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turniere - Erste Westernreiter Union Deutschland e.V.

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8sommerkrankheitender: Die Überfütterung und Fehlernährung derPferde. Damit erlangt das Sommerekzem denStatus einer Wohlstandserkrankung. Es handeltsich um eine Erkrankung, bei der erbliche, stoffwechselbedingteund allergische Faktoren meistin Kombination auftreten.Unumstritten ist die Tatsache, dass Ernährungsfehlerund Stoffwechselprobleme für die Allergiebereitschaftförderlich sind. So tragen dickePferde und mit Vitaminen, Mineralstoffen undSpurenelementen minderversorgte Pferde eindeutlich höheres Risiko, an Sommerekzem zuerkranken als ausgewogen ernährte Tiere. Insbesondereträgt auch eine Eiweißüberversorgungzu einer erhöhten Allergiebereitschaft bei.Eine höhere Disposition an Sommerekzem zuerkranken, haben deshalb Pferde, die viel undhäufig auf saftigen Wiesen grasen. Liegen dieseWiesen dann auch noch in Gegenden, in denendie Insektenpopulation gefördert wird (feuchteWiesen beziehungsweise Weiden in der Nähevon Gewässern), hat das Sommerekzem leichtesSpiel.Gefährdete Pferde sind demnach häufig betroffene(Robustpferde-)Rassen, gegebenenfalls vondunkler Farbe, die mit Stoffwechselproblemenzu kämpfen haben und falsch ernährt werden.Stoffwechselprobleme kann der Pferdebesitzerbeispielsweise an einer schuppigen Haut, struppigem,stumpfem Haarkleid und brüchigemLanghaar erkennen. Die Pferde sind häufig auchfliegenempfindlich und berührungssensibel.Vorbeugend sollte darum die Fütterung überprüftwerden (eiweißarm, viel Rohfaser, ausgewogeneMineralstoff-, Spurenelement- undVitaminversorgung, Überfütterung vermeiden),organische Erkrankungen abklären (insbesondereNiere und Leber) und die Haltungsbedingungenangepasst werden (insektenarmeGegenden wählen wie an den Küsten oder inHochlagen mit hoher Windaktivität).Ekzem am SchweifIst das Kind bereits in den Brunnen gefallen,sprich das Sommerekzem ist ausgebrochen, istdie Therapie schwierig. Sie muss sich individuellnach den Bedürfnissen des einzelnen Pferdesausrichten, eine allgemeingültige Behandlunggibt es nicht.■ Pferde im „Bankräuber-Look“Die Tipps, dem Sommerekzem sinnvoll zu Leibezu rücken, sind nahezu unüberschaubar undwidersprechen sich oft. So wird der Einsatz derEkzemerdecke, die das Pferd im Bankräuber-Look erscheinen lässt und es vor den lästigenMücken schützen soll, kontrovers diskutiert.Während beispielsweise die Autorin Karin Kösterin ihrem Ratgeber „Sommerekzem“ davonüberzeugt ist, dass die meisten Pferde Ekzemerdeckenhassen, rät Tierheilpraktikerin AvanaEder aus Mainhardt dazu, die Pferde einzudecken:„Alle Sommerekzemer müssen über kurzoder lang mit einer Ekzemerdecke eingedecktSchubbermöglichkeitwerden. Sobald die Fliegenplage los geht, müssendie Pferde mit der Decke versehen werdenund diese darf dann auch erst nach dem erstenFrost abgenommen werden.“Köster argumentiert ihre abneigende Haltungzur Ekzemerdecke wie folgt: „Was für eineQual erleidet das Pferd, wenn´s unter der Decketrotzdem juckt… Entgegen der vorherrschendenMeinung behaupte ich, dass jedes Pferdohne schützende Decke nach draußen kann.Jedes! Ich nehme jedem Pferd mit Sommerekzem,das zu mir kommt, die Decke weg.“ KöstersMeinung nach verdeckt die Decke nur dasSymptom und die Vermummung würde keinempferdegerechten Leben entsprechen. Ebenso istKarin Köster aber der Meinung, dass auch derStall-Arrest keine Lösung ist, da das psychischeWohlbefinden leidet.WESTERNREITER – Juni 2013Mittel der Firma Nanotrendsgegen Mücken und Ekzempflege.Die Aufstallung wird häufig empfohlen, um diePferde von den Mücken fernzuhalten. Dabei hates sich in vielen Ställen eingebürgert, die Pferdeim Sommer über Nacht auf die Weiden zuentlassen. Doch Mücken sind nacht- und dämmerungsaktiv,so dass nächtliches Grasen fürEkzemerpferde keine gute Lösung ist.Vielmehr sollten die Pferde die Möglichkeit haben,sich jederzeit in einen schützenden Stallzurückzuziehen, wenn die Mückenplage zu großwird. Eine Ekzemerdecke ist durchaus das kleinereÜbel für die Pferde und damit empfehlenswert,um Schlimmeres zu verhindern. „OhneEkzemerdecke kann ich meinen Dicken gar nichtauf die Weide lassen“, erklärt eine verzweifelteEkzempferdebesitzerin, „mein Benno bekommtschon vor einer einzelnen Mücke Panik“.■ BehandlungsansätzeTierheilpraktikerin Avana Eder ist außerdem derÜberzeugung, dass das Sommerekzem jedesJahr eine andere Therapie nötig hat. „KlassischeHomöopathie, Phytotherapie, Eigentblutbehandlungund die Futterumstellung sind dieTherapieformen, die ich ansetze. Dabei achte ichexakt darauf, welche Therapie zu welchem Pferdpasst.“ So können homöopathisch Mittel wieSulfur, Silicea, Graphitis, Staphisagria, Ledumoder Echinacea in unterschiedlichen Potenzenzum Einsatz kommen. Welches Mittel ausgewähltwird, entscheidet der Therapeut anhandvon Leitsymptomen und Modalitäten für jedesPferd speziell. Über gewisse Verfahren könnendie richtigen Mittel auch ausgetestet werden.Zusätzlich versuchen viele Pferdebesitzer, miteiner schier unüberschaubaren Anzahl vonTinkturen, Salben und Ölen zum Einreiben der

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