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BODENEROSION IN ISLAND

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14den Erosionskräften durch die Tätigkeit vonVulkanen und Gletschern Vorschub geleistetwurde. Die Geschichte des Landes bewahrtErinnerungen an verschwundene Naturreichtümer,sie hat Parallelen zu der Geschichte, dieimmer noch weltweit die Lebensmöglichkeitendes Menschen einschränkt. Man geht davonEin alter Bauernhof in Ost-Island. Boden und Vegetationsind durch Landnutzung seit der Besiedlungvor über 1100 Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen.aus, daß Boden- und Vegetationsreichtum desLandes nur noch ein Bruchteil dessen ist, waszur Landnahmezeit vor etwas mehr als 1000Jahren vorhanden war (Hákon Bjarnason, 1942,Sigurður Þórarinsson 1961; Sturla Friðriksson,1963; Ingvi Þorsteinsson 1978; Andrés Arnalds1988).Man hat argumentiert, daß der Verlust anBodenqualität eine der Ursachen gewesen sei,die im Mittelalter zu den bürgerkriegsähnlichenAuseinandersetzungen der Sturlungenzeitführten, die letztlich bewirkten, daß Islandim 13. Jh. seine Selbständigkeit verlor (GuttormurSigbjarnarson 1969). Insofern war esvielleicht kein Zufall, daß die Nationen derErde an dem Tag, als die junge Republik Islandam 17. Juni 1994 den 50. Jahrestag ihrer Unabhängigkeitfeierte, eine Vereinbarung trafen,um gemeinsam den Kampf gegen die Desertifikationin Angriff zu nehmen. Die VereintenNationen haben diesen Tag dem Kampf gegendie Bodenerosion gewidmet.In diesem Jahrhundert gab es in Island heftigeKontroversen über Art und Ursachen derBodenvernichtung. Häufig wurden Nutzungbzw. Vernichtung von Waldgebieten und dieÜberweidung als Ursachen für den Vegetationsschwundund die Bodenerosion bezeichnet,und dies beeinflußte die Einstellung derAllgemeinheit zur Schafzucht: Meinungserhebungenbrachten zutage, daß die meisten IsländerBodenerosion und Vegetationsschwundals die schlimmsten Umweltprobleme in Islandbetrachten. Trotz dieses allgemeinen Problembewußtseinsund trotz eines intensiven Landregenerierungsprogrammsgab es bislang keineGesamtübersicht über die Bodenerosion inIsland.1.2. Kartierung der Bodenerosionauf IslandIm Jahre 1991 begannen das Forschungsinstitutder Landwirtschaft (RALA) und das staatlicheAmt für Landregenerierung (LR) mit einemgemeinsamen Projekt zur Untersuchung undzur Verfahrensentwicklung, um die Bodenerosionzu kartieren. Dies wurde vom Produktionsfondsder Landwirtschaft (Framleiðnisjóðurlandbúnaðarins) und dem staatlichenisländischen Forschungsrat (Rannsóknaráð ríkisins)gefördert. Das Projekt wurde ebenfallsmit besonderer Finanzierung im Budget vonRALA und LR bedacht.Ziel des Projekts war es, praktische Verfahrenzu finden, um einerseits die Bodenerosionzu kartieren und andererseits landesweiteDaten über sie zu erhalten. Das Projekt bauteu.a. auf den Erfahrungen von RALA bei derBewertung der Beweidungsbelastung auf. DieKlassifikation der Erosion wurde in Zusammenarbeitmit der Texas A & M Universitäterstellt, und zwar in der Folge eines Forschungsvorhabens,das vom isländischen Wissenschaftsfonds(Vísindasjóður Íslands) unterstütztworden war. Zuerst wurden diverse Kartierungsmethodenversucht, wobei man gleichzeitigInformationen über die Erosionsgeschwindigkeitsammelte. Im Sommer 1993wurde mit voller Kraft mit den Kartierungsarbeitenbegonnen. Die Entwicklungen in dermodernen Informationstechnologie stellteneinen bedeutenden Faktor der Arbeit währendder gesamten Projektdauer dar. Im Sommer1995 waren die landesweiten Kartierungsarbeitenweitgehend abgeschlossen.Nach Meinung der Beteiligten an diesemProjekt kann die Datenbank mit bezug auf dieErosion die allgemeine Bewertung des Landesdahingehend ändern, daß gutes Land auch alssolches bezeichnet wird, und daß gleichzeitigeine fachlich fundierte Analyse der Gebiete mitbedrohlicher Erosion vorliegt. Die Arbeitsplanungdes Amts für Landregenerierung wirdin Zukunft auf dieser Datenbank aufbauen,

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