Inserate Antidpressiva-neu
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MORBUS PARKINSON<br />
Phasen, also in Phasen, in denen der Patient<br />
sich von Seiten der Beweglichkeit in<br />
einem guten Zustand befindet, durchgeführt<br />
werden. Eine Überbelastung sollte<br />
vermieden werden.<br />
Halbseitige Lähmungen stellen eine<br />
der größten Herausforderungen für die<br />
Rehabilitation dar. Die konventionelle<br />
Therapie konzentriert ihre Bemühungen<br />
dabei direkt auf die gelähmte Körperhälfte<br />
und versucht, die zum Wiedergewinn<br />
der Motorik nötigen Neuverschaltungen<br />
im Gehirn durch aktive und<br />
passive Bewegungsübungen dieser Körperhälfte<br />
zu stimulieren.<br />
Die Spiegeltherapie hingegen greift<br />
auf das stimulierende Potenzial visueller<br />
Eindrücke zurück: In der Körpermitte<br />
des Patienten wird ein Spiegel so platziert,<br />
dass Bewegungen der gesunden<br />
Körperhälfte für ihn so aussehen, als<br />
würde sich die gelähmte Körperhälfte<br />
normal und gesund mitbewegen. Die<br />
<strong>neu</strong>e japanische Studie, die Prof. Kazu<br />
Amimoto (Tokyo Metropolitan University)<br />
in Wien präsentierte, zeigt nun, dass<br />
diese optische Illusion auf das Gehirn<br />
deutlich stimulierender wirkt und die<br />
Motorik der kranken Körperhälfte deutlich<br />
stärker verbessert als die direkte Stimulation<br />
der gelähmten Gliedmaßen.<br />
An der Untersuchung waren 14 Patienten<br />
mit chronisch gewordener halb-<br />
32<br />
4/2008<br />
Ergotherapie<br />
In der Ergotherapie geht es zwar ähnlich<br />
der Physiotherapie um die bestmögliche<br />
Ausschöpfung der vorhandenen<br />
motorischen Reserven, im Vordergrund<br />
steht jedoch als oberstes Ziel die größtmögliche<br />
Selbständigkeit in den Alltagsfunktionen<br />
bzw. bei jüngeren Patienten<br />
auch die Aufrechterhaltung der Berufsfähigkeit.<br />
Es gilt die vorhandenen Reserven<br />
zu erkennen, sie dem Patienten und<br />
seinem sozialen Umfeld bewusst zu machen<br />
und zu lernen, diese gezielt einzusetzen<br />
(Tab. 2).<br />
Von Seiten der Erkrankungssymptome<br />
steht die Behandlung der Feinmotorikstörung<br />
im Vordergrund. Einen<br />
Schwerpunkt stellt dabei das Training<br />
der activities of daily life, kurz ADL, dar.<br />
Spiegeltherapie erfolgreich gegen die<br />
Lähmung nach Schlaganfall<br />
Logopädie<br />
Typischerweise findet sich bei Parkinsonpatienten<br />
im Verlauf der Erkrankung<br />
eine veränderte Sprechweise, die Worte<br />
werden leise,zunehmend auch undeutlich.<br />
Den Sprechstörungen der Parkinsonpatienten<br />
liegen Störungen der Artikulation,<br />
der Atemmechanik, aber auch ein Rigor<br />
der Zungen- und Schlundmuskulatur zugrunde.Autonome<br />
Störungen wie die Hypersalivation<br />
verschlechtern zusätzlich<br />
diese Problematik. Medikamentennebenwirkungen<br />
können das Sprechen bereits<br />
für sich allein beeinträchtigen.<br />
Die Betroffenen trainieren im Rahmen<br />
der Logopädie einen möglichst effektiven<br />
Einsatz der verbliebenen Sprechfunktion.<br />
Es wird geübt, Atmung und<br />
Stimmproduktion besser zu koordinieren<br />
und die Sprechmelodie zu beeinflussen.<br />
Durch spezielle Übungsprogramme<br />
konnte gezeigt werden, dass Lautstärke,<br />
Stimmvolumen, Sprechmodulation und<br />
