Jahresbericht 2004 - Ärztegesellschaft Zürich
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MEDIENMITTEILUNG Nr. 5/<strong>2004</strong><br />
Abstimmung vom 26. September <strong>2004</strong> / Stadt <strong>Zürich</strong><br />
Die heroingestützte Behandlung (HeGeBe) von schwerstsüchtigen Menschen ist ein Bestandteil<br />
der auf „vier Säulen“ basierenden schweizerischen Drogenpolitik. In zwei kommunalen und<br />
zwei eidgenössischen Urnengängen hiess die Stadt <strong>Zürich</strong> die ärztlich kontrollierte Heroinabgabe<br />
jeweils deutlich gut. Die AerzteGesellschaft des Kantons <strong>Zürich</strong> ist der Ansicht , dass sich<br />
die heroingestützte Behandlung als therapeutisches Angebot für Schwerstsüchtige in einer 10<br />
jährigen Praxis bewährt hat und deshalb weiter geführt werden sollte.<br />
Die HeGeBe richtet sich an schwer drogenabhängige Menschen. Für dieses Behandlungsprogramm<br />
werden nur 4% aller Opiatabhängigen in der Schweiz zugelassen. Die Auswahl der<br />
Teilnehmer und Teilnehmerinnen erfolgt nach strengen Kriterien und die Behandlungsprozesse,<br />
sowie deren Ergebnisse, werden wissenschaftlich laufend überwacht und ausgewertet. Nach<br />
einer zehnjährigen Praxis und wissenschaftlichen Analyse dieser Behandlungsform lassen<br />
sich eindeutige Resultate vorweisen: Der körperliche und seelische Gesundheitszustand der<br />
Patienten und Patientinnen hat sich deutlich verbessert, die soziale Integration wurde stabilisiert<br />
und die Sterberate sowie die Infektionskrankheiten und deren Folgen (HIV, Hepatitis)<br />
wurden reduziert. Die im Verlaufe dieser Therapie erzielten Verbesserungen halten auch nach<br />
Abschluss der Behandlung an. Je länger die Behandlung dauert, desto eher kann sich der verbesserte<br />
soziale und gesundheitliche Zustand der Patienten und Patientinnen festigen. Den<br />
dauerhaften Verzicht auf den Konsum von Opiaten, nach wie vor ein langfristiges, nicht aber<br />
ein prioritäres Ziel der Therapie, haben sogar 16% der schwerst Heroinsüchtigen unter dieser<br />
Behandlungsform geschafft.<br />
Neben dem individuellen grossen Nutzen, welchen die Betroffenen aus dieser Therapie ziehen,<br />
verbessert die HeGeBe auch die Situation der Bevölkerung. Die Kriminalitätsrate zeigt seit der<br />
Durchführung dieser Behandlungsform einen deutlichen Rückgang. Den Ausgaben für diese<br />
Behandlung steht ein fünffach grösserer Betrag gegenüber, der eingespart werden kann, indem<br />
soziale Kosten, Gesundheitskosten sowie Verwaltungs- und Justizkosten gesenkt werden können.<br />
Zudem übernehmen die Krankenkassen den grössten Anteil der Behandlungskosten. Aus<br />
ärztlicher Sicht ist die HeGeBe eine Behandlungsform für schwer süchtige Menschen, welche<br />
sich im Rahmen der „Vier Säulen Politik“ als Behandlungsinstrument bewährt hat und deren<br />
medizinische Notwendigkeit klar ausgewiesen ist.<br />
Kontaktadresse:<br />
Dr. med. Dietmute Döring Vorstandsmitglied AGZ 044 212 21 51<br />
AERZTEGESELLSCHAFT DES KANTONS ZÜRICH AGZ<br />
<strong>Zürich</strong>, 9. September <strong>2004</strong><br />
94 95<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: AerzteGesellschaft des Kantons <strong>Zürich</strong> AGZ<br />
Freiestrasse 138<br />
CH-8032 <strong>Zürich</strong><br />
Tel. 044 421 14 14<br />
Fax 044 421 14 15<br />
www.aerzte-zh.ch<br />
Redaktion: Dr. med. Urs Stoffel, Präsident der AGZ<br />
lic. iur. MBA Claudia Brenn, Generalsekretärin<br />
Werner Schneiter, Kommunikations-Beauftragter der AGZ<br />
Vorstand AGZ + Chargierte AGZ<br />
Gestaltung: Schneiter & Partner AG<br />
Grossen Satz AG - Mediendesign <strong>Zürich</strong>, www.grossensatz.ch<br />
Fotos: Sascha Grossen, Fotografie, www.pixelguru.ch<br />
Druck: Seewolken Druck<br />
Auflage: 5‘200