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24 ll ils Albertsonvon Scorpidium turgescens in den >>Vätar>> Kinnekulles exemplifiziert. Die ersteTabelle illustriert die auf Österplana-hed gewöhnliche Carex panicea - Scorpidiumturgescens -Soz. (betreffs der soziologischen Terminologie vgl. Du RrETZ 1936).Diese GeselJschaft kommt auf relativ mächtigem (etwa l dm), humösem Verwitterungsbodenvor; sie bildet einen Grenzfall zwischen >>Vät>> und mässig hydrophilerKalkwiese. Bemerkenswert ist der Reichtum an Arten der Taraxacum-SektionPalustria. T. baltimlm ist eine am sudlichen Teil der Ostsee und im SchärenhofGöteborgs weit verbreitete Strandpflanze; im Binnerriande gibt es nur wenigeFundorte.Die zweite Tabelle illustriert eine sog. >>Vät-Heide>> (siehe STERNER 1925), woScorpidium turgescens nur spärlieb in der aus schwarzen Cyanophyceenteppichenbestehenden Bodenschicht vorkommt. Die Feldschicht ist mehr oder wenigerkolonieartig. Arenaria gothica ist in dieser Gesensehaft bei regenreichen Fruhlingenreichlich vertreten. Die Scytonema myochrotm -Sozietät wächst auf sehrdunnem, humusarrnem Boden, der im Sommer stark austrocknet. Einige pH­Proben gaben die Werte 7,5 und 7,6.6. Die skandinavische Hochgebirgspopulation von Scorpidium tuTgescens hatmit Sicherheit während der Eiszeit auf nicht vereisten >>RefugieiH an der norwegischenWestkuste persistiert. Davon zeugen nicht nur die jetzigen Verbreitungsverhältnisse,sondern auch das fossile Massenvarkommen im atlantisohen Kalktuffbei Fillsta in Jämtland (SERNANDER 1925). Dies beweist, dass die Art in derfiniglazialen Zeit im jämtländischen >>Eisseelande>> vorkam, wo sie jetzt ansgestorbenist.7. Die sudschwedische und die ostbaltische Scorpidium turgescens -Populationist allem Ansehein nach ein sog. Glazialrelikt. Zwar ist es nicht unmöglich,dass ein Fernflug von Diasporen der Hochgebirgspopulation hat stattfinden können;aber das Moos ist sehr selten fruchtend. Verf. kennt nur wenige Sporogonfunde(Sarekgebirge, Öland, Österreich). Die abfallenden Gipfelknospen (siehePAUL 1924) sind zwar wirksame Diasporen, aber dies wahrscheinlich nur bei einerAusbreitung iiber relativ kleine Distanz.PAUL (l. c.) und GAMS (1926, 1932) nehmen an, dass die alpine Population vonScorpidium turgescens nordisoher Herkunft sei und ihre Einwanderung nach l\1itteleuropawährend der Vergletscherung stattgefunden habe. Dies ist ja sehr wohlmöglich. Die Vorkommnisse in den Alpen können jedoch ebensogut aus einer präquartären,alpinen Population emanieren! Es ist aber sicher, dass S. turgescensbei den Regressionen des nordisohen Landeises von l\'litteleuropa her nordwärtswanderte. Das beweisen zahlreiche alt- und jungquartäre Fossilfunde in England,Dänemark, der norddeutschen Tiefebene und dem Ostbalticum (siehe GAM:S 1932,S. 307). Die Fossilfunde in Lettland und in der Moskau-Gegend liegen dem rezentenVerbreitungsgebiet nahe; es ist anzunehmen, dass auch die öländischgotländischenPopulationen aus einer dem riickweichenden Eise nordwestwärtsfalgenden Tundravegetation emanieren.Die Scorpidium turgescens -Population Kinnekulles ist dagegen offenbar siid-

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