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Blösch-Chronik-alles - Stadtbibliothek Biel

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17<br />

16. Februar. Aufbruch der Berner nach Murten, denen sich das Panner von <strong>Biel</strong><br />

unter Simeon von Römerstall und dem Venner Göuffi anschloss, um dem<br />

Grandson belagernden Karl von Burgund entgegenzuziehen.<br />

2. März. Schlacht bei Grandson, in welcher die Eidgenossen das burgundische<br />

Heer zersprengten. Unermessliche Beute. Von 10 Uhr Morgens an hörte man in<br />

<strong>Biel</strong> den Kanonendonner in der Ferne, aber erst am 4. brachten Eilboten die<br />

Nachricht vom grossen Sieg. Alles eilte nach Nidau, um die 110 der grössten<br />

Feldschlangen zu sehen, welche auf Schiffen über den See gebracht und in die<br />

Grenzplätze versandt wurden. Unter der den <strong>Biel</strong>ern zugeschiedenen Beute<br />

befanden sich 4 grosse silberne und vergoldete Trinkschalen des Herzogs von<br />

Burgund mit dem Bildniss der Evangelisten, welche 1798 nach dem Gewichte an<br />

einen Goldschmied verkauft wurden. Der Zug nach Grandson kostete aber auch<br />

der Stadt 1150 Pfund, welche zu gleichen Theilen auf Stadt und Land vertheilt<br />

wurden. Die nach Hause gebrachten Trophäen wurden in der neuerbauten<br />

Stadtkirche aufgehängt.<br />

17. und 18. Juni. Fortwährender Kanonendonner benachrichtigt die<br />

Bevölkerung von der täglich wachsenden Noth der tapfern Besatzung des von<br />

Karl dem Kühnen belagerten Murten. Am 19. Juni Aufbruch des <strong>Biel</strong>er<br />

Kontingents von 244 Mann unter dem Venner Göuffi nach dem Lager der<br />

Eidgenossen; alle Thore werden geschlossen und die zurückgebliebene<br />

Mannschaft unter die Waffen gerufen zur Verteidigung der Stadt.<br />

22. Juni. Grosse Schlacht bei Murten, in welcher 34'000 Eidgenossen das<br />

Burgunderheer bis zur Vernichtung schlugen. 20'000 Feinde bedeckten das<br />

Schlachtfeld.<br />

25. Juni. Heimkehr des Hauptkontingents der <strong>Biel</strong>er, während eine Abtheilung<br />

unter Stephan Scherrer mit dem eidg. Panner in das Waadtland zieht, bis am 30.<br />

Juni Waffenstillstand geschlossen wurde.<br />

Aus der Schlacht bei Murten haben die <strong>Biel</strong>er zwölf feindliche Fahnen nach<br />

Hause gebracht, nebst 24 Stück grobes Geschütz, selbiger Zeit noch gar seltsam,<br />

welche sie alle ritterlich und mit der Faust erhalten. Darunter waren zwei<br />

Hauptpanner nebst dem burgundischen Wappen, ganz mit Gold gestickt. 370<br />

Pfund Silber wurden unter die Soldaten, welche bei Murten gefochten, vertheilt<br />

als Erlös verkaufter Beute; dagegen wurde ein Goldschmied Peter Giger zur<br />

Verantwortung gezogen, weil er 4 unterschlagene silberne Schalen gekauft hatte.<br />

(Veresius.)<br />

1476. 25. Dezember. Unter dem Venner Göuffi zieht eine Schaar nach Basel,<br />

dem Herzog Renatus von Lothringen zu Hülfe. Daselbst sammelt sich ein Heer<br />

von 8400 Mann, um das von Herzog Karl belagerte Nancy zu entschütten.

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