Jahresbericht 2004 - Ärztegesellschaft Zürich
Jahresbericht 2004 - Ärztegesellschaft Zürich
Jahresbericht 2004 - Ärztegesellschaft Zürich
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
als echte Mehrleistung eingestuft, welche weit über die obligatorische Krankenversicherung<br />
hinausgehe und die Erhebung eines Zuschlages für die Arzthonorare rechtfertige. Das Bundesgericht<br />
äusserte sich in dem betreffenden Entscheid auch über die Frage der Mehrleistungen<br />
im ambulanten Bereich. Nach Ansicht des Bundesgerichtes können echte Mehrleistungen im<br />
ambulanten Bereich ausserhalb des Tarifs abgerechnet werden. Eine genaue Definition jedoch,<br />
was in diesem Bereich als echte Mehrleistungen zu verstehen sei, hat das Bundesgericht aber<br />
nach wie vor nicht geliefert.<br />
Ressort Aus- und Weiterbildung / Medizinische Fakultät<br />
Bericht von Frau Dr. med. Elisabeth Bandi<br />
Ausbildung<br />
Im Bereich Ausbildung ist nach wie vor die Diskrepanz zwischen Nachfrage für Studienplätze,<br />
Angebot von Studienplätzen, Nachfrage von Assistenzarztstellen und Sicherstellung von Nachwuchs<br />
in den Praxen der Grundversorger ein Problem. Durch die Zulassungsprüfung, bei der im<br />
<strong>2004</strong> erstmals ein grösserer Prozentsatz durchgefallen ist, wird der Zugang zum Medizinstudium<br />
eingeschränkt. Durch die Arbeitszeitreduktion braucht es deutlich mehr Assistenzärzte,<br />
im Moment können die Bedürfnisse nur durch eine beträchtliche Anzahl Ausländer gedeckt<br />
werden. Und der Zulassungsstopp demotiviert viele Kollegen bereits beträchtlich. Und schon<br />
heute können erste Grundversorgerpraxen auch im Kanton <strong>Zürich</strong> nicht an einen Nachfolger<br />
übergeben werden, obwohl das die einzige Möglichkeit ist, den Praxisstopp zu umgehen. Offenbar<br />
werden sehr viele angehende Kollegen bereits früh abgeschreckt und tendieren eher zu<br />
einer Spitaltätigkeit.<br />
Medizinstudium<br />
Das neu angelaufene reformierte Medizinstudium läuft gut, die Durchfallsquote an den Prüfungen<br />
ist gesunken auf 25 %. Das neu eingeführte Mantelstudium, ein Wahlpflichtfach, erlaubt<br />
den Studenten, sich schon früh über einzelne Spezialisierungen zu informieren.<br />
Weiterbildung<br />
Im Bereich Weiterbildung gibt es zunehmend Probleme durch die Arbeitszeitreduktion. Die<br />
Assistenzärzte sind nicht mehr in der Lage, die von ihnen benötigten fachlichen Anforderungen<br />
(Operationskatalog etc) in einigermassen vernünftigen Zeit zu erfüllen und für die Planung der<br />
Dienstpläne erwachsen den Kliniken grössere Schwierigkeiten, wenn die Arbeitszeitbeschränkung<br />
genau eingehalten werden muss.<br />
Ressort Fortbildung<br />
Bericht von Frau Dr. med. Brigitte Muff<br />
Fortbildungsordnung: Anerkennung von fachübergreifenden Fortbildungen<br />
Damit standespolitische, gesundheitspolitische und ethische Fortbildung an Attraktivität gewinnen<br />
haben wir als Delegierte der AGZ in der Ärztekammer einen Vorstoss für die Anerkennung<br />
dieser Fortbildungen gemacht. Auf Antrag der AGZ hat die Ärztekammer am 26.Juni <strong>2004</strong><br />
Art.7 lit. a der Fortbildungsordnung wie folgt abgeändert:<br />
„Das Fortbildungsprogramm enthält:<br />
Bestimmungen über die Anerkennung und Bewertung von fachspezifischer und nichtfachspezifischer<br />
Fortbildung. Regelmässig stattfindende Veranstaltungen sind von den FG<br />
nach Möglichkeit zu eruieren.<br />
Nicht-fachspezifische Veranstaltungen, welche ethische, standes- oder gesundheitspolitische<br />
Anliegen verfolgen, Managementfragen erörtern oder der Schulung im Bereich<br />
des Notfalldienstes dienen und von einer kantonalen <strong>Ärztegesellschaft</strong>, der FMH oder<br />
von einer Fachgesellschaft durchgeführt oder anerkannt sind, werden im Umfang von<br />
maximal 10 Kredits berücksichtigt.“<br />
Der Erfolg dieses Vorstosses wird hoffentlich dazu führen, dass sich wieder vermehrt Kollegen<br />
und Kolleginnen standes- und gesundheitspolitisch engagieren.<br />
Fortbildungskalender: Frau Irene Corbisieri Organisation/Koordination<br />
Auch im Berichtsjahr wurde der Fortbildungskalender der AGZ zweimal in Papierform von Frau<br />
Irene Corbisieri und der AerzteGesellschaft herausgegeben. Frau Corbisieri hat auch im letzten<br />
Jahr für die AGZ zusammen mit unseren Sponsoren viele spannende Fortbildungen im FMT in<br />
<strong>Zürich</strong> und im Banana City bzw. Hotel Wartmann in Winterthur organisiert. Sie kümmert sich<br />
dabei ebenso gewissenhaft um die regelmässige elektronische Aufdatierung. Diese findet auf<br />
der AGZ Web Seite statt.<br />
Ressort Zusatzversicherungen<br />
Bericht von Dr. med. Jan Middendorp<br />
Kommission für Zusatzversicherung<br />
Die Kommission für Zusatzversicherungen kam im vergangenen Jahr 3x zusammen. Die wesentlichste<br />
Pendenz ist das Evaluationsgespräch mit der Klinikleitung des Sanitas über die<br />
Zuweisung von nur grundversicherten Patienten an Belegarztgruppierungen. Belegarzt Z würde<br />
dann an einem Tag alle Patienten seines Fachgebietes behandeln, nur Zusatzversicherte haben<br />
Anspruch auf die freie Arztwahl. Im vergangenen Jahr hat sich die Lage im Zusatzversicherungsbereich<br />
nach der Aufhebung der bisherigen Tarife stabilisiert. Im Halbprivatbereich kann<br />
mit einer Rückerstattung in der Höhe des Mittelstandstarifes -10%, häufig auch ohne den 10%<br />
Abzug, gerechnet werden. Im Privatbereich werden Honorare, welche die Obergrenze des alten<br />
54 55