die allgemeine Verständlichkeit des<br />
Sprechens deutlich gebessert werden<br />
seitiger Lähmung nach Schlanganfall beteiligt.<br />
Der Erfolg der Behandlung von<br />
konventioneller oder Spiegeltherapie<br />
wurde jeweils mit dem erreichten Beugungswinkel<br />
des Fußgelenks sowie der<br />
Zeit gemessen, die Patienten mit dem jeweils<br />
gelähmten Bein für die Aufgabe<br />
brauchten.<br />
Das Ergebnis war überzeugend: Die<br />
direkte Behandlung der gelähmten Beine<br />
brachte lediglich eine Vergrößerung des<br />
Beugewinkels um 0,8 Grad und keine<br />
Beschleunigung, in Summe also keine signifikante<br />
Verbesserung der Bewegungsfähigkeit.<br />
Die optische Illusion der sich<br />
scheinbar mitbewegenden gelähmten<br />
Beine jedoch ergab eine Beschleunigung<br />
der Bewegung um mehr als 12%.<br />
„Wenn derartige Veränderungen nur<br />
durch den visuellen Input von Bewegungen<br />
der gesunden Körperhälfte hervorgerufen<br />
werden können, liegt es nahe,<br />
dass der kognitive Aspekt in der motorischen<br />
Rehabilitation eine viel größere<br />
Bedeutung hat als bisher angenommen<br />
und daher auch viel stärker berücksichtigt<br />
werden sollte“, zog Prof. Amimoto<br />
Bilanz.<br />
konnten, was dem sozialen Rückzug vieler<br />
Parkinsonpatienten im späteren Erkrankungsverlauf<br />
positiv entgegenwirken<br />
kann.<br />
Ein weiterer Einsatz der Logopädie<br />
liegt in der Therapie der für Parkinsonpatienten<br />
typischen Hypomimie bzw. im<br />
Erhalt der Mimik. Weiters kann es im<br />
Erkrankungsverlauf auch zu Schluckstörungen<br />
mit der Gefahr von Aspirationsp<strong>neu</strong>monien<br />
kommen (Tab. 3).<br />
Schlusswort und<br />
Zukunftsvisionen<br />
Seit James Parkinson im Jahre 1817 sein<br />
bedeutendstes Werk „An Essay on the<br />
Shaking Palsy“ publiziert hat, haben sich<br />
Generationen von Neurologen und Neurowissenschaftlern<br />
mit diesem Krankheitsbild<br />
beschäftigt und an der Verbesserung<br />
der Lebensqualität der betroffenen<br />
Patienten mitgearbeitet. Wenngleich die<br />
Markteinführung von L-Dopa vor mehr<br />
als 30 Jahren sicher den größten Fortschritt<br />
in der Parkinsontherapie darstellte,<br />
wurde dieser Fortschritt durch das Erkennen<br />
der L-Dopa-Langzeitkomplikationen<br />
getrübt, weswegen die Entwicklung weiterer<br />
medikamentöser und nichtmedikamentöser<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
vermehrt vorangetrieben wurde. So<br />
konnte die therapeutische Palette durch<br />
die Etablierung der initialen Monotherapie<br />
mit Dopaminagonisten,durch die Entwicklung<br />
der COMT-Hemmer oder aber<br />
auch durch die Einführung operativer Behandlungsmethoden,<br />
wie der tiefen Hirnstimulation,<br />
erweitert werden.<br />
Wissenschaftliche Forschungsarbeiten<br />
über die Applikation wachstumsfördernder<br />
Substanzen sowie Zukunftsvisionen<br />
wie die Transplantation von Stammzellen<br />
sind zwar heute noch nicht realisierbar<br />
und weit vom klinischen Alltag entfernt,<br />
stellen aber wichtige Zielpunkte<br />
für weitere Entwicklungen dar.<br />
Prim. Univ.-Doz. Dr. Klaus Berek<br />
OA Dr. Markus Mayr<br />
A.ö. Bezirkskrankenhaus Kufstein<br />
Abteilung für Neurologie<br />
Endach 27, A-6330 Kufstein<br />
Tel. +43/5372/69 66-44 05,<br />
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