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Separator's Digest ACHEMA 2009 - GEA Westfalia Separator Group

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Füße gestelltDarwin zögerte nicht lange und nahm das Angebot an. Vier Jahre,neun Monate und fünf Tage später erreichte die Beagle am 2. Oktober1836 wieder England, nachdem sie einmal die Welt umrundethatte. Im Gepäck hatte Darwin Arbeit für sein restliches Leben:1.529 Tiere in Spiritus, 3.907 Felle, Knochen und Pflanzen und über2.500 Seiten mit Skizzen und Notizen zu Zoologie, Geologie sowiepersönlichen Tagebucheinträgen. Und eine Theorie: Denn Darwinvermutete jetzt, dass nicht Gott alle Tiere und Pflanzen erschaffenhat – sondern dass diese sich natürlich entwickelt haben und sichkontinuierlich weiterentwickeln. Er sei „beinahe überzeugt davon,dass die Arten nicht (es ist, als gestehe man einen Mord) unveränderlichsind“, schreibt er in einem Brief im Jahr 1844.Eine Welt gerät ins WankenUm das Ausmaß dieser Vermutung zu verstehen, muss man sich vorAugen führen, dass Mitte des 19. Jahrhunderts die meistenMenschen fest davon überzeugt waren, dass die Erde im Jahre4004 v. Chr. erschaffen wurde – komplett mit allen Pflanzen undTieren, so wie es in der Bibel steht. Keine Art ist seither verschwunden,keine dazugekommen und keine hat sich verändert. Punkt.Als 22-jähriger Jungwissenschaftler glaubte Darwin ebenfalls nochfest an die Konstanz der Arten. Erst die Beobachtungen auf seinerReise brachten diese Weltsicht ins Wanken. Der Auslöser warenaber nicht ausschließlich die berühmten Finken der Galapagos-Inseln mit ihren unterschiedlichen Schnabelformen, Darwin fandauf seiner Reise vielmehr zahlreiche weitere Indizien für seine Theorie.So sah er im Regenwald Brasiliens Tausende von Tier- und Pflanzenarten– die allerdings keineswegs im Paradies lebten. Alle kämpftenums Überleben. Und bei diesem Kampf gewinnt nicht immer derStärkere. Strategien wie Tarnung und Täuschung schaffen erfolgreicheNischen für die Schwächeren.Anhand von Fossilien erkannte dann Darwin, dass sich Tiere imLaufe der Erdgeschichte verändern und sich damit der jeweiligenUmwelt anpassen können. Arten, denen das nicht gelingt,sterben dagegen aus.In den Anden fand Darwin außerdem Muschel-Versteinerungenin großen Höhen. Dieser Boden musste also vor langerZeit unterhalb des Meeresspiegels gelegen haben undanschließend nach oben gehoben worden sein. Wie abersoll das in nur 6.000 Jahren möglich sein, wie es Theologenaus der Genesis errechnet haben?Gentlemen’s AgreementDarwin wird klar: Die Erde muss sehr viel älter sein, als die Bibelbeschreibt. Die Natur ist nicht statisch, sondern entwickelt sichständig weiter, wobei nur Tiere und Pflanzen überleben, die amschnellsten mit Veränderungen in ihrer Umwelt zurechtkommen.Er zögerte lange, bis er seine Forschungsergebnisse veröffentlichte.Zu revolutionär, zu blasphemisch waren diese Gedanken. JedesGegenargument wollte Darwin deshalb auch voraussehen undmöglichst experimentell entkräften können. Erst 1859 und damitüber 20 Jahre nach der Reise erschien sein Hauptwerk „DieEntstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“. Wahrscheinlichwäre das Buch noch später erschienen, hätte Darwin nicht befürchtet,der britische Zoologe Alfred Russel Wallace würde ihn mit seinenähnlichen Gedanken überholen. Die beiden Wissenschaftlereinigten sich darauf, ihre Ergebnisse zeitgleich der Öffentlichkeit zupräsentieren. Ganz Gentlemen’s Agreement.Der Rest ist Geschichte, die Welt seither eine andere. Und das,obwohl Charles Darwin weder etwas physisch Greifbares erfandnoch eine spektakuläre Formel ableitete – eigentlich ging er nur mitoffenen Augen durch die Welt. Und hieran lässt sich auch derGrund festmachen, warum Charles Darwin in einem Technologie-Magazin wie dem <strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> gewürdigt wird. Denn auchfür <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> ist das wache Auge, das Analysierenselbst kleinster Details, das wichtigste Instrument, um sowohl dasUnternehmen selbst als auch dessen Produkte und Dienstleistungenseit 1893 den Bedürfnissen des Marktes immer erfolgreich anpassenzu können.<strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> 39<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 2 | <strong>2009</strong>

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