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viertei jahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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der Heiratshäufigkeit durch eine größere Zahl von Erstgeborenen im Jahr darauf auch ein A n ­wachsen der Geburtenkurve zu beobachten, doch sind <strong>für</strong> eine gesunde Geburtenbilanz dieGeburten aus kinderreichen Familien von größerer Bedeutung. W ie sehr Heirats- und Geburtenhäufigkeitvon verschiedenen Faktoren abhängen, zeigt deutlich ein Vergleich der beiden Zahlen<strong>für</strong> die verschiedenen Staaten. In den stark industrialisierten Ländern wie dem Deutschen Reichund dem Protektorat ist eine hohe Zahl von Eheschließungen zu verzeichnen, während dieGeburtenzahl in diesen beiden Ländern, besonders im Protektorat, stark hinter der der Agrarstaatenmit geringerer Heiratshäufigkeit zurückbleibt.Die Sterblichkeitsziffern sind bedingt durch die Höhe von Zivilisation und Hygiene in den einzelnenStaaten, dann aber auch durch den Altersaufbau der Bevölkerung. In einem überaltertenVolke, bei dem die höheren Altersstufen verhältnismäßig stark besetzt sind, wird auch bei derfortgeschrittensten hygienischen und medizinischen Betreuung die Sterblichkeitsziffer einehöhere sein als bei einem jungen Volke, gleiche hygienische und medizinische Verhältnisse vorausgesetzt.Bis zu einem gewissen Grade ist die durch mangelnde hygienische und medizinischeBetreuung bedingte Sterblichkeit ein Ausmerzefaktor in der Bevölkerung, der in Staaten mithochentwickelter Medizin ausfällt und so zu Degenerationserscheinungen führen kann. DieDifferenz zwischen der jährlichen Geburten- und Sterblichkeitsziffer stellt den natürlichen jährlichenBevölkerungszuwachs dar. Er gibt die Menschenzahl an, um die sich eine Bevölkerungim Jahre auf natürlichem Wege vermehrt, in manchen Fällen auch verringert. Die mechanischeÄnderung der Bevölkerungszahl durch Zu- und Abwanderung wird dabei nicht berücksichtigt.Auch diese Angaben lassen keinen unmittelbaren Schluß auf die biologische Kraft einer Bevölkerungzu. Es ist ein Unterschied, ob der Bevölkerungsüberschuß durch eine hohe Geburtenzahloder durch stark verminderte Sterblichkeit hervorgerufen wird und ob die Anzahl derGeburten auf eine größere oder kleinere Zahl im zeugungsfähigen Alter stehender Personenfällt. Aufschluß über die tatsächliche biologische Wertigkeit der einzelnen Daten gibt der sogenanntebereinigte Geburtenüberschuß, bei dem der Altersaufbau der jeweiligen Bevölkerungmitberücksichtigt wird.Im Folgenden seien die Daten der einzelnen Staaten miteinander verglichen.Abfa gEheschließungen (Abb. 9) (Tab. 6)Die größte Zahl von Eheschließungen weistdas Deutsche Reich und das Protektoratauf. Dies ist hauptsächlich durch den wirtschaftlichenAufstieg dieser beiden Industrieländerin den letzten Jahren bedingt, wodurchviele aufgeschobene Ehen endlich geschlossenwerden konnten, es aber auch den jungenJahrgängen ermöglicht wurde, bereits eineEhe zu schließen. In den Agrarstaaten sinddie Heiratsaussichten der jungen Leute wesentlichschlechter, da diese spät oder alsKnechte gar nicht in die Lage kommen,einen eigenen Hausstand zu gründen. Eserübrigt sich, näher auf die Daten der einzelnenStaaten einzugehen, da sie biologischgesehen von geringer Bedeutung sind. Dieszeigt deutlich ein Vergleich der Darstellungd e r Zahl der Eheschließungen mit der der [)io Zeichenerklärung gilt auch <strong>für</strong> A bb. 10 u. 11167

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