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LENGFURT - Tourismus-Marketing Markt Triefenstein

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Kassette mit Miniaturbüchern<br />

Foto: Stadt <strong>Markt</strong>heidenfeld<br />

Auch andere kleine Gegenstände, wie zum Beispiel<br />

eine Suppenlinse oder einen Kragenknopf, hat Kaufmann<br />

beschrieben. Auf Seitenkanten von Streichhölzern<br />

fanden ganze Volkslieder Platz. Zum Miniaturschreiben,<br />

das er seit dem 42. Lebensjahr betrieb und<br />

18 Jahre ausübte, benutzte er eine leicht angespitzte,<br />

ganz gewöhnliche Stahlfeder.<br />

Ein Exemplar seiner Minibücher mit der Stadtgeschichte<br />

von München befindet sich in der Bibliothek<br />

des Vatikans, vom Heiligen Vater erhielt er dafür ein<br />

Anerkennungsschreiben und eine Bronzeplakette<br />

übersandt. 2 Doch noch eine weitere Persönlichkeit<br />

der damaligen Zeit wurde von Valentin Kaufmann<br />

mit einer Buchminiatur bedacht:<br />

„Unser Mainfränkischer Landsmann und Kleinschreibkünstler<br />

Oberoffiziant Valentin Kaufmann in München,<br />

ein geborener Lengfurter, hat – wie wir bereits im Septem-<br />

ber mitteilten – das kleinste Buch der Welt geschrieben. Es<br />

ist etwa ein Viertel so groß wie eine Briefmarke, in schwarzem<br />

Saffianleder gebunden, hat Goldschnitt und eine goldene<br />

Schließe. Von seinen 140 Seiten sind 134 in 1300 Zeilen<br />

mit 11346 Buchstaben und 426 Zahlen beschrieben,<br />

und zwar enthält es die Ehrenliste der Ermordeten der Bewegung,<br />

die Führerrede vom 8. November 1936, das Lied<br />

vom guten Kameraden, die Wacht am Rhein, das Deutschlandlied<br />

und das Horst-Wessel-Lied.<br />

Der Führer, dem das winzige Büchlein kürzlich überreicht<br />

wurde, ließ dem Schreiber, Valentin Kaufmann, für die erwiesene<br />

Aufmerksamkeit bestens danken und ihm mitteilen,<br />

dass er sich über die damit zum Ausdruck gebrachte<br />

Verehrung sehr gefreut habe.“<br />

So zu lesen in einem Zeitungsausschnitt vom 16. Dezember<br />

1938, festgehalten in der Sammlung des<br />

Franz Schachner. 3<br />

Der größte Teil der beschriebenen Miniaturbücher<br />

wurde von einer Tochter des Valentin Kaufmann der<br />

Stadt <strong>Markt</strong>heidenfeld übereignet, sie können dort<br />

besichtigt werden.<br />

Miniaturbuch<br />

Foto: Stadt <strong>Markt</strong>heidenfeld<br />

1 PAL – Ehe-, Tauf- und Sterbematrikel;<br />

2 Inhaltsgemäße Angaben von Valentin Kaufmann. Privatarchiv<br />

Heinz Otremba;<br />

3 Geschichtliche Sammlung Schachner. Privatarchiv Adolf Kaufmann.<br />

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