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CEREBRALE AMYLOIDANGIOPATHIE<br />

einer post-mortem-Untersuchung des<br />

Gehirns, bei der wie oben beschriebene<br />

Veränderungen gewertet werden.<br />

Da die klinische Relevanz der CAA<br />

hauptsächlich in ihrer Ursache für nicht<br />

traumatische intrazerebrale Hämorrhagien<br />

(ICH) liegt, wurden die „Boston-<br />

Kriterien“ für die Diagnose von CAA-<br />

26<br />

4/2008<br />

bedingten ICH etabliert. Hier hilft vor<br />

allem die Lokalisation der ICH zur Diagnosefindung,<br />

da CAA vorwiegend lobäre<br />

cortikale Hämorrhagien verursacht,<br />

wohingegen in Regionen, die als<br />

typische Lokalisationen von hypertensiven<br />

Blutungen angesehen werden (z.B.<br />

Putamen, Thalamus und Brücke), keine<br />

CAA beobachtet wird.<br />

Abbildung 1a<br />

Bei cerebraler Amyloidangiopathie werden fibrilläre Ablagerungen des Amyloid-β-Proteins in meningealen<br />

und cortikalen Gefäßen gesehen (1a) wohingegen bei kapillärer cerebraler Amyloidangiopathie diese<br />

Ablagerungen in perikapillären Räumen bzw. um Kapillaren gesehen werden (1b). Vergrößerung in 1a<br />

x100 und in 1b x400; Färbung, Immunhistochemie mit Antikörper gegen Amyloid-β-Protein (clone 4G8).<br />

Abbildung 1b<br />

CAA und nicht traumatisch<br />

intrazerebrale Hemorrhagien<br />

Da die CAA klinisch fast ausschließlich<br />

durch das Auftreten von ICH diagnostiziert<br />

werden kann, führt hier eine<br />

ICH an den für die CAA typischen Lokalisationen<br />

zwangsläufig zur Diagnose<br />

einer CAA. Auch in post-mortem-Studien<br />

konnte eine gute Übereinstimmung<br />

zwischen einer so gestellten klinischen<br />

und <strong>neu</strong>ropathologischen CAA-Diagnose<br />

gezeigt werden, was zur Etablierung<br />

der oben erwähnten „Boston-Kriterien“<br />

führte.<br />

Andererseits werden in klinischen Untersuchungen<br />

nahezu sämtliche CAA-<br />

Fälle ohne ICH nicht diagnostiziert, und<br />

das könnte zu einer Überbewertung der<br />

CAA als Ursache für ICH führen. Tatsächlich<br />

konnten wir in einer eigenen Studie<br />

an rund 1.000 post-mortem-Gehirnen<br />

bei 5% der Patienten mit und auch bei<br />

5% ohne CAA nichttraumatische ICH<br />

sehen. Offenbar sind ICH häufig durch<br />

CAA ausgelöst, daraus darf aber nicht<br />

abgeleitet werden, dass CAA häufig zu<br />

ICH führt, da unsere Daten nahelegen,<br />

dass in einem nur sehr geringer Anteil der<br />

Fälle mit CAA tatsächlich auch ICH auftreten;<br />

wahrscheinlich spielen bei dieser<br />

Gruppe zusätzliche, bisher allerdings<br />

noch nicht nachgewiesene Faktoren eine<br />

Rolle in der Entstehung einer ICH.<br />

Pathogenese der CAA<br />

Der Ursprung der Aβ-Ablagerungen<br />

in der Gefäßwand bei CAA ist bisher<br />

noch nicht hinreichend geklärt, es kommen<br />

zwei Möglichkeiten in Betracht:<br />

1. Aβ-Produktion von glatten Muskelzellen<br />

der Gefäßwand oder<br />

2. <strong>neu</strong>ronales Aβ, das sich im Zuge der<br />

perivaskulären Drainage in den Gefäßwänden<br />

ablagert.<br />

Beide Möglichkeiten werden durch<br />

experimentelle Daten unterstützt, so<br />

konnte gezeigt werden, dass Muskelzellen<br />

der Gefäßwand in der Lage sind,<br />

möglicherweise ausgelöst durch Ischämie<br />

oder durch Gefäßwandverletzungen<br />

(hämodynamischer Stress), fibrilläres<br />

Aβ zu produzieren.<br />

In Mausmodellen wurde andererseits<br />

nachgewiesen, dass <strong>neu</strong>ronales Aβ entlang<br />

perivaskulärer Wege bzw.in der Gefäßwand<br />

selbst gegen die arterielle<br />

Flussrichtung aus dem Gehirn abdrainiert.Im<br />

Zuge dieser Drainage kann sich

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