LENGFURT - Tourismus-Marketing Markt Triefenstein

in Lengfurt insgesamt 57 Huben verzeichnet, von
denen 28 Triefenstein und 29 Holzkirchen gehörten. 28
Triefenstein und Holzkirchen verfügten damals nur
noch über Einkünfte, Grundzinsen und Gülten. 29
Daneben hatten im 15. Jahrhundert noch das Hochstift
Würzburg und die im 14. Jahrhundert gegründete
Kartause Grünau im Spessart nachweislich
Grundbesitz in Lengfurt. 30
Das zweigeteilte Dorf:
„Uffhofen“ und „Niederhofen“
Mit der Vogtei über die Propstei Holzkirchen und
über den örtlichen Besitz von Fulda sowie schließlich
über eigene Besitzungen sicherten sich seit dem Ende
des 13. Jahrhunderts die Grafen von Wertheim
den entscheidenden Einfluss in Lengfurt. Sie verstanden
es, alle Rechte und Rechtsansprüche dieser
Klöster auf sich zu vereinen.
Wesentliche Grundlage der Wertheimer Herrschaft
in Lengfurt waren die Centgerichtsbarkeit und die
Vogtei. Diese hoheitlichen Rechte ermöglichten den
Wertheimer Grafen den Aufbau eines eigenen Territoriums.
Sowohl die Cent Wertheim als auch die Cent
Remlingen waren Würzburger Lehen der Grafen von
Wertheim, 31 wie die Lehensbriefe von 1322 und 1324
belegen. Lengfurt gehörte allerdings allem Anschein
nach zunächst und möglicherweise bis ins 16. Jahrhundert
zum Amt Wertheim. Immer wieder treten
die Amtleute zu Wertheim in Lengfurt in Erscheinung,
so 1448 und 1518. Schließlich aber wurde Lengfurt
Teil der Cent bzw. des Amtes Remlingen, einer
Verwaltungseinheit, die sich seit dem 14. Jahrhundert
herausgebildet hatte und zu der u. a. die Nachbarorte
Marktheidenfeld, Erlenbach, Remlingen, Üttingen
und Helmstadt gehörten. 32
Für Franken ist kennzeichnend, dass im Zusammenhang
mit der Herausbildung der Länder kein „territorium
clausum“, d. h. kein Gebiet mit alleinigen
Rechten entstand, sondern dass Rechte neben einander
bestanden bzw. sich überlagerten. Dies zeigt sich
besonders deutlich bei Lengfurt. Die mit einem ge-
Uffhofen (grün) und Niederhofen (rot). Die vier Häuser in Uffhofen gehörten zu Niederhofen. Repro: Horst Otremba
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