Linksextremismus - die unterschätzte Gefahr - Politik.ch
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Ebenso wie der antiextremistis<strong>ch</strong>e gehört au<strong>ch</strong> der antitotalitäre<br />
Konsens zu den Fundamenten der Bundesrepublik Deuts<strong>ch</strong>land.<br />
Unser Land hat beides erfahren müssen: Die Diktatur von re<strong>ch</strong>ts<br />
und <strong>die</strong> Diktatur von links. Der Zivilisationsbru<strong>ch</strong> der Nazis mit<br />
der systematis<strong>ch</strong>en Ermordung von Millionen von Mens<strong>ch</strong>en, vor<br />
allem Juden, mit Krieg und Zerstörung in einem Ausmaß, wie es<br />
<strong>die</strong> Welt no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gesehen hat, ist einzigartig in der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />
Aber das sollte uns ni<strong>ch</strong>t dazu verleiten, andere Diktaturen zu<br />
verharmlosen.<br />
Wir erleben das gerade mit Blick auf <strong>die</strong> DDR. Man könne <strong>die</strong><br />
DDR ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong> als Unre<strong>ch</strong>tsstaat bezei<strong>ch</strong>nen. Ni<strong>ch</strong>t alles sei<br />
s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t gewesen.<br />
Mein Eindruck ist, dass eine sol<strong>ch</strong>e Verharmlosung der DDR ni<strong>ch</strong>t<br />
nur einer gewissen „Ostalgie“ ges<strong>ch</strong>uldet ist, sondern dass es<br />
au<strong>ch</strong> und gerade Linksextremisten sind, <strong>die</strong> <strong>die</strong> DDR mit strategis<strong>ch</strong>er<br />
Absi<strong>ch</strong>t verklären.<br />
Wir verfolgen zu Re<strong>ch</strong>t mit strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Mitteln, wenn Neonazis<br />
den Holocaust leugnen, relativieren oder gar klammheimli<strong>ch</strong><br />
bejubeln. Do<strong>ch</strong> wir reagieren oft überhaupt ni<strong>ch</strong>t, wenn behauptet<br />
wird, dass Unre<strong>ch</strong>t, <strong>die</strong> Unterdrückung bis hin zu Folter und<br />
Ermordung von Mens<strong>ch</strong>en in der SED-Diktatur sei ledigli<strong>ch</strong> eine<br />
„Deformation“, ein „Fehler“, dem man „ni<strong>ch</strong>t einen dominierenden<br />
Platz einräumen“ sollte. So jedenfalls sagt es der verurteilte<br />
Wahlfäls<strong>ch</strong>er Hans Modrow, Vorsitzender des Ältestenrates der<br />
Partei DIE LINKE. Und eine funktionierende Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung im<br />
Berei<strong>ch</strong> des Straßenverkehrs oder im Gebrau<strong>ch</strong>twagenhandel ist<br />
weiß Gott kein Beweis für Re<strong>ch</strong>tstaatli<strong>ch</strong>keit.<br />
I<strong>ch</strong> bin ein großer Anhänger von differenzierten Si<strong>ch</strong>tweisen.<br />
Au<strong>ch</strong> wenn es um <strong>die</strong> DDR geht und vor allem um <strong>die</strong> Lebensleistung<br />
der Mens<strong>ch</strong>en dort. Gerade deshalb muss es bei der historis<strong>ch</strong>en<br />
Wahrheit und Klarheit bleiben: Die DDR war ein Unre<strong>ch</strong>tsstaat,<br />
der s<strong>ch</strong>on auf Unre<strong>ch</strong>t gegründet wurde. Ohne Angst und<br />
Lüge hätte sie ni<strong>ch</strong>t 40 Jahre überleben können.