Zeittafel zur Kindergartengeschichte - F-rudolph
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auf, Aktivitäten gegen Verwahrlosung zu unterstützen. Dazu werden auch „Klein-Kinder-<br />
Bewahrschulen“ gerechnet.<br />
1844 – Fliedner baut die Lehrdiakonie mit dem staatlich anerkannten Seminar für<br />
Volksschullehrerinnen und 1859 mit dem evangelischen Lehrerinnen-Seminar für Elementar-,<br />
Industrie- und Höhere Töchterschulen weiter aus.<br />
1844 – Erste persönliche Begegnung von Fröbel und Fölsing.<br />
1844 – Fröbel führt seine Kindergärtnerin Ida Seele in die Darmstädter Kleinkinderschule ein.<br />
1844 – Friedrich Fröbel: „„Kommt, laßt uns unsern Kindern leben!" Mutter- und Koselieder.<br />
Dichtung und Bilder <strong>zur</strong> edlen Pflege des Kindheitslebens. Ein Familienbuch von Friedrich Fröbel.“<br />
Blankenburg 1844. „„Kommt, laßt uns unsern Kindern leben!". 100 Lieder zu den in dem<br />
Kindergarten zu Blankenburg bei Rudolstadt ausgeführten Spielen mit dem Ball zweistimmig in<br />
Musik gesetzt von Robert Kohl. Musikbeilage zu 'Friedrich Fröbels: Der Ball, das erste Spielzeug<br />
und der bleibend liebste Spielgenoß der Kinder', hier in kurzem Auszuge als einführende<br />
Gebrauchsanweisung gegeben.“ Blankenburg 1844. „„Kommt, laßt uns unsern Kindern leben!".<br />
Anleitung zum Gebrauche der in dem Kindergarten zu Blankenburg bei Rudolstadt ausgeführten<br />
dritten Gabe eines Spiel- und Beschäftigungsganzen, des einmal allseitig geteilten Würfels: 'die<br />
Freude der Kinder' in zweihundert Sachdarstellungen und ebensovielen Reimliedchen.“<br />
Blankenburg 1844.<br />
1844 – Gründungen von Kinderbewahranstalten: drei in Königsberg, Gumbinnen, Danzig,<br />
Marienwerder, Berlin, zwei in Frankfurt, zwei in Breslau, drei in Liegnitz, zwei in Magdeburg, zwei<br />
in Merseburg, sechs in Düsseldorf, Koblenz, Aachen. 243<br />
1844 – In Lugano wird eine Scuola dell´ infanzia gegründet. 244<br />
1845 - Jolberg sah die Notwendigkeit, junge Frauen für den Beruf der Kleinkinderpflegerin<br />
auszubilden. 1844 veröffentlichte sie einen Aufruf an junge Frauen, sich ausbilden zu lassen, die<br />
ersten Auszubildenden trafen im gleichen Jahr ein. Offiziell nahm die Bildungsstätte 1845 ihre<br />
Tätigkeit auf, die Genehmigung erhielt die Anstalt für Kleinkinderpflegerinnen 1846 vom<br />
badischen Großherzoglichen Staatsministerium des Innern. 245 Dies war die Keimzelle für das<br />
spätere Mutterhaus für Kinderpflege. Von den Frauen erwartete Jolberg einen freundlichen<br />
Umgang. Zur Ausbildung der Kleinkinderpflegerinnen gehörten Gesang, Gebet, Übungen im<br />
Erzählen von biblischen und kindlichen Geschichten, Anleitung und Anwendung der Lehrmittel,<br />
Arbeit mit Bildern und Gegenständen, Stricken, Unterricht über Kinderpflege, Kinderspiele,<br />
Spielübungen im Freien und Anleitungen, wie die Sinne, das Verständnis und die Sprache der<br />
Kinder zu fördern seien. Zur Ausbildung gehörte auch Unterricht in der Heiligen Schrift, im Singen,<br />
in Bibelbetrachtung, in Lesen, im Schreiben, im Erzählen, in Seelenkunde, in Naturgeschichte<br />
sowie Denk- und Sprachübungen. Es wurden Noten gelernt und Kinderlieder eingeübt. Die<br />
Ausbildungszeit betrug in der Regel ein Jahr. Die Auszubildenden wurden, wenn sie kein Kostgeld<br />
bezahlen konnten, unentgeltlich aufgenommen. Sie hatten drei Monate Probezeit. Grundlage war<br />
es, den kindlichen Glauben an den Herrn und Heiland Jesus Christus zu bestärken. Am 17.<br />
Oktober 1846 wurde das erste Jahresfest gefeiert. Führende Vertreter der badischen<br />
Erweckungsbewegung reisten an. Festprediger war der „Vater“ der badischen<br />
Erweckungsbewegung, Alois Henhöfer. 1848 gab Jolberg ihr erstes Liederbüchlein heraus, später<br />
wurde auch das Kaiserswerther Liederbuch verwendet. Die Institution finanzierte sich aus<br />
Spenden. Die Kleidung der Schwestern bestand aus einem weißen Häubchen, einem blauen<br />
Kleid und einer schwarzen Schürze. 1846 wurde die erste Kinderpflegerin entsandt. Jolberg<br />
begleitete die Kinderpflegerinnen an ihre neuen Einsatzorte und besucht sie später bei<br />
Inspektionsreisen. Der Kinderpflegerin wurde eine Helferin an die Seite gestellt, die am jeweiligen<br />
Ort gesucht wurde, um die Kinderpflegerin zu unterstützen und zu entlasten. Dies war das zweite<br />
Mutterhaus mit Ausbildungsstätte für evangelische Kleinkinderschullehrerinnen. 246<br />
1845 – Johann Friedrich Ranke: „Die Methode der Erziehung und Beschäftigung in Kinderschule<br />
und Familie“. Später erschien es unter dem Titel: „Die Erziehung und Beschäftigung kleiner<br />
Kinder in Kleinkinderschulen und Familien. Anleitung, Kinder in den ersten Lebensjahren zu<br />
242 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 3.<br />
243 Reyer (1985), 21.<br />
244 Nufer.<br />
245 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung Nr. 58.<br />
246 Quellen <strong>zur</strong> Kleinkindererziehung, Seite 210.