42viel Sand da ist, daß die Sandverfrachtung ähnlichwie auf Sandflächen ist.Gibt es in versandeter Lava eine nennenswerteartenreichere Vegetation als nurStrandroggen, vermindert sich der Wert auf 3,man kann in solchen Fällen nicht von starkerSandverfrachtung reden.Schutthänge (isl. urðir í hlíðum). UnbewachseneHänge sind häufig von Gesteinsschuttbedeckt. Beispiele für solche Schutthänge sindam Hafnarfjall im südlichen Borgarfjörður.Solche Schutthänge sind sehr instabil und werdendaher in die Klasse 5 eingestuft, wenn siesehr steil und vegetationsarm sind, und erhalteneinen niedrigeren Wert, wenn die Hangneigunggeringer und irgendeine Vegetation amHang zu finden ist.Freiliegende Erden (isl. moldir). Hier wurdevon den Anzeichen für wirksame Erosion ausgegangen.Sind die Boden-Flächen locker,erhalten sie den Wert 5, sind sie jedoch hart unddurch Steine oder Streu-Vegetation gebunden,verringert sich der Wert.Bergland (isl. fjalllendi). Bergland erhielt inAnbetracht der gegenwärtigen Situation keineErosionseinstufung. Trotzdem findet dortwegen hohen Niederschlags und starkerFrosteinwirkung usw. sehr wirksame Erosionstatt. Der Wert 4 wäre am ehesten gerechtfertigt,wollte man zum Bergland Stellung beziehen.4.6. KartierungDie Methoden anderer Nationen bei Kartierungdieser Art sind sehr unterschiedlich. Manchmalwerden Luftbilder, Höhenlinienkarten und klimatischeDaten dazu benutzt, um Erosion oderErosionsgefahr zu veranschlagen, ohne daßdamit viel Feldforschung verbunden ist. Eswird dabei davon ausgegangen, daß Erosion inerster Linie in einer bestimmten Proportion zuLandneigung und Niederschlagsmengen steht.Modelle dieser Art müssen auf umfangreichenDatenbanken basieren, doch oft mangelt esdaran. Andernorts wird die Erosion vor Ortoptisch eingeschätzt, was manchmal mit direktenMessungen ergänzt wird, z.B. was dieGröße der erodierten Flächen bei punktuellerErosion betrifft.Bei der Kartierung von RALA und LRwurde das ganze Land an Ort und Stelle inAugenschein genommen. Satellitenbilder imMaßstab 1:100 000 wurden zu Grunde gelegt.Benutzt wurden farbige Infrarotbilder, weildiese klar die Trennung zwischen Ödland undbewachsenen Land zeigen, das auf diesenBildern rot erscheint. Dann wurden durchsichtigeFolien über jedes Bild gelegt unddiejenigen Landflächen umrissen, die alshomogen gelten konnten. Auf diese Weise wurdenPolygone gekennzeichnet, die jeweils eineselbständige Einheit in der Datenbank bilden.Sodann wurde die Erosion innerhalb von jedemGebiet geschätzt und eingestuft und dasErgebnis auf die Folie über den Infrarotaufnahmendes Landes übertragen. Auf jeder Einheitkönnen viele Arten von Erosion vorkommen,z.B. Rofarbard-Erscheinungen, punktuelleErosion und sogar Melargebiete dazwischen.Die Kennzeichnung kann also B3 D2 M2lauten. Jedes Polygon auf der Folie durfte nichtkleiner sein, als daß es möglich war, mühelosin die Felder hineinzuschreiben. Faktisch bedeutetdies, daß die kleinsten Einteilungenungefähr 12 ha groß waren. Das Land wurdeentweder befahren oder begangen, und eswurde versucht, geeignete Aussichtspunkte zufinden.Indem jegliche Erosion markiert undeinzeln für sich bewertet wurde, vervielfachtsich der Informationswert der Daten, diegesammelt wurden. Man sollte vielleicht erwähnen,daß auch in Neuseeland jede Erosionverzeichnet wurde, aber jede Einheit in derLandschaft erhält nur eine Gesamteinstufung.Es wurde großer Wert darauf gelegt, daßdie Projektmitarbeiter jeden Teilgebiet zuGesicht bekamen, den sie kartierten, dochmanchmal konnte man nur die Satellitenbilderverwenden, um einheitliche Landstriche, dieaber sehr schwer zugänglich sind, zu bewerten.Es wurde aber versucht, dies so wenig als möglichzu tun. Bei der Kartierung wurde angestrebt,so viel Übereinstimmung als möglichzwischen den Mitarbeitern zu erreichen. Indiesem Sinne arbeiteten immer zwei Mitarbeiterzusammen, und um den gleichen Bewertungsstandardzu sichern, wurden die zusammenarbeitenden Mitarbeiter regelmäßigausgetauscht.4.7. AuswertungDie Daten wurden mit Hilfe des Ilwis-Programmsin digitale Form gebracht. Anschließendwurden sie auf den “Sun”-Computer des
43Bodenschutzamtes auf die Homepage Kvasirübertragen (Arc/Info Landinformationssystemund Arc/View Benutzeroberfläche). Dortwurde jedes Teilgebiet in Übereinstimmungmit der Erfassung an Ort und Stelle eingetragen.Kvasir enthält Informationen über dieGrenzen von Landgemeinden, Bezirken undHochweidegebieten, über Höhenlinien, Landregenerierungsgebieteu.a.Darin enthalten ist auch ein Satellitenbildvom gesamten Land, das unter anderem alsBasiskarte des Landes dient. Diese Informationenkann man dazu benutzen, Informationenunterschiedlichster Art über Erosion in einzelnenLandgemeinden, Hochweidegebieten usw.abzurufen.Den Verantwortlichen der meisten Landgemeindenwurde eine Karte übergeben, diezeigt, welche Gebiete die Erosionswert 3, 4oder 5 erhalten haben, wobei der höchste Wertjeder Teilfläche für die Kartierung gilt. Als Beispielsei angeführt, daß ein Teilgebiet, das dieBewertungen D3, B4, M2 erhielt, insgesamtmit 4 eingestuft wurde, da 4 war der höchsteWert in diesem Teilgebiet war. Außerdem kannman das EDV-System auch dazu nutzen, dieAusbreitung jeder einzelnen Erosionsform abzurufenund zwischen Erosion in Grünlandgebietenund im Ödland zu unterscheiden. Diefolgende Übersicht über die Erosion auf Islandbasiert auf den Möglichkeiten, die Kvasirbietet.