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turniere - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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sommerkrankheiten 7Säugern und Vögeln zusätzlich. Auch Kriebelmücken suchen ihre Wirtstierenach Geruch und optisch aus. Die schwarze, fliegenartig aussehendeKriebelmücke – speziell die Simulium equinum – findet die Ohrmuschelnder Pferde unwiderstehlich, die Gattung Simulium erythrocephalum bevorzugthingegen die Bauchhaut der Tiere. Nach einem Probestich setztdie Mücke erst dann zum Vollsaugvorgang ein, wenn sie Adenosintriphosphat(ATP) oder Adenosindiphosphat (ADP) im Blut ausmachen konnte.Dabei entsteht eine größere Wunde, in der sich das Blut sammelt und vonden Kriebelmücken aufgesaugt wird – deshalb der Name „Poolsauger“.Und aus diesem Grund sind die Pferde an den betroffenen Stellen blutig.Reagiert das Pferd allergisch auf den Mückenspeichel, der die Blutgerinnunghemmt und unter anderem Histamin enthält, kommt es zu juckendenQuaddeln. Erst durch das Scheuern an den Stichstellen fallen dieHaare aus und wird die Haut geschädigt. In Folge dessen kommt es zuSekundärinfektionen mit gegebenenfalls eitrigen Stellen, die wiederumvermehrt Insekten anlocken und den Teufelskreis weiter ankurbeln.■ HistaminHistamin ist ein Neurotransmitter, der eine große Rolle als Botenstoffbei der Entzündungsreaktion sowie bei allergischen Reaktionenspielt. Er dient vielen Tieren als Abwehrsubstanz und löst eineEntzündungsreaktion und somit das Anschwellen des Gewebes aus.Durch die Hautreizung kommt es zu einer Hautverdickung, so dass dieHaut faltig wird. In den Falten können sich Bakterien ansiedeln und eineweitere Entzündungsreaktion hervorrufen.■ Keine rasseabhängige ErkrankungDie allergischen Reaktionen müssen nicht bei allen Pferden auftreten, dieAllergiebereitschaft hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Mittlerweilegilt als gesichert, dass eine Disposition zur Vererblichkeit gegeben ist, dabei den Nachkommen von Ekzempferden ein signifikant häufigeres Auftretendes Sommerekzems verzeichnet werden konnte. Die Gene könnenaber nicht allein für das Sommerekzem verantwortlich gemacht werden.Untersuchungen haben ergeben, dass das Sommerekzem bei einigen Rassenhäufiger auftritt, somit sind Haflinger, Norweger, Isländer (generellRobustpferderassen), Araber und Friesen öfter betroffen. Generell kann esaber jedes Pferd – egal welcher Rasse – treffen.Interessanterweise konnte man feststellen, dass bei Islandpferden, die ausIsland importiert wurden, über 70 Prozent an Sommerekzem erkranken,während das Sommerekzem auf Island so gut wie unbekannt ist. DiesKoppelgang mit Ekzemerdecke.ist damit zu erklären, dass das Immunsystem der Islandpferde auf diedortigen Einflüsse eingestellt ist und mit den Gegebenheiten in unserenBreiten überfordert ist. Auch auf Island gibt es Mücken und zwar nicht zuknapp. Die Bewohner der Insel schützen sich teils mit Kopfbedeckungenaus Netzen vor den Plagegeistern. Dennoch stechen die meisten Mückenauf Island nicht und sind damit als Auslöser für das Sommerekzem irrelevant.Nur wenige Arten auf Island sind Stechmücken. Der Organismusvon importierten Pferden muss sich in südlicheren Breitengraden alsoumstellen. Das schaffen viele – vor allem ältere Pferde – nicht (bei Pferdenim Alter von sieben bis 15 Jahren, die aus Island importiert wurden,erkrankten über 95 Prozent am Sommerekzem!) und reagieren mit einerÜberreaktion des Immunsystems auf die Stiche der Mücken hierzulande.In <strong>Deutschland</strong> geborene Islandpferde erkranken mit etwa 30 Prozent,wobei Stuten und Wallache doppelt so häufig betroffen sind wie Hengste.Am stärksten werden fünf- bis achtjährige Pferde vom Sommerekzemheimgesucht, bei Fohlen tritt es hingegen kaum in Erscheinung.■ Im Visier: Allergische Reaktion, Vererbung und StoffwechselIn den letzten Jahren kann eine allgemeine Zunahme von Ekzemerkrankungenbeobachtet werden, was unter anderem mit der immer größerwerdenden Beliebtheit der Offenstallhaltung erklärt wird. Damit seien diePferde den Insekten häufiger ausgesetzt als im Stall. Für die Zunahme desSommerekzems ist aber eine andere Ursache wohl noch entscheiden-Unser komplettes Sortiment gibt es auch online!Vom Halfter bis zum Steigbügel, von der Decke bis zum Showgebiss.Reinschauen lohnt sich!shop.gomeier.com

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