LENGFURT - Tourismus-Marketing Markt Triefenstein

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1729 Errichtung der Dreifaltigkeitssäule 1772 Hungersnot, das Brot wurde auf dem Rathaus zugeteilt 1796 Lengfurt steht unter französischer Besatzung und ist Sitz einer Kommandantur 1807 12 000 Russen in Lengfurt 1808 Französische Armee zeiht mit 18 000 Mann durch Lengfurt 1810 August Weiß erhält die Konzession zur Errichtung einer Bierbrauerei 1811 Sitz der Büttnerzunft wird von Homburg nach Lengfurt verlegt 1812 am 13. Mai passiert Napoleon zum 3. Mal Lengfurt 1814 Lengfurt gehört nun zum Königreich Bayern 1818 mit der in diesem Jahr erfolgten Konstitution in Bayern wurde das Dorfgericht aufgehoben und durch einen Gemeinderat ersetzt, dazu gehörten der Vorsteher, die zwei Stiftungspfleger und fünf Gemeinderäte 1825 die damals erfolgte Volkszählung ergab die Einwohnerzahl von 888 Personen 1827 amtierte Landrichter Huberti, sein Aktuar hieß Seubert, königl. Rentbeamter war H. Kaul. Lengfurt war damals Sitz eines königl. Oberzollamtes, das H. Bitthäuser als Oberbeamter leitete, dem H. Barthelme als Kontrolleur und H. Werr als „Wegmeister bei der Halle“ angehörten. 1829 erfolgte die Pflasterung der Ortsstraßen für 38 000 Mark 1841 nach Inbetriebnahme der Dampfschifffahrt (Schaufelradantrieb) am 10. Dezember erhält Lengfurt eine Nachenstation, die das Zusteigen von Passagieren ermöglichte 1844 erfolgte eine Reparatur des Kirchturmes, dabei wurde das Ziegeldach der Kirche durch Schiefersteine ersetzt 1847 Verlegung des „königlichen Rentamts“ von Homburg nach Lengfurt 1848 von den Revolutionsunruhen bewirkt wird die Feudalherrschaft aufgehoben durch Zahlung des 25-fachen einer Jahresabgabe konnte man sich der Zehntabgabepflicht entledigen 1871 erfolgte die erste Friedhofserweiterung 1895 Inbetriebnahme der Hochseilfähre wegen Einführung der Kettenschleppbote 1899 Grundsteinlegung für das Zementwerk „Wetterau“ 1904 Einweihung und Übergabe der ersten Mainbrücke 1928 Bau und Inbetriebnahme der Wasserleitung 1933 Baubeginn der Schleuse Lengfurt 1938 9. November: Beteiligung der Lengfurter „Nazis“ an den Ausschreitungen („Reichskristallnacht“) gegen die Juden in Homburg 1942 Abholung der drei großen Glocken am 13. Februar zu Kriegszwecken 1945 Sprengung der Mainbrücke und des Schleusenstegs am 31. März 1951 am Heiligabend erklingt erstmals das durch eine neu gegossene Glocke ergänzte Geläut wieder vollständig 1954 Segnung und Übergabe der in Spannbeton errichteten neuen Mainbrücke 1955 Verlegung des Finanzamtssitzes von Lengfurt nach Marktheidenfeld 1967 – Bau des Sportzentrums, Übergabe am 1971 19. Juli 1971 1969 Gründung des Schulverbandes Lengfurt – Homburg – Trennfeld – Rettersheim 1971 Fertigstellung der Umgehungsstraße St. 2299 1974 – Neubau einer Grund- und Teilhaupt- 1975 schule als Verbandsschule 1978 Einweihung des neuen Leichenhauses 1978 im Zuge der Gebietsreform wird aus den selbständigen Gemeinden Lengfurt, Homburg, Trennfeld und Rettersheim die Einheitsgemeinde Markt Triefenstein gebildet 1996 Eröffnung der „Robert-Bosch-Straße“ als Verbindung zwischen der St. 2299 zum Gewerbegebiet „Oberes Eck“ 1998 Beginn der Altortsanierung Lengfurt 1998 – Bau des Mainradweges Lengfurt – 1999 Marktheidenfeld Diese Daten sind z. T. der heimatgeschichtlichen Sammlung von Karl Fischer, den Aufzeichnungen der Familie Troll, der heimatgeschichtlichen Sammlung des Franz Schachner, als Auszüge aus den verschiedenen Artikeln und den Angaben der Marktgemeindeverwaltung entnommen. 9
