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Acta praehistorica et archaeologica 3 (1972)Zabieniec 39 [37] - Fragm ent eines FacettschlifTbechersm it oberflächlich eingerissenen Facetten und R andlinien(Fig. 68);O patow [38] - Scherben von Facettgläsern, verm utlichdes Typs Kowalk;Klein Koslau 21 und 22 [39] - Scherben von Facettbecherndes Typs K ow alk (Fig. 69);N iedenau 128 [40] - zusammengeschmolzene Scherbenvon Facettgläsern des Typs Kowalk;zu (3)Pilgram sdorf H ügel 2 [2] - starkw andige Facettglasscherben;K itki [14] - Scherbe m it dichtgestellten kleinen O valen;2abieniec 18 [37] - Splitter eines starkw andigen Facettglases,verm utlich konischer Form ;Klein Koslau 6 [39] - Scherben eines konischen Facettbechersm it dichtgestellten kleinen O valen (Fig. 35), cf.K itki;N iedenau [40] - zahlreiche G lassplitter und Scherbenstarkw andiger Facettbecher m it W abenfacetten (Fig. 70).Von Siedlungen sind ebenfalls Scherben facettierterGläser bekannt, m eist jedoch nicht näher bestim m tw orden; in Igolom ia [27] handelt es sich verm utlich umFacettbecher vom Typ Kowalk, in T uraw a [41] umdas Bruchstück eines konischen Facettschliffbechers(Fig. 71).Die V erbreitungskarte der Facettschliffbecher (Fig. 50)zeigt im Oder-W eichsel-Raum ein deutliches K onzentrationsgebietin H interpom m ern und auf dem östlichenU nterw eichselufer, weniger Fundstellen in Südpolen(Schlesien). M ittelpolen (W arthe-N etze-Land) undO stpolen (O stufer der m ittleren Weichsel) w aren bisvor wenigen Jahren fundleer.Eggers glaubte das Fehlen der Gläser in Südostpolen aufden Forschungsstand zurückführen zu können89, was8D Eggers 1951, Pag. 62.90 G orodok N ikolajevka, cf. E bert 1913, Fig. 96.91 Eggers 1951, K arte 58.92 Ekholm 1956 - I, Fig. 12 ; id. 1963, K arte 1 ; id. 1965,K arte 1 m it neuen Signaturen.93 Ekholm 1936 - I, Pag. 68 ; id. 1937.94 Ekholm 1965, Pag. 11.95 Alm gren - N erm an 1923, Pag. 81, N o ta 7 ; W erner 1950,Pag. 175, N o ta 20. Für die neueste Zusammenstellung südrussischerFunde cf. K ropotkin 1970, Fig. 16 : V erbreitungskarteder Gläser, unglücklicherweise m it vertauschten Signaturen :Num . 1 bedeutet G lashütten, N um . 2 Fundorte von Glasgefäßen.Bei den Gläsern ist zu berücksichtigen, daß Funde seitdem l.J a h rh . kartiert sind. Für Facettschliffbecher cf. Fig. 21,eine M iniaturkarte, die nicht ganz vollständig i s t ; N um . 977K olodruka muß ausgeschieden w erden : bei der Ü berprüfungim Museum K rakau zeigte sich, daß die Schale optisch geformt, nicht geschliffen i s t ; die angeblich zugehörige K annehat kleine spitze Facetten, wie dünnw andige Facettschliffschalen; die Fundum stände sind unbekannt, eingeliefert MuseumK rakau 1936, Inv.-N um . 10 188, 10 268, Fundum stände nichtgesichert.96 G rundsätzlich in der älteren L iteratur, cf. Jungklaus 1924,Pag. 87 s. „Die H eim at dieser Glasbecher ist, wie ja allgemeinsich inzwischen durch neue Ausgrabungsergebnisse nachweisenläßt (N eufunde K itki, Kleszewo). E r suchte dieV erbindung zu den G lasfunden am D nepr-U fer90, dieer als Stütze fü r seine Theorie von der östlichen H e r­kunft der Facettschliffbecher einsetzte.Die von Eggers vorgelegte V erbreitungskarte der Facettgläser91w ar bisher die einzige überregionale G esam t­karte, ohne jedoch die für die Fragestellung wichtigensüdosteuropäischen Gebiete zu berücksichtigen. Einevon E kholm fü r Skandinavien angefertigte G lastypenkarte kann als Ergänzung für die skandinavischenFunde gelten, ist aber durch die A ufnahm e aller „orientalischen“Gläser der Kaiserzeit und durch die V erw endungvon 26 C ode-Signaturen unübersichtlich92.Eggers und E kholm sind unterschiedlicher Auffassunghinsichtlich der H erk u n ft der Facettschliffgläser ausdem Südosten: Eggers k o n k ret aus den nördlichenK üstengebieten des Schwarzen Meeres, E kholm anfangsebenso93, später für H erkunft aus orientalischen L ändern,wobei die pontischen Gebiete nur eine M ittlerstellungbesitzen94. Die interessante Diskussion w urde ohneBerücksichtigung der inzwischen stark zunehm endenF undkonzentration in der U kraine, der M oldau und inM untenien geführt. Die südrussischen Parallelen fü rskandinavische Facettglas-Funde sind bereits von A lm ­gren und N erm an erw ähnt w orden, gleichfalls vonW erner93.Im krassen Gegensatz zu den Auffassungen eines östlichenU rsprungs steht die A nnahm e einer westlichenH erkunft der Facettschliffbecher, insbesondere aus Köln,die von Frem ersdorf v ertreten w ird96. Ein einzigerhoher Glasbecher m it vergleichbarem O val- und R undfacettenschliffaus Köln w ird als Beweisstück fü r dieThese benutzt, die Facettbecher in Skandinavien undspeziell der rotviolette Becher von Sak<strong>rau</strong> II seienK ölner Erzeugnisse97. D em K ölner Einzelstück w erdenweitere, aber halbkugelige entfärbte Becher m it R u n d ­bekannt, in den Rheinlanden, nicht auf italischem Boden, zusuchen“.97 Frem ersdorf 1967 (Die Gläser m it Schliff . . . aus Köln),Tab. 51 ohne sicheren Fundnachweis aus der Privatsam m lungdes K ölner Stadtbaum eisters Gerlach ; Pag. 79 : „ .. . von großerW ichtigkeit, weil er die Brücke schlägt zu einer Reihe ähnlicherFunde im N ationalm useum Kopenhagen, denen m an bisheröstlidie H erkunft zuschrieb.“ Dies ist die Begründung, daßskandinavische und m itteleuropäische Facettschliffbecher „ausK ö ln “ stammen.Eine ähnliche A uffassung v e rtritt H aberey 1961 bei dem V ergleichdes D iatretglases von Niederem m el an der Mosel m itdem großen Facettschliffbecher aus V arpelev A ; die Ähnlichkeitim Profil w ird zu einer „engen W erkstattbeziehung“ ausgedeutet.Die Autopsie im N ationalm useum Kopenhagen bekräftig t dagegen den Eindruck, daß auch dieses Glas südöstlicherProvenienz ist : das schwere dicke Glas ist völlig vonSpannungsrissen durchzogen und zeigt dam it einen au ß erordentlichcharakteristischen technischen Fehler vieler Gläserin N ord- und Südosteuropa, cf. Glasbecher von H allem(N ord-T rendelag) [165]. Die technischen Fehler gehen häufigzusammen m it reinen M aterialfehlern, so daß nicht selten dieGläser bei der Freilegung an der Luft ganz zerfallen ; bestbekanntesBeispiel ist der zw ar zeitlich spätere, aber durch126

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