />
Innere Mission durch den Kirchenkampf, durch staatliche Zugriffe auf die Innere Mission und<br />
durch die Gründung der NSV, dass die Nationalsozialisten ihr nicht wohlwollend<br />
gegenüberstanden. Die nationalsozialistische Erziehungspolitik wollte die Macht im<br />
Vorschulbereich, die NSV mit ihrem Totalitätsanspruch wollte die Macht im Bereich der freien<br />
Wohlfahrtspflege. Durch das neue Umsatzsteuergesetz von 1934 mussten die evangelischen<br />
Kindergärten Steuern zahlen. Diese Kosten konnten nicht an die Eltern – die häufig aus ärmeren<br />
Bevölkerungsschichten kamen – weitergegeben werden. Dies wurde zu einer Existenzgefährdung<br />
für die Kindergärten. Durch die Bestrebungen des NS-Regimes, die evangelischen Kindergärten<br />
zu übernehmen, begann der Streit um die evangelischen Kindergärten. Die Innere Mission<br />
verteidigte die evangelischen Kindergärten. Die evangelische Verbandsarbeit stellte die<br />
397 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 69.<br />
398 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 70.<br />
399 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 71.<br />
400 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 84.<br />
401 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 72.<br />
402 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 115.<br />
403 Lost.<br />
404 Bookhagen I und II.