Sexualität mit Tieren (Zoophilie) - Stiftung für das Tier im Recht
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schaft erhöhen, <strong>das</strong> Gesehene nachzuahmen 286 . Vor dem Hintergrund des erwiesenen engen<br />
Zusammenhangs zwischen gewaltsamen Übergriffen auf <strong>Tier</strong>e und solchen auf Menschen 287<br />
und der Möglichkeit einer nachhaltigen Schädigung der sexuellen Entwicklung von Kindern<br />
und Jugendlichen ist <strong>das</strong> Augenmerk dabei namentlich auf die Eindämmung der grossen<br />
Verbreitung zoophilen Materials <strong>im</strong> Internet zu legen.<br />
Abschliessend lässt sich sagen, <strong>das</strong>s die <strong>Zoophilie</strong> ein äusserst komplexes interdisziplinäres<br />
Thema darstellt, <strong>das</strong> nicht nur einer Reihe ästhetischer, historischer, moralischer und religiöser<br />
Tabus unterliegt, sondern auch verschiedenste Fachbereiche, wie etwa die Psychologie,<br />
Soziologie, Geisteswissenschaft und Veterinärmedizin, betrifft. Vor allem ist sie aber auch ein<br />
<strong>Tier</strong>schutzproblem. Und wie bei anderen <strong>Tier</strong>schutzproblemen ist der Anspruch von <strong><strong>Tier</strong>en</strong><br />
als leidens- und empfindungsfähigen Mitgeschöpfen auf Leben, Würde, körperliche Unversehrtheit,<br />
relative Gleichbehandlung und Freiheit auch hier letztlich nur durch <strong>das</strong> <strong>Recht</strong> wirksam<br />
durchsetzbar. Das allgemeine tierschutzethische Leitbild hat sich seit der Zeit der Abschaffung<br />
der generellen nationalen <strong>Zoophilie</strong>verbote entscheidend verändert bzw. erweitert,<br />
so<strong>das</strong>s deren Wiedereinführung heute nicht nur denkbar, sondern konsequent zu postulieren<br />
ist. Einzig auf diese Weise lässt sich <strong>das</strong> Thema, um <strong>das</strong> sich traditionell ein "gewisser Nebel<br />
der Abscheu, Entrüstung und Sensation legt" 288 wirksam fassen und der Instrumentalisierung<br />
von <strong><strong>Tier</strong>en</strong> <strong>für</strong> sexuelle Zwecke Einhalt gebieten, wo<strong>mit</strong> letztlich auch <strong>das</strong> Bewusstsein <strong>für</strong><br />
eine wirklich partnerschaftliche und nicht auf Ausbeutung beruhende Beziehung zwischen<br />
Mensch und <strong>Tier</strong> weiter geschärft würde.<br />
286 Schwaibold/Meng 1064.<br />
287 Eine Verwandtschaft zwischen <strong>Zoophilie</strong> und sexueller Gewalt gegen Menschen ist dadurch gegeben, <strong>das</strong>s<br />
in beiden Fällen Machtausübung, totale Verfügungsgewalt über andere Wesen und die Rücksichtslosigkeit<br />
gegenüber Motiven oder Gefühlen der Sexualobjekte den Kern der Handlungen darstellen. Von vielen Sexualmördern,<br />
deren Taten ihrer besonderen Grausamkeiten wegen in die Kr<strong>im</strong>inalgeschichte eingegangen<br />
sind, ist bekannt, <strong>das</strong>s sie ihre ersten sadistischen Handlungen nicht an Menschen, sondern an <strong><strong>Tier</strong>en</strong> begingen<br />
(Hunold 39). Der enge Zusammenhang zwischen sadistischer <strong>Zoophilie</strong> und sadosexueller Gewalt<br />
gegen Menschen wird auch durch eine Studie der amerikanischen Bundespolizei FBI belegt, wo<strong>für</strong> Anfang<br />
der neunziger Jahre 150 Vergewaltiger, Frauen- und Kindermörder befragt wurden. Die Untersuchungen<br />
ergaben, <strong>das</strong>s 81 Prozent der Täter mindestens einmal <strong>Sexualität</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>Tier</strong>en</strong> gehabt hatten. 60 Prozent der<br />
Befragten erklärten, be<strong>im</strong> Vergewaltigen und Quälen von <strong><strong>Tier</strong>en</strong> ihren ersten richtigen Orgasmus erlebt zu<br />
haben. 66 Prozent von ihnen töteten die <strong>Tier</strong>e nach der Tat, 30 Prozent weideten sie regelrecht aus. Sadistische<br />
<strong>Zoophilie</strong> gilt in diesem Sinne gewissermassen als "Einstiegsdroge" <strong>für</strong> künftige Triebtäter (Illi 18).<br />
288 Merki 182.<br />
<strong>Sexualität</strong> <strong>mit</strong> <strong><strong>Tier</strong>en</strong> (<strong>Zoophilie</strong>) – ein unerkanntes <strong>Tier</strong>schutzrechtsproblem<br />
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