Bewertung des HocHwasserrisikos in rHeinland-Pfalz
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<strong>Bewertung</strong> <strong>des</strong> Hochwasserrisikos <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-<strong>Pfalz</strong><br />
Geme<strong>in</strong>den und 2660 Gebäude überflutet. Die Städte zell, Traben-Trabach und cochem waren am<br />
stärksten betroffen. zahlreiche Straßen- und Bahnl<strong>in</strong>ien sowie 620 ha We<strong>in</strong>- und ackerbauflächen<br />
waren überflutet. der schaden an gebäuden und <strong>in</strong> der landwirtschaft betrug ca. 20 Mio. euro. auch<br />
die schifffahrt musste an 18 tagen e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />
Dezember 1993<br />
nach e<strong>in</strong>er regenperiode im dezember traten <strong>in</strong>sbesondere hohe Hochwasserscheitel <strong>in</strong> der sauer<br />
und Saar auf. Der Wasserstand <strong>in</strong> Trier erreichte 1128 cm und weist damit e<strong>in</strong>e Jährlichkeit von T=50<br />
auf. <strong>in</strong> der trierer <strong>in</strong>nenstadt stieg das wasser bis 20 cm unter die deichkrone, so dass es zu ke<strong>in</strong>er<br />
Überflutung der <strong>in</strong>nenstadt kam. wegen der höheren und länger anhaltenden Überschwemmung<br />
waren die schäden unterhalb der sauermündung erheblich höher als beim Hochwasser 1983. es waren<br />
auch hochgelegene wohn- und gewerbegebäude bzw. stockwerke betroffen, die als hochwasserfrei<br />
galten. durch den höherwertigen ausbau und der fehlenden Vorsorge für mögliche räumungen<br />
kam es zu besonders schweren Schäden. Die Gesamtschäden werden auf 50 Mio € geschätzt.<br />
Januar 1995<br />
nach vorangehenden schneefällen folgte e<strong>in</strong> wärmee<strong>in</strong>bruch. es bildeten sich <strong>in</strong>sgesamt vier Hochwasserscheitel<br />
vom 23. bis 30. Januar aus. der erste scheitel war der höchste; am Pegel trier kam es<br />
zu e<strong>in</strong>en wasserstand von 1033 cm bei e<strong>in</strong>er Jährlichkeit von t=20.<br />
Januar 2003<br />
ergiebige regenfälle waren der auslöser für das w<strong>in</strong>terhochwasser anfang Januar 2003. starkregenereignisse<br />
führten am 3. Januar zu steilen wasserstandsanstiegen an den Moselzuflüssen <strong>in</strong> eifel und<br />
Hunsrück. an den unterläufen der zuflüsse wurden die höchsten aufgezeichneten wasserstände mit<br />
Jährlichkeiten von 20 über 50 bis 100 gemessen. Es entstanden Schäden an allen Eifelzuflüssen. Mit<br />
e<strong>in</strong>em Pegelstand von 981 cm <strong>in</strong> trier ist das Hochwasser als 10-jährliches Hochwasser e<strong>in</strong>zustufen.<br />
3. NAHe<br />
die Hochwasser an der nahe s<strong>in</strong>d geprägt durch das niederschlagsverhalten von westwetterlagen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere der beiden großwetterlagen „westlage zyklonal“ (w<strong>in</strong>terliches tiefdruckgebiet) sowie<br />
„trog Mitteleuropa“ (im sommer <strong>in</strong> komb<strong>in</strong>ation mit Vb-wetterlage). an der nahe s<strong>in</strong>d im hydrologischen<br />
w<strong>in</strong>terhalbjahr im Januar Hochwasser am häufigsten, im hydrologischen sommerhalbjahr im<br />
Juni. wenn nicht anders gekennzeichnet stammen die folgenden ausführungen aus (regiocomun<br />
2008).<br />
August 1875<br />
In der Nacht zum 4. august 1875 ereignete sich am Nahezufluss Hahnenbach e<strong>in</strong> Hochwasserereignis,<br />
das zu den schlimmsten im nahebereich gehört. auf e<strong>in</strong>en 2-tägigen regen, durch den die flüsse<br />
bereits angeschwollen waren, folgte e<strong>in</strong> starkes unwetter. dieses sturzflutenartige Hochwasser verursachte<br />
trotz der lokalen Begrenzung und kurzen dauer von e<strong>in</strong>igen stunden extrem hohe schäden am<br />
flusslauf <strong>des</strong> Hahnenbachs bis zur e<strong>in</strong>mündung <strong>in</strong> die nahe bei kirn: es s<strong>in</strong>d 32 Menschen gestorben,<br />
über Hundert stück großvieh ertrunken, zahlreiche Brücken e<strong>in</strong>gestürzt, straßen ganz oder teilweise<br />
zerstört, öl- und schleifmühlen fortgeschwemmt, Häuser zerstört oder beschädigt, äcker und wiesen<br />
überflutet und verschlammt.<br />
Januar 1918<br />
nach e<strong>in</strong>em wechsel von schneefall, schneeschmelze und regen waren wassergesättigte Böden und<br />
e<strong>in</strong> folgen<strong>des</strong> unwetter die auslöser für das Januarhochwasser im Jahr 1918 an der nahe und ihren<br />
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