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Facts & Figures. Romanisch - Lia Rumantscha

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24 SprachgeographieIn der Schweiz werden seit 1850 alle zehn Jahre Volkszählungen durchgeführt, die seit 1860 auch diesprachliche Zugehörigkeit der Einwohnerinnen und Einwohner ermitteln. Unterschiedliche Fragestellungenzum Sprachgebrauch erlauben aber nur beschränkt, die einzelnen Ergebnisse miteinanderzu vergleichen. 1860 und 1870 wurde nach der «Hauptsprache der Haushalte», von 1880 bis 1980 nachder «Muttersprache» gefragt. 1990 und 2000 wurden zwei Fragen gestellt: Welches ist die Sprache, in der Sie denken und die Sie am besten beherrschen?(eine einzige Angabe) Welche Sprache(n) sprechen Sie regelmässig?a) zu Hause, mit Angehörigen;b) in der Schule, im Erwerbsleben, im Beruf(ggfs. mehrere Angaben)Resultate einiger Volkszählungen 1880 – 2000 auf Bundesebene (in Klammern %-Zahlen):1880 1980 1990 2000MS MS BS BS/GS BS BS/GSD 2 030 792 (71,3) 4 140 901 (65,0) 4 374 694 (63,6) 4 951 280 (73,4) 4 640 359 (63,7) 5 285 700 (72,5)F 608 007 (21,4) 1 172 502 (18,4) 1 321 695 (19,2) 2 268 499 (33,6) 1 485 056(20,4) 2 416 034 (33,2)I 161 923 (6,7) 622 226 (9,8) 524 116 (7,6) 998 187 (14,8) 470 961 (6,5) 971 505 (13,3)R 38 705 (1,4) 51 128 (0,8) 39 632 (0,6) 66 356 (1,0) 35 095 (0,5) 60 816 (0,8)A 6 675 (0,2) 379 203 (6,0) 613 550 (8,9) 656 539 (9,0)T 2 846 102 6 365 960 6 873 687 7 288 0101880 – 1980: MS = Muttersprache. 1990/2000: BS = bestbeherrschte Sprache; BS/GS = bestbeherrschte Spracheund/oder gesprochene Sprache in Familie, Schule und/oder Beruf.D = Deutsch; F = Französisch; I = Italienisch; R = <strong>Romanisch</strong>; A = andere Sprachen; T = Total Wohnbevölkerung.Im Vergleich mit den Volkszählungen von 1880 – 1980 ermöglichen jene von 1990 und 2000 eine weitdetailliertere Analyse der sprachlichen Situation. Auch die jüngsten Volkszählungen vermögen aberden Bedürfnissen des <strong>Romanisch</strong>en nicht gerecht zu werden: Die Romanen, die – abgesehen von einigenjüngeren und älteren Personen – durchgehend zwei- oder mehrsprachig sind, konnten bei derersten Frage nur eine Sprache angeben. So kommt es nicht selten vor, dass sie das Deutsche als bestbeherrschteSprache angaben, da sie diese beruflich meist häufiger benutzen und in der Zwischenzeitebenso gut, wenn nicht besser beherrschen als ihre eigene Muttersprache. Auch die zweite Frageerlaubt es nicht, den tatsächlichen Sprachgebrauch zu ermitteln: In vielen Bereichen, die von derVolkszählung nicht erfasst wurden, wird das <strong>Romanisch</strong>e regelmässig verwendet. Eine offenereFragestellung – ohne die Beschränkung auf die drei erhobenen Bereiche – ergäbe ein vollständigeresBild und würde aufzeigen, dass das <strong>Romanisch</strong>e weit verbreiterer ist als es die Resultate der Volkszählungendarlegen.

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