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Facts & Figures. Romanisch - Lia Rumantscha

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Verwendungsbereich Bräuche79BräucheDas romanische Sprachgebiet ist reich an alten,oft sinnreichen Gebräuchen heidnischer, römischerund altchristlicher Herkunft, die nochheute in den verschiedenen Talschaften gepflegtwerden. Einige wichtige Bräuche <strong>Romanisch</strong>bündenssind hier aufgeführt. Bavania/Buania. Fest der Dorfjugend imUnterengadin und im Vorderrheintal. In Ardezfindet noch heute an Bavania der «Bal da laschocca cotschna» (Ball mit dem roten Rock)statt. Am Nachmittag des 6. Januar nehmendie Mädchen die Verlosung ihrer Liebhaber vor.Die Überraschungen sind gross, aber man fügtsich dem Schicksal. Gegen Abend stattet jedeihrem «Liebsten» einen Besuch ab, um ihm dasLos bekanntzugeben. Als Symbol der unabdingbarenGefangenschaft bindet sie dem Burschenein rotes Band um den Hals. Das verpflichtetihn, beim Ball am Abend dafür zu sorgen, dassdas Mädchen häufig zum Tanzen kommt.Chalandamarz: Der Engadiner Volksbrauch wurde 2003von der Eidgenössischen Münzstätte Swissmint geprägt. Chalandamarz/Calonda mars. Volkstümliches Kinderfest im Engadin, Münstertal, Bergell,Puschlav, Oberhalbstein und Albulatal. Der Brauch wird am 1. März gefeiert. Nach römischem Kalendergalt der 1. März (Calendae Martii) als Jahresanfang. An diesem Tag zieht die Schuljugend mitSchellen und Kuhglocken, teilweise mit farbenfrohen Papierblumen geschmückt, durch die Strassenund Gassen und vertreibt mit Frühlingsliedern den Winter. Am Abend findet der Chalandamarzballstatt. Der Chalandamarz-Umzug entspricht einem Alpaufzug. Im Dicziunari Rumantsch Grischun wirddieser Brauch der uralten Gruppe der Lärmumzüge zugewiesen, deren ursprünglicher Sinn u.a. auchim Aufwecken der Fruchtbarkeit lag. Die wohl schönste Darstellung dieses Frühlingsfestes derSchuljugend finden wir in Selina Chönzs und Alois Carigiets Kinderbuch «Uorsin» (Schellen Ursli). Chargiada/Cargada d‘alp (Alpfahrt) und schelpcha/scargada (Alpentladung). Gehören nochheute mancherorts zu den schönsten Volksfesten bäuerlicher Tradition. In verschiedenen Gemeinden Graubündens hat sich bis heute die historische Landsgemeinde erhalten.In den rheinischen Gebieten heisst diese Cumin bzw. Cumegn, im Engadin und MünstertalMastralia. Keine andere Landsgemeinde im Kanton Graubünden wickelte sich so imponierend undurdemokratisch ab wie der alle drei Jahre am 1. Maisonntag stattfindende farben- und formenprächtige«Cumin» in Disentis/Mustér (2003 abgeschafft). Fasnacht/Tschaiver. V. a. in den katholischen Regionen <strong>Romanisch</strong>bündens. Das Maskeradenlaufen– ein heidnischer Brauch zur Vertreibung des Winters – hat in Domat/Ems besonders Tradition.Der Tscheiver endet hier mit dem «Schmutzigen Donnerstag» und nicht mit dem Aschermittwoch.Seine Höhepunkte sind «margis bel» (schöner Dienstag) und «gievgia grassa» (fetter Donnerstag).Heute hat auch die Emser Fasnacht mehr Allerweltscharakter.

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