Ulrich Roos 1. Überblick Generell gehört der geologische Untergrund in Lengfurt zur erdmittelalterlichen geologischen Formation der „Trias“, die wiederum dreigeteilt ist in die gesteinstypisch deutlich unterschiedlichen Schichten des Buntsandsteins, Muschelkalks und Keupers. Die in Lengfurt an der Geländeoberkante vorhandenen Schichten stammen aus der Zeit des „Oberen Buntsandstein“ (genauer: „Oberer Buntsandstein 2: „Plattensandstein“) bis zum „Unteren Muschelkalk“ (genauer: „Unterer Muschelkalk 2“) und wurden über den unvorstellbar langen Zeitraum von rund 5 Millionen Jahren vor ebenso unvorstellbaren ca. 212 bis 247 Millionen Jahren abgelagert. Erreicht heute ein Besucher den Gemeindeteil Lengfurt, dann sticht ihm sofort die Zementfabrik ins Auge. Hier werden Kalksteine in großem Umfang abgebaut, was dazu führt, dass der Eindruck einer trocken-kalkigen Gegend entsteht. Tatsächlich aber stammen die „trockenen“ Kalksteine aus einer eher feuchten, nämlich marinen erdgeschichtlichen Periode, während der ältere und demzufolge darunter liegende „nasse“ Buntsandstein auf eine eher aride, also trockene erdgeschichtliche Ablagerungszeit zurückzuführen ist. Einen erdgeschichtlichen Überblick über die Ablagerungsgeschichte bietet heute die Fabrikhofwand des Zementwerks Lengfurt, an der nahezu alle Schichten, die man in Lengfurt finden kann, an einer einzigen Wand erkennbar sind. 2. Der Buntsandstein Die Geologie von Lengfurt Vor 237 Millionen Jahren herrschte zur Zeit des Buntsandsteins in Lengfurt ein wüstenähnliches Klima, in dem aus den umliegenden Gegenden und Gebirgen Sand, Staub und Gerölle abgelagert wurden. In der Folgezeit änderte sich das Klima und durch Hebungen und Senkungen der Erdkruste verschoben sich Ablagerungs- und Erosionsgebiete. Die erdgeschichtlich älteste und damit am tiefsten liegende Schicht in Lengfurt ist in der Zeit des „Obe- ren Buntsandsteins“, der sogenannte „Plattensandstein“, ein mit Tonsteinlagen durchsetzter, Glimmer führender, braunroter Sandstein, in dem gelegentlich Pflanzenreste zu finden sind. Diese Schichten finden sich an der Geländeoberkante am Fuß des Dillbergs auf den Ackerflächen wieder. Über dem „Grenzquarzit“, den man im Bereich des Dillbergs über dem Plattensandstein als hellen, sandigen Ton findet, schließen sich die sogenannten „Unteren Röttonsteine“an, sattrote bis braunrote Tonsteine (ehemaliger „Wüstenstaub“), in die keilförmig Sandsteinbänke eingeschoben sind. Als festländisch beeinflusste Ablagerungsschicht ist der folgende „Rötquarzit“ wegen seiner extremen Härte und Widerstandsfähigkeit maßgeblich verantwortlich für die Existenz der Hochfläche am Dillberg, da er sämtlichen Erosionen weitgehend widerstanden hat. Dass die Zeit des Rötquarzits eine ehemalige Festlandszeit gewesen sein muss, belegen unter anderem Fußspuren von Chiroterium, eines kleinen Sauriers, die man in der Gegend gefunden hat. Am Ende des Erdzeitalters des Buntsandsteins war die Gegend vermutlich ein seichtes, zeitweise trockenfallendes, leicht bewegtes Flachwassergebiet, in das der Wind von den wüstenartigen Festländern feinen Sand und Staub hineinwehte, die heute als rotgefärbte Tone, die „Röttone“ allenthalben auf den hoch gelegenen Ackerflächen zu finden sind, sofern diese nicht von Löss bedeckt sind. Abbildung 1 zeigt das Buntsandsteinprofil, wie es in Lengfurt zu finden ist. 3. Der Muschelkalk Mit dem Ende der Buntsandsteinzeit und dem Beginn des Muschelkalks ändert sich das Milieu, ein Binnenmeer stößt von Südosten vor und bedeckt die Gegend. In dem überwiegend flachen Muschelkalkmeer sind es vor allem die Muscheln, Schnecken und anderen Schalentiere, deren Kalkgehäuse sich absetzt und das ein Kalkgestein mit mehr als 200 m Mächtigkeit aufbaut. 11
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