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Facts & Figures. Romanisch - Lia Rumantscha

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Aktuelle Lage des <strong>Romanisch</strong>en37 Die teilweise Durchsetzung des Territorialprinzips auf der Grundlage regionaler und interkommunalerBestimmungen. Die Anwendung der romanischen Sprache in den neuen Medien (Videos, EDV-Programme, Internet,usw.). Die Förderung der Jugendarbeit (Unterstützung der Jugendorganisation «Giuventetgna rumantscha»,der Jugendzeitschrift «Punts» sowie von Jugendveranstaltungen). Die Förderung der Verständigung und des Austauschs unter den romanischen Sprachregionensowie unter den drei Sprachgemeinschaften Graubündens (im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen,kultureller Austauschprojekte, usw.).Zweisprachigkeit und sprachliche IntegrationDie Einwohner der Schweiz, eines seit langer Zeit mehrsprachigen Landes, sind in der Regel nichtzwei- oder mehrsprachig. Viersprachig ist nur das Land (gesellschaftliche Mehrsprachigkeit). Durchgehendzweisprachig <strong>Romanisch</strong>-Deutsch sind nur die (erwachsenen) Romanen. Viele Romanen sprechenoder verstehen zudem zumindest auch die beiden anderen Landessprachen der Schweiz (Französischund/oder Italienisch). Lange wurde die Zweisprachigkeit als Gefahr empfunden, zum einen fürdie Reinheit der Erstprache, zum anderen als Zwischenstufe auf dem Weg der Verdeutschung. Für dieRumantschia stellt diese in der Tat eine Gefahr dar, wenn es nicht gelingt, die einheimische Spracheim angestammten Gebiet als Erstsprache zu festigen und sie auch im wirtschaftlichen Leben auf diegleiche Stufe mit der deutschen Sprache zu stellen. Die anderssprachigen Zuzüger müssen zudemsprachlich integriert werden können.Aufgabe der Spracherhaltungspolitik wird es sein, die Zweisprachigkeit <strong>Romanisch</strong>-Deutsch als funktionalsinnvoll und kulturell bereichernd zu propagieren. Dazu ist es nötig, die Nützlichkeit des <strong>Romanisch</strong>enin Schule, Beruf und öffentlichem Leben zu fördern und die Anderssprachigen zu motivieren,diese Sprache zu erlernen.Lit: Baur, B., Allegra genügt nicht…, BM, Chur 1996; Bickel, H./Schläpfer, R.: Mehrsprachigkeit – eine Herausforderung…,PFN 21, Helbing & Lichtenhahn, 1994; Billigmeier, R. H.: Land und Volk der Rätoromanen, Huber,Frauenfeld 1983; Camartin, I.: Nichts als Worte…? Artemis, Zürich 1985; Cathomas, B.: Erkundungen zurZweisprachigkeit der Rätoromanen…, Peter Lang, Bern-Frankfurt 1977; Catrina, W.: Die Rätoromanen zwischenResignation und Aufbruch, Orell Füssli, Zürich 1983; Dörig, H.R./ Reichenau, Chr.: 2 1 /2-sprachige Schweiz…?,Desertina, Disentis 1982; Dürmüller, U.: Mehrsprachigkeit im Wandel…, Pro Helvetia, Zürich 1996; EDI, Zustandund Zukunft der viersprachigen Schweiz…, Bern 1989; Furer, J.-J.: Der Tod des <strong>Romanisch</strong>en oder der Anfang vomEnde für die Schweiz, Chur 1981; Furer, J.-J., Le romanche en péril? BFS, Bern 1996; Furer, J.-J.: Graubünden, vonder Dreisprachigkeit zur deutschen Einsprachigkeit (?). Eine traurige Ausnahme in der Schweizer Praxis, in: StudisRomontschs, 1999; Kraas, F.: Die Rätoromanen Graubündens Peripherisierung einer Minorität, Franz Steiner,Stuttgart 1992; Schläpfer, R. (Hrsg.): Die viersprachige Schweiz, Benziger, Zürich 1982; Widmer, J. et al., DieSchweizer Sprachenvielfalt im öffentlichen Diskurs, Peter Lang, Bern 2003.

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