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RAUSCH Heft 1/2012 - Dr. Oliver Scheibenbogen

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Eine volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse des gewerblichen Geld-Gewinnspiels41SpielangebotBruttospielerträge/Kassen(in Mrd. Euro)Marktanteil bezogenauf Bruttospielerträge(in % gerundet)GGSG 3,94 42,00Spielbanken 0,556 5,92Lotto- und Totoblock 3,25 34,65Klassenlotterien 0,227 2,42Fernsehlotterien 0,448 4,77PS-Sparen/ Gewinnsparen 0,143 1,52Pferdewetten 0,0145 0,15Online-Spiele 0,8 8,53SUMME 9,38 100,00Tabelle 1:Glücksspielmarkt in Deutschland (2010) 12Spieler aus dem Bereich des gewerblichenGeld-Gewinnspiels rekrutieren.Diese Aussage deckt sich nicht mit den empirischenFakten und entspringt Fehlinterpretationendes vorliegenden Datenmaterials.1. Konkret gemeint ist die Zahl der Spieler,die bundesweit bei den etwa 950 BeratungsstellenHilfe gesucht haben. Hochgerechnetauf die Anzahl der betreutenSpieler in den Suchtberatungsstellen habensich 2009 rund 9.500 Glücksspieler inambulante Beratung begeben. 13 Die Spieleran GGSG, die in den Einrichtungender Suchtberatung Hilfe suchen, bildenmit 72,3 % die größte Gruppe (2009). Dieswäre bezo gen auf die Zahl der erwachsenenBevölkerung in Deutschland (52Mio.) gerade einmal 0,013%.2. Die Zahl der Spieler, die die Suchtberatungin Anspruch nehmen, darf nicht verwechseltwerden mit dem Anteil der pathologischenSpieler, die auf GGSG entfallen.Hochgerechnet auf die erwachseneBevölke rung ergibt sich ein Bevölkerungsrisikobezogen auf ein pathologi -sches Spielverhalten an GGSG von 31.300Personen (Potenzial größe). Dies sind etwa30% der pathologischen Spieler insgesamt.Angaben zur Zahl der pathologischen Spieler(Bevölkerungsrisiko) je Glücksspielform könnenin Relation zur Intensität des Spielensund den hierdurch generierten Bruttospielerträgenbei den nachgefragten Glücksspielproduktengesetzt werden. Diese relative Betrachtungergibt eine Maß zahl, die als Pathologie-Potenzial-Koeffizientbezeichnet werdenkann.Bezogen auf GGSG ergibt die Berechnung,dass 1% Marktanteil bezogen auf die Bruttospielerträgedurchschnittlich 0,7884% allerpathologischen Spieler in Deutschland bindet.In einer monetären Interpretation werdenbei GGSG je 100 Mio. € Bruttospielertrag0,9% Anteil an pathologischen Spie lern gebunden.Im Fall der Spielbanken und vor allemder Online-Spiele sind diese Werte zumTeil deutlich höher, so dass GGSG aus dieserSicht als deutlich weniger bedenklich erscheinen.Aufgrund bis dato unzureichen der Datenerhebungenbleiben dabei bspw. Pferdewetten,oder auch Poker - insbesondere Online-Poker- unberücksichtigt. 144. Externe Kosten und sozialeKosten des Glücksspiels inDeutschlandDie externen Kosten des Glücksspiels werdengemäß vorliegenden Studien von der Familieund dem Umfeld des Spielers sowie der11GGSG = Geld-Gewinn-Spiel-Geräte und Unterhaltungsautomaten mit Geld-Gewinmöglichkeiten.12Quellen: Archiv- und Informationsstelle der Lotto- und Totounternehmen, Stiftung Warentest, eigene Berechnungen.13Meyer, G. (2011): Glücksspiel – Zahlen und Fakten, in: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Hrsg.:Jahrbuch Sucht, Geesthacht, S. 117 ff.14Forschungsinstitut für Glücksspiel und Wetten (2011): Pathologie-Potenziale von Glücksspielprodukten. Einekomparative Bewertung von in Deutschland angebotenen Spielformen. Wirtschaftswissenschaftliches Kurzgutachtenausgearbeitet für die AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH, Berlin. Die Berechung der Pathologie-Potenzialeist ausführlich dargestellt unter http://www.forschung-gluecksspiel. com/pdf/PKK6-01.pdf.rausch 1-<strong>2012</strong>

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