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viertei jahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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Die Ehekurve verläuft in beiden Ländern ziemlich regelmäßig. In Estland liegt sie seit 1924ständig höher als in der Zeit vor dem Weltkrieg, was wieder auf den geringen Zusammenhangmit der Geburtenkurve hinweist.L i t a u e n 1), das geographisch und politisch gesehen mit Estland und Lettland eine Einheit bildetund zu den baltischen Ländern gerechnet wird, fällt in seiner Bevölkerungsbewegung aus diesemRahmen heraus und leitet schon über zu den östlichen Nachbargebieten <strong>des</strong> Reiches, dem ehemaligenPolen, der Slowakei und Ungarn. Es zeigt damit seine stärkere Zugehörigkeit zu Osteuropa,wie sie in der Wirtschaftsstruktur bereits zutage trat und wie ein kurzer Rückblick aufseine Geschichte als verständlich erweist. W ar doch durch die lange Zugehörigkeit Litauenszu Polen der Einfluß der Deutschen und der nordeuropäischenFür 1920— 22Völker bei weitem nicht so stark wie in Estland und Lettland,Gebietsstand von 1937deren Kultur und, wie wir sahen, deren biologische EntwicklungA bb. 19in starkem Maße von diesen geprägt wurde. Statistische Unterlagensind <strong>für</strong> Litauen erst seit 1920 vorhanden (Abb. 19). Auchbei diesem Volk macht sich Revolution und Krieg durch hohe Sterblichkeitund sehr geringen Geburtenüberschuß bemerkbar. ImGegensatz zu Estland und Lettland steigt aber hier die Geburtenhäufigkeitund der Geburtenüberschuß danach wieder kräftig an,so daß im Jahre 1924 bereits wieder 29,4 Geburten und ein Geburtenüberschußvon 8 Menschen aufs Tausend kommen. DerAnstieg konnte sich durch einige Jahre auf gleicher Höhe halten,fällt aber seit 1927 mit kleinen Ausnahmen ständig ab.Bei der Kurve <strong>des</strong> Geburtenüberschusses wird das Absinken der Geburten durch verringerteSterblichkeit stärker ausgeglichen, so daß hier der Abstieg nicht so deutlich ausgeprägt ist, imGanzen die fallende Tendenz aber auch hier vorhanden ist.Ob der leichte Anstieg der Geburtenhäufigkeit und <strong>des</strong> Geburtenüberschusses im letzten erfaßtenJahr eine Wendung der Tendenz anzeigt oder nur eine kurze Unterbrechung <strong>des</strong> Abfalls bedeutet,wie es ja schon einige Male der Fall war, kann nicht entschieden werden. Jedenfalls tritt nichtwie bei den bisher besprochenen Staaten um das Jahr 1933/34 ein Wendepunkt ein.Litauen zeigt aber auch noch 1938 trotz <strong>des</strong> Absinkens der Geburtenkurve mit 22,7 Geburtenund 10,2 Geburtenüberschuß aufs Tausend eine gesunde Bevölkerungsbewegung.Die Sterblichkeit ist in Litauen in den letzten Jahren geringer als in den anderen baltischen undin den osteuropäischen Staaten. Sie kommt ab 1930 ungefähr gleich der Sterbekurve <strong>des</strong> ehemaligenÖsterreich, und dürfte auf den gesunden Altersaufbau zurückzuführen sein.In P o le n 2) tritt der Geburtenabstiegum die Jahrhundertwende ein(Abb. 20). Bei einer Ausgangszahlvon 44,6 Geburten im Jahr 1895 liegtdie Kurve 1912, dem letzten statistischerfaßten Jahr vor dem W eltkrieg,mit 38 Geburten nur wenigunter dem Stand <strong>des</strong> Geburtenoptimums<strong>des</strong> Deutschen Reiches der80er Jahre. Von 1912 bis 1919fehlen die Angaben. Auch hier wird'^ Z eich en erk lä ru n g :"s.' Deutsches R eich * * " " i n f o l g e d e S K r i e g e s e i n S t a r k e r*) Annuaire Statistique de la Lithuanie 1937, Kaunas 1938; <strong>für</strong> 1938 Fr. Burgdörfer: K r. u. Bev. entw., M— Bin 1940.21 Zagadnienia demograficzne Polski, W arschau 1936; ab 1936 Fr. Burgdörfer; K r. u. Bev. entw., M— Bin 1940.176

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