arzneimittelrecht - Berliner Heilpraktiker Nachrichten
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zu sichern…Es ist einfach so, der Markt ist hart, die Börsen sind<br />
leer. Hartz IV ist nicht <strong>Heilpraktiker</strong>ausbildungsfördernd. Es ist eine<br />
Tatsache, die Menschen haben einfach viel, viel weniger Geld. Das<br />
Ausbildungsangebot hat sich in den letzten Jahren verzehnfacht.<br />
Das Geld hat sich wahrscheinlich halbiert. Das heißt, es wird um<br />
jeden, der <strong>Heilpraktiker</strong> werden will gekämpft. Und auch wir müssen<br />
kämpfen. Die Zeiten, wo wir gesagt haben: „Jeder bekommt die<br />
Schule, die er verdient“, sind vorbei. Wir müssen jetzt mehr zeigen,<br />
dass es uns gibt!<br />
Und deshalb habe ich heute Morgen meine Geister befragt und sie<br />
gebeten, gebt mir einen guten Titel für diese Kampagne. Und sie<br />
gaben mir einen, den ich schon früher gepredigt habe, damals hieß<br />
er “heiler und Heiler werden“. Heute Morgen riefen mir meine Geister<br />
zu „Heilen in Berlin“.<br />
Und dieser Punkt, der große dritte Punkt unseres Selbstverständnisses,<br />
der das woher und wohin dieser Schule betrifft, der ist mir genauso<br />
wichtig wie die beiden ersten. Dieses „Heilen in Berlin“ bedeutet<br />
eben nicht nur ein Ort, an dem wir Heiler ausbilden, das machen wir<br />
verdammt gut, wir sind auch ein Ort, der Lehrer ausbildet. Übrigens<br />
sind wir die einzige Schule, die definitiv Lehrer für Naturheilverfahren<br />
ausbildet. Wahrscheinlich sind wir die einzige Schule auf diesem<br />
Planeten, die <strong>Heilpraktiker</strong>lehrer ausbildet.<br />
Frage:…und damit im Universum (lachen)<br />
Andreas Krüger:<br />
..und damit im Universum (lachen)<br />
Wir haben heute Vormittag im Büro auch ein bisschen geschmunzelt,<br />
bei der Formulierung wegen „komplexeste Ausbildung in Berlin“, da<br />
habe ich gesagt: „nein - wir können ruhig schreiben: in Deutschland“.<br />
Und dann sagten die Kollegen: „warum nicht in Europa?“. Und ich<br />
sagte: „garantiert auf diesem Planeten!“<br />
Und nun seitdem Du mich fragst: „garantiert auch in diesem<br />
Universum!“ (Lachen)<br />
Ich behaupte, ohne jemand anderen abwerten zu wollen, drei Jahre<br />
„Samuel- Hahnemann- Schule“ sind gesundheitsfördernder, die<br />
eigene Entwicklung anregender und heil machender als manche<br />
langjährige und sehr, sehr teure Therapie.<br />
Auch wenn die SHS primär immer noch eine Schule ist und kein<br />
Krankenhaus, so ist sie ein Ort, an dem wir heilen.<br />
Und dieser dritte Ansatz dieser Schule wird uns in genau so<br />
vielen Briefen bestätigt wie uns gesagt wird, dass man hier gut<br />
Homöopathie, Körperarbeit oder auch Schröpfen gelernt hat.<br />
Es ist hier schon eine bewährte Indikation: während der<br />
Homöopathietage verschwinden Symptome. Wir sind ein Heilhaus<br />
geworden. Unsere Menschen, ob Lehrer oder Schüler, heilen<br />
in diesem Haus. Was Dieter Jarzombeck von uns als einem<br />
alchimistischen Kochtopf gesagt hat, wo ja Transformation,<br />
Verwandlung vom Unedlem zum Edlen, vom Tiermenschen<br />
zum Gottmenschen, satt findet, das hat inzwischen einen ganz<br />
klaren therapeutischen Hintergrund erfahren. Diese drei Jahre<br />
Ausbildung hier sind therapeutischer Prozess. Dieser dritte Punkt,<br />
dass diese Schule neben Ausbildung zum <strong>Heilpraktiker</strong>, neben der<br />
Lehrerausbildung auch ein Heilhaus insgesamt ist, dieser Punkt ist<br />
für mich immer wichtiger geworden.<br />
Ich habe in einer Studie gelesen, was bei <strong>Heilpraktiker</strong>n im<br />
Gegensatz zum Arzt den Erfolg ausmacht: Ein Kassenarzt wird von<br />
der Bevölkerung gewählt nach dem Prinzip: wer ist in meiner Nähe<br />
und wo sind die Wartezeiten am kürzesten? Ein <strong>Heilpraktiker</strong> wird<br />
gewählt nach völlig anderen Kriterien: Was für eine Ausstrahlung hat<br />
dieser Mensch und kann ich ihn zu einem Vorbild machen?<br />
Dass man sich an seinem Heiler erbauen kann - ja soll, dass<br />
man von seiner heilerischen Ausstrahlung angezogen wird, wovon<br />
Hahnemann schon im „Organon“ berichtet, das ist es, was ich<br />
kurz Charisma nenne, das scheint bei der Wahl des Heilers das<br />
Entscheidende zu sein.<br />
Frage:<br />
Ich habe mich vor längerer Zeit mit der Placebowirkung beim Heilen<br />
beschäftigt. Andreas, Du redest vom Vorbild als therapeutischen<br />
