Bewertung des HocHwasserrisikos in rHeinland-Pfalz
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<strong>Bewertung</strong> <strong>des</strong> Hochwasserrisikos <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />
anHang 1<br />
BesCHreIBuNG VerGANGeNer HOCHWAsser mIT sIGNIFIKANTeN<br />
NACHTeILIGeN AusWIrKuNGeN<br />
1. rHeIN<br />
die Häufigkeiten und <strong>in</strong>tensitäten der Hochwasser am rhe<strong>in</strong> unterscheiden sich je nach den teilgebieten<br />
mit unterschiedlichen hydrologischen eigenschaften: das teilgebiet oberhalb von Basel wird überwiegend<br />
von den Hochgebirgsabflüssen bee<strong>in</strong>flusst, so dass die größten scheitelabflüsse aufgrund der<br />
schneeschmelze im sommer vorherrschen. zwischen Basel und worms ereignen sich die größten<br />
Hochwasser im w<strong>in</strong>terhalbjahr, da sie dem e<strong>in</strong>fluss der Mittelgebirge unterliegen. unterhalb <strong>des</strong> Pegels<br />
worms ist das Hochwasserverhalten geprägt durch deutlich größere w<strong>in</strong>terhochwasser als<br />
sommerhochwasser.<br />
die oberrhe<strong>in</strong>korrektion, die nachfolgenden regulierungsarbeiten sowie der rhe<strong>in</strong>seitenkanal zwischen<br />
Basel und Breisach (1959 fertig gestellt) haben die Hochwasserabflüsse im untersuchungsgebiet<br />
nur unwesentlich verändert. e<strong>in</strong>en großen e<strong>in</strong>fluss h<strong>in</strong>sichtlich der retentionswirkung der talniederungen<br />
brachte der Bau der Staustufen am oberrhe<strong>in</strong> zwischen Breisach und Iffezheim von 1957 bis<br />
1977 mit sich. durch die anhebung <strong>des</strong> niedrig- und Mittelwasserspiegels s<strong>in</strong>d die seitlichen niederungen<br />
durch deiche gegen Überschwemmungen geschützt worden, wodurch es zum Verlust von ca.<br />
60% Retentionsfläche (ca. 130 km²) kam. Infolge<strong>des</strong>sen verschärfen sich die Hochwasser am Mittelrhe<strong>in</strong>,<br />
da durch die Veränderung der spezifischen Überlagerung der Hochwasserscheitel vom rhe<strong>in</strong> und<br />
den nebenflüssen sich die scheitel aufgrund der abflussbeschleunigung öfter addieren.<br />
durch die zahlreichen technischen e<strong>in</strong>griffe im e<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>des</strong> rhe<strong>in</strong>s sowie im oberlauf <strong>des</strong> rhe<strong>in</strong>s<br />
selbst liegen ke<strong>in</strong>e homogenen datenreihen der aufgezeichneten Hochwasserscheitelabflüsse vor. für<br />
die rhe<strong>in</strong>strecken worms-kaub sowie kaub-köln wurden daher durch den e<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er Hochwasserstudienkommission<br />
für den rhe<strong>in</strong> vergangene Hochwasserereignisse auf vorgegebene ausbauzustände<br />
<strong>des</strong> oberrhe<strong>in</strong>s umgerechnet.<br />
die höchsten Hochwasserwellen am rhe<strong>in</strong> wurden zumeist durch eistand verursacht, wie z. B. 1784.<br />
durch die strombegradigungen am oberrhe<strong>in</strong> und damit verbundene schnellere fließzeiten sowie<br />
wärmee<strong>in</strong>leitungen treten eishochwasser heutzutage kaum noch auf, s<strong>in</strong>d aber nicht ausgeschlossen.<br />
(Muf 1998).<br />
Februar 1784<br />
der w<strong>in</strong>ter 1783/1784 war schneereich und sehr kalt. <strong>in</strong> deutschland waren alle flüsse mehrere wochen<br />
land zugefroren und es lag viel schnee. nach e<strong>in</strong>setzendem tauwetter und regen am 23. februar<br />
schwollen die flüsse schnell und stark an. das eis brach auf, wurde mitgerissen, staute sich zum teil<br />
lokal auf. das Hochwasser richtete hohe schäden an, da ganze Häuser und dörfer zerstört wurden.<br />
[http://opherden.com/wetterchronik/1784.htm]<br />
Juni 1876<br />
strömender regen und gewitterschauer über den schweizer alpen und dem Bodensee ließen die bis<br />
dah<strong>in</strong> noch vorhandenen schneehöhen <strong>in</strong> den alpen und Mittelgebirgen tauen und erzeugten e<strong>in</strong>e<br />
gewaltige oberrhe<strong>in</strong>welle (Pegel Basel: 5700 m³/s). zum Glück führte der Neckar nur e<strong>in</strong> mittleres<br />
Hochwasser, was zudem vor der oberrhe<strong>in</strong>welle ablief. es kam zu zahlreichen deichbrüchen bis <strong>in</strong> die<br />
Höhe von Philippsburg (M<strong>in</strong>isterium für landwirtschaft 1982).<br />
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