arzneimittelrecht - Berliner Heilpraktiker Nachrichten
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34<br />
Frage:<br />
Hat sich der Schüler von vor 10 Jahren zum heutigen Schüler<br />
verändert?<br />
Andreas Krüger:<br />
Nicht wirklich. Aber es gibt eine Beobachtung: Wir haben mehr<br />
Menschen, die direkt nach der Schule zu uns kommen. Es gibt<br />
deutlich mehr Leute, die zwischen einer <strong>Heilpraktiker</strong>ausbildung<br />
und einem Medizinstudium wählen. Sie entscheiden sich ganz<br />
bewusst für die Naturheilkunde, sagen : „ich will mich nicht<br />
klinisch- naturwissenschaftlich verbiegen lassen“. Das hat sehr<br />
stark zugenommen. Das sieht man auch daran, dass unsere<br />
Kurse jünger geworden wind. Deshalb ich bin viel mehr als<br />
Lehrerautorität gefragt, also bin ich viel mehr „Alphawolf“ als<br />
vor 15 Jahren. Wenn ich mich gerade an deinen Kurs erinnere,<br />
Ihr wart ja alle erwachsen. Ich musste zu keiner Zeit den betont<br />
strengen Lehrer bei euch hervorholen, die Autorität, das war<br />
mehr ein miteinander lernen.<br />
Das hat sich sehr verändert. Man ist heutzutage richtig Lehrer,<br />
hat junge Menschen um sich. Und auch wenn ich es gern<br />
übersehen möchte, ich bin ja nun auch 20 Jahre älter geworden.<br />
Aber das ist nicht schlecht.<br />
Ja, das ist wohl die Veränderung, die ich deutlich wahrnehme:<br />
es kommen einfach Jüngere Menschen zu einer ersten<br />
Berufsausbildung mit dem Ziel „<strong>Heilpraktiker</strong> als Hauptberuf“ zu<br />
uns.<br />
Das ist soweit in Ordnung.<br />
Wobei ich mich natürlich immer noch über jeden „Alten“, der<br />
kommt, freue. Die Alten sind einfach das Salz in der Suppe<br />
unseres alchimistischen Kochtopfes. Ich erlebe das als Lehrer<br />
immer noch, dass ein Kurs mit Älteren, die ja meistens ganz<br />
besonders engagiert sind und die dadurch auch so was wie die<br />
Säulen eines Kurses sind, auch die Säulen sind, an die sich ein<br />
müder Lehrerrücken immer mal wieder lehnen darf. Die Älteren<br />
Schüler bauen den Lehrer auch nach einer schlecht geschlafenen<br />
Nacht auf. Das bekommen die Jungen nicht so auf die Reihe, da<br />
sind sie eher lac caninisch ängstlich, wenn ihr Lehrer mal müde<br />
und schwach erscheint. Die Alten sind da sehr viel milder.<br />
Frage:<br />
Für mich immer noch von hoher Attraktivität und auch<br />
werbewirksam ist das Versprechen der SHS, nach den drei<br />
Jahren Schule praxisreif ausgebildet zu sein. Ein Versprechen,<br />
das ohne wenn und aber ist. Aber wenn Praxiserfolge dann<br />
dennoch ausbleiben, was dann?<br />
Andreas Krüger:<br />
Ich kann nur das Beispiel eine jungen Mannes erzählen, der<br />
hier drei Jahre gelernt hat, ziemlich anwesend war, fleißig seine<br />
Stecker in alle Steckdosen dieses Hauses steckte, ohne wenn<br />
und aber. Er hat sich in diesen drei Jahren mit viel Mut und viel<br />
Elan dem therapeutischen Prozess hingegeben bis heute. Er hat<br />
auf die Ratschläge seines halbwegs erfahrenen Lehrers gehört,<br />
was die Therapiekombinationen betrifft. Und hat nach Eröffnung<br />
der eigenen Praxis im Januar ein halbes Jahr danach 4000.00 €<br />
pro Monat eingenommen, wie schon gesagt.<br />
Frage:<br />
Ist dieses Beispiel nicht doch eher ein Wunder, als die Regel?<br />
Andreas Krüger:<br />
Das ist sicherlich ein Wunder. Das habe ich nach 6 Monaten<br />
Praxis nicht geschafft. Nun habe ich aber auch nicht einen so<br />
segnenden Lehrer wie mich selber gehabt. Das muss aber auch<br />
nicht das Ziel sein, wenn das nach zwei Jahren so ist, ist das<br />
immer noch enorm.<br />
Dieser erfolgreiche Jungunternehmer ist sicherlich auch<br />
ausgestattet mit einem guten Selbstbewusstsein, was toll ist.<br />
Und er hat immer und bis heute mit vollen Händen von mir<br />
genommen, da war wirklich ein