Wirkstoff, ich spreche vom Placebo. Die Wirkung eines guten Heilers<br />
auf seinen Patienten ist selbst bestes Placebo, ist oft entscheidend<br />
für Heilung.<br />
Andreas Krüger:<br />
Natürlich ist das Ziel meines Lehrerseins, gut ausgebildeter<br />
Heiler mit ausgebildetem Charisma in diesen drei Jahren aus der<br />
Schule zu entlassen.<br />
Aber ich muss auch zugeben, ich habe Schüler, die extrem gut<br />
ausgebildet sind, wahnsinnig viel wissen, aber einfach in der<br />
persönlichen Heilarbeit ein bisschen zögerlich waren.<br />
Vielleicht vom lieben Gott, auch wenn’s sehr traurig ist, nicht mit<br />
Unmengen an Charisma versorgt, bringen sie dann nur maximal<br />
10 % ihres Charismas in die Praxis mit ein.<br />
Die anderen, deren Mutter ihnen gesagt haben, sie sind die<br />
Größten, oder aber ihr therapeutischer Prozess hat in ihnen<br />
genügend Ausstrahlung frei gesetzt, denen gelingt es dreimal<br />
besser und auch schneller, eine Praxis aufzumachen und nach<br />
einem halben Jahr 40000 € zu erwirtschaften.<br />
Frage:<br />
Um dich wieder ein wenig auf den Boden der Schultatsachen<br />
dieses Jahres zurückzubringen, lieber Schulleiter, die letzte<br />
Überprüfung zum <strong>Heilpraktiker</strong> hat uns nur erschreckende 65%<br />
Erfolg eingebracht statt früherer 70 oder gar 80%. Zugegeben<br />
bei einer knallharten Überprüfung, die insgesamt 90% der<br />
<strong>Heilpraktiker</strong>anwärter durchfallen ließ.<br />
Wie haben sich diese 50% bei dir ausgewirkt?<br />
Andreas Krüger:<br />
Wir hatten sogar Jahre mit 90%- Bestehen. Das ist vorbei.<br />
Zum Ergebnis dieser Überprüfung: ja ich bin erschrocken.<br />
Ich habe nie in meinem Leben behauptet, Pazifist zu sein.<br />
Als alter Reichianer schaue ich immer etwas abfällig auf die<br />
bürgerlichen Pazifisten. Und wenn ich so eine Amtsarztprüfung<br />
sehe, dann habe ich oft das Gefühl, ich schicke meine gut<br />
ausgebildeteten und gut bewaffneten jungen Kriegerinnen und<br />
Krieger in ein Gefecht, auf dessen sicheren ausreichenden Sieg<br />
ich hoffe. Ich war erschrocken, wie viele geschundene Krieger<br />
ohne ihre Ponys nach Hause gekommen sind. Nun bin ich ja<br />
jemand, der nicht im Horror verhaart, sondern der schaut. Ich<br />
habe mittels Supervision und meiner sensitiv- medialen Berater<br />
geschaut, ob es etwa mit gruppendynamischen Problemen bei<br />
uns hier im Haus zusammenhängt? Hat es etwas mit mir zu<br />
tun? Ich habe nach ganz vielen Dingen geschaut und habe<br />
festgestellt, dass es all das überhaupt nicht ist, was zu diesem<br />
schlechten Ergebnis geführt hat. Es ist offensichtlich so, dass seit<br />
einigen Jahren, und das ist für mich ein Politikum, ganz bewusst<br />
das Niveau dieser Amtsarztüberprüfung immer mehr angehoben<br />
worden ist. Im Verhältnis zu meiner Amtsarztüberprüfung vor 25<br />
Jahren sind diese Überprüfungen dreißig Mal so schwer. Dreißig<br />
Mal, nicht doppelt, nicht zehn Mal, sondern dreißig Mal so<br />
schwer. Das heißt, unsere Schüler sind nach diesen drei Jahren<br />
Spezialisten. Es gab noch nie so gut ausgebildete <strong>Heilpraktiker</strong><br />
in Deutschland, auf keiner Schule, zu keiner Zeit. Und trotzdem<br />
fallen genau 48% durch. Wir müssen also sehen, dass die Politik<br />
weniger <strong>Heilpraktiker</strong> will. Sie wollen unseren Beruf klein halten.<br />
Und es gibt genügend Kollegen von uns, die das auch wollen.<br />
Das heißt, dass wir gegen einen mächtigen Gegner mit unserer<br />
sehr guten, ja noch besseren Ausbildung ankämpfen müssen. Ich<br />
hoffe, ich werde jetzt nicht zu militärisch. Aber vielleicht müssen<br />
wir das vom Militär lernen: es gibt keinen Feldherrn, der sein Heer<br />
ins Gefecht schickt und denkt, alle kommen zurück. Wir müssen<br />
zum einen mit dieser harten darwinistischen Lehre umgehen.<br />
Und zum anderen: wir optimieren noch einmal unsere Intensivpr<br />
üfungsvorbereitung an der SHS. Wir reagieren selbstverständlich<br />
auf diese Herausforderung. Wir analysieren innerhalb des<br />
Unterrichtsstoffes, Befragung, Supervisionsthemen rund um die<br />
Überprüfung. Also - die Realität ist eine andere: wir können nicht<br />
mehr damit rechnen, dass 95% auf ihren Ponys sitzend aus dem<br />
ersten Gefecht kommen.<br />
Wir sind aber immer noch in der Lage, zu sagen: mit Zweitprüfung<br />
bestehen die Schülerinnen zu 90%.<br />
Aber wir waren 20 Jahre lang verwöhnt.<br />
BHN 2/05 33