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Linksextremismus - die unterschätzte Gefahr - Politik.ch

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Es ist ein Zei<strong>ch</strong>en des Wandels, dass seit dem großen Epo<strong>ch</strong>enwe<strong>ch</strong>sel<br />

von 1989/90 ni<strong>ch</strong>t mehr „re<strong>ch</strong>ts“ oder „links“, ni<strong>ch</strong>t<br />

„kapitalistis<strong>ch</strong>“ oder „sozialistis<strong>ch</strong>“ <strong>die</strong> Alternativen unserer Zeit<br />

sind, sondern demokratis<strong>ch</strong> oder antidemokratis<strong>ch</strong>.<br />

Was aber ist demokratis<strong>ch</strong>, was ni<strong>ch</strong>t mehr oder no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t?<br />

Die Re<strong>ch</strong>tsextremisten ma<strong>ch</strong>en es uns meistens relativ einfa<strong>ch</strong>. Ihr<br />

oft unverhüllt geäußerter Hass auf Demokratie und Re<strong>ch</strong>tsstaat,<br />

ihre ni<strong>ch</strong>t selten eindeutige Übers<strong>ch</strong>reitung von strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en<br />

Grenzen lässt zumeist keinen Zweifel zu, wo <strong>die</strong>se Leute stehen.<br />

Do<strong>ch</strong> es gibt ni<strong>ch</strong>t nur <strong>die</strong>sen „harten“ Extremismus, wie es Herr<br />

Professor Jesse nennt, der gewalttätig auftritt und klar gegen <strong>die</strong><br />

Norm der Re<strong>ch</strong>tsordnung verstößt.<br />

S<strong>ch</strong>on immer haben Extremisten sowohl von re<strong>ch</strong>ts als au<strong>ch</strong> von<br />

links versu<strong>ch</strong>t, ihre eigentli<strong>ch</strong>en Ziele zu vers<strong>ch</strong>leiern. Wer <strong>die</strong><br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Hitlers Ma<strong>ch</strong>tergreifung 1933 kennt, der weiß,<br />

dass <strong>die</strong> Nazis im Vorfeld das Blaue vom Himmel herunter gelogen<br />

haben, nur um den Rei<strong>ch</strong>spräsidenten davon zu überzeugen,<br />

dass sie auf dem Boden der demokratis<strong>ch</strong>en Weimarer Verfassung<br />

stehen.<br />

Heute wissen <strong>die</strong> Feinde der Demokratie, dass sie mit extremistis<strong>ch</strong>en<br />

Parolen keine Chance auf Erfolg haben. Eine Ma<strong>ch</strong>tübernahme<br />

dur<strong>ch</strong> Wahlen oder gar dur<strong>ch</strong> Puts<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint keinen Erfolg<br />

zu verspre<strong>ch</strong>en. Mithin gehört es zu ihren häufigen taktis<strong>ch</strong>en<br />

Täus<strong>ch</strong>ungsmanövern, ihre Verfassungstreue zu bekennen. Hinzu<br />

kommen mögli<strong>ch</strong>st populistis<strong>ch</strong>e Forderungen sowie eine Vielzahl<br />

von Kampagnen, <strong>die</strong> darauf zielen, Bündnispartner bis weit ins<br />

ni<strong>ch</strong>textremistis<strong>ch</strong>e Spektrum zu gewinnen, letztli<strong>ch</strong> aber nur das<br />

Ziel verfolgen, <strong>die</strong> Demokratie und den Re<strong>ch</strong>tsstaat zu delegitimieren.<br />

Das Bild ist dann ni<strong>ch</strong>t selten diffus, glei<strong>ch</strong>t einem Janusgesi<strong>ch</strong>t:<br />

Extremistis<strong>ch</strong>e und demokratis<strong>ch</strong>e Positionen existieren in einem<br />

Neben- und Dur<strong>ch</strong>einander, das es oft ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t ma<strong>ch</strong>t, eine<br />

exakte Trennung von Extremisten und Demokraten vorzunehmen.

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