Anzeiger - Pressebüro Tommasi
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Botnanger<br />
Seite 10 <strong>Anzeiger</strong><br />
Nr. 12 / 02. 12. 2011<br />
nen“. Sonst könne - was angedacht wurde<br />
- der Fahrplan nicht erweitert werden.<br />
Die Zukunft des Vereins sah Stierle positiv.<br />
Er habe sich von Anfang an immer weiter<br />
entwickelt. Betreffend der Position des ersten<br />
Vorsitzenden erinnerte Stierle daran,<br />
dass trotz der lobenswerten Aktivitäten seiner<br />
Vorstandskollegen und der Straßenfestkommission<br />
dies sein letztes Jahr als<br />
Vorstand des Botnanger Bürgervereins sei.<br />
Es müsse nach einem Nachfolger Ausschau<br />
gehalten werden. Paul Kürner bedankte<br />
sich an der Stelle bei der Straßen-<br />
Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf<br />
dem Alten Friedhof hat schon eine lange<br />
Tradition. Er ist ein Tag des Gedenkens,<br />
des Nachdenkens, eine Aufruf zum Frieden<br />
und zur Versöhnung und ein Tag,<br />
um Lehren aus der Vergangenheit zu<br />
ziehen.<br />
Zur Gedenkfeier am Volkstrauertag fanden<br />
sich auch dieses Jahr wieder viele interessierte<br />
Bürger, Vertreter der Botnanger Vereine,<br />
der Freiwilligen Feuerwehr, der<br />
Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge<br />
(VdK) sowie zahlreiche Konfirmanden<br />
auf dem Alten Friedhof ein. Musikalisch<br />
umrahmt wurde die Gedenkfeier vom gemischten<br />
Chor des Liederkranz Botnang<br />
und von der Musikalischen Vereinigung<br />
Botnang.<br />
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden<br />
trugen in diesem Jahr Texte aus der Bergpredigt<br />
sowie von Johannes Pauli, Bert<br />
Brecht, Mahadma Ghandi, und Texte aus<br />
der Lehre Buddhas sowie aus dem Koran<br />
festkommission für ihren Einsatz und hielt<br />
fest, dass durch die Rotation der Vereine<br />
jeder zum Zuge kommen werde.<br />
Zum Ende seines Berichts zog Stierle ein<br />
positives Resümee: „Wir können mit dem<br />
Berichtsjahr sehr zufrieden sein. Der Botnanger<br />
Bürgerverein hat inzwischen 42 Mitglieder<br />
und zwei Fördermitglieder. Mit dem<br />
Beitritt von Bündnis 90/Die Grünen sind<br />
nun auch alle im Bezirksbeirat vertretenen<br />
Parteien bei uns. Zudem haben beide<br />
Künstlergruppen den Weg zu uns gefunden“.<br />
Feierstunde zum Volkstrauertag<br />
Mitten im Leben mit dem Tod konfrontiert<br />
vor. Und auch Worte von Wolfgang Huber<br />
ließen die Konfirmanden einfließen: „Im<br />
Blick auf Gesellschaft und Politik fordert<br />
das Gebot der Nächstenliebe deshalb vor<br />
allem zweierlei. Es fordert ein persönliches<br />
und berufliches Handeln, das den Mitmenschen<br />
achtet und seiner Würde das gleiche<br />
Gewicht gibt wie der eigenen Würde.<br />
Und es fordert die Arbeit an politischen<br />
Strukturen, die auf die Wahrung der Menschenwürde<br />
und auf Nachhaltigkeit im<br />
Umgang mit der Natur, auf die gerechte<br />
Teilhabe aller am Leben in der Gesellschaft<br />
und auf die Gewährleistung eines gerechten<br />
Friedens ausgerichtet sind“. Aus dem<br />
Koran lasen sie aus der Sure 5, v 32:<br />
„Wenn jemand einen Menschen tötet, der<br />
keinen getötet und auch sonst kein Unheil<br />
auf Erden angerichtet hat, so ist’s, als töte<br />
er die Menschheit insgesamt. Wenn aber<br />
jemand einem Menschen das Leben bewahrt,<br />
so ist’s, als würde er das Leben aller<br />
Menschen bewahren“.<br />
Die Gedenkansprache hielt in diesem Jahr<br />
Die Freiwilllige Feuerwehr Botnand und der VdK legten am Mahnmal auf dem Alten<br />
Friedhof Kränze nieder<br />
Nach dem Bericht des Vorsitzenden folgte<br />
der des Kassierers Gerhard Riek. „Der Verein“,<br />
so Riek, „hat im vergangenen Jahr gut<br />
gewirtschaftet“. Damit sei gewährleistet,<br />
dass der BOB weiterhin für den Stadtbezirk<br />
erhalten werden kann.<br />
Klaus Abt vom Bürgerhausverein stellte<br />
schließlich noch den Antrag, dass der Verein<br />
beim Hochbauamt nachfragen soll, bis<br />
wann der Saal im Bürgerhaus verbindlich<br />
wieder genützt werden kann.<br />
Text/Foto: Häbich<br />
Pater Gregor Kosielski. Er begann seine<br />
Rede mit einem Zitat des französischen<br />
Philosophen Gabriel Marce: „Weil die Toten<br />
schweigen, beginnt immer wieder alles<br />
von vorn“. „Damit die Toten nicht schweigen,<br />
damit wir ihre Stimme hören, begehen<br />
wir alljährlich den Volkstrauertag. Wir gedenken<br />
all der Menschen, die im 20. Jahrhundert<br />
durch Krieg und Vertreibung,<br />
durch Gewalt und Gewaltherrschaft ihr Leben<br />
lassen mussten. Und wir gedenken<br />
der Menschen, die wegen ihrer Überzeugung,<br />
Religion oder Rasse verfolgt, geschunden<br />
und ermordet wurden“. so Pater<br />
Kosielski weiter. Deswegen könne es gar<br />
keine Frage sein, ob wir einen Volkstrauertag<br />
brauchen! Volkstrauertag – das ist gestern,<br />
das ist nur Ritual, Pathos, Alibi, würden<br />
manche sagen. Sicher, die Gefahr<br />
dafür sei gegeben, und sie sei umso<br />
größer, je mehr die Erinnerungen verblassen.<br />
„Wir brauchen diesen Tag als Stachel im<br />
Fleisch unserer Vergesslichkeit, als Aufschrei<br />
dagegen, dass auch heute viele<br />
Menschen leiden unter Krieg und Vertreibung.<br />
Der Volkstrauertag ist also nicht nur<br />
ein Tag der Toten, sondern auch der Lebenden.<br />
Er bringt uns zum Nachdenken:<br />
Wie war – wie ist das alles möglich?“ Kosielski<br />
beendete seine Rede mit dem Satz:<br />
„Ich wünsche uns, dass der Volkstrauertag<br />
zu einem Volksfriedenstag wird“.<br />
Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle gedachte<br />
in seinen anschließenden Worten an die<br />
Verluste vieler Millionen Menschen in den<br />
vergangen Kriegen, welche auch in unserem<br />
Stadtbezirk viel Trauer und Leid hinterlassen<br />
hätten. Ferner der toten Soldaten<br />
in unserer heutigen Zeit.<br />
Zu dem Musikstück „Ich hatt‘ einen Kameraden“<br />
gespielt von der Musikalischen Vereinigung<br />
Botnang legten die Freiwillige<br />
Feuerwehr im Namen der Landeshauptstadt<br />
Stuttgart und Mitglieder des VdK<br />
Ortsverein Botnang abschließend Kränze<br />
nieder.<br />
Text/Bild Häbich