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pdf, 4.2 Mb - Walther Meißner Institut - Bayerische Akademie der ...

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2 Grundlagen<strong>der</strong> Orientierung <strong>der</strong> Spins abhängig; damit ist letztlich die elektrostatische Wechselwirkungsenergievon <strong>der</strong> gegenseitigen Spinorientierung abhängig. Die Austauschenergievon zwei Gitteratomen mit den Spins ⃗ S 1 und ⃗ S 2 beträgt nach dem Heisenberg-ModellE = −2A ⃗ S 1 · ⃗S 2 (2.27)wobei A das Austauschintegral ist, das mit dem Überlapp <strong>der</strong> Ladungsverteilungen<strong>der</strong> zwei Atome zusammenhängt. Für A ≥ 0 gehört eine parallele Ausrichtung <strong>der</strong>Spins ⃗ S 1 ↿↾ ⃗ S 2 zum niedrigsten Energiewert, dem Grundzustand; das Resultat ist eineferromagnetische Spinstruktur. Bei A < 0 liegt im Grundzustand eine antiparalleleAusrichtung <strong>der</strong> Spins ⃗ S 1 ↿⇂ ⃗ S 2 vor, also eine antiferromagnetische Spinstruktur. [6, 7]Selbst wenn sich die Elektronenhüllen von Gitteratomen mit magnetischen Momentennicht überlappen, kann es zu Spinwechselwirkungen zwischen diesen Atomen kommen,die dann als indirekte Austauschwechselwirkungen bezeichnet werden. Bei einemsolchen Prozess hüpfen Elektronen reell o<strong>der</strong> virtuell zwischen Gitterplätzen undverringern so die Gesamtenergie des Systems. Eine solche Wechselwirkung ist <strong>der</strong>so genannte Superaustausch, bei dem die Kopplung zweier paramagnetischer Atomegleicher Wertigkeit durch ein dazwischenliegendes diamagnetisches Atom bewirkt wird.Bei diesem Superaustausch hüpfen die Elektronen nur virtuell; <strong>der</strong> Prozess findetzwischen isovalenten Atomen statt. Aufgrund des Pauli-Verbots kommt durch denSuperaustausch im Allgemeinen eine antiferromagnetische Struktur zustande. [5, 6]Im Gegensatz dazu findet beim Doppelaustausch ein reeller Teilchenübergang einesitineranten Elektrons zwischen paramagnetischen Atomen unterschiedlicher Valenzenstatt, die Vermittlung geschieht jedoch auch hier wie<strong>der</strong> über ein diamagnetischesAtom, welches sich zwischen den paramagnetischen befindet. Die Doppelaustausch-Wechselwirkung führt im Allgemeinen zu einer ferromagnetischen Ordnung. Da <strong>der</strong>Teilchenübergang reell ist, ist beim Doppelaustausch die elektrische Leitfähigkeit mit<strong>der</strong> vermittelten ferromagnetischen Ordnung verknüpft. [5] In Abschnitt 2.2.3 aufSeite 20 wird auf den Doppelaustausch von Sr 2CrWO 6unter Berücksichtigung <strong>der</strong>Hybridisierung <strong>der</strong> beteiligten Orbitale genauer eingegangen.Obwohl das Heisenberg-Modell (2.27) dazu konzipiert war, direkte Austauschwechselwirkungenzu beschreiben, eignet es sich auch für indirekte Austauschwechselwirkungen,wobei die Kopplungskonstante A dann an<strong>der</strong>s zu interpretieren ist. Im Allgemeinenwird die Kopplungskonstante im Fall indirekter Wechselwirkungen als Parameteraufgefasst, <strong>der</strong> den experimentellen Ergebnissen angepasst wird. [6]Die spontane Magnetisierung einer ferromagnetischen Substanz hängt stark von<strong>der</strong> Temperatur ab; oberhalb <strong>der</strong> ferromagnetischen Curie-Temperatur T C wird <strong>der</strong>Festkörper paramagnetisch. In diesem Zustand beschreibt für T > T C das Curie-Weiss-Gesetz die Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> magnetischen Suszeptibilitätχ =CT − T C(2.28)mit <strong>der</strong> Curie-Konstanten C aus Gleichung (2.13). Diese Relation lässt sich aus <strong>der</strong>Molekularfeldnäherung ableiten. In <strong>der</strong> Molekularfeldnäherung verfährt man analog zur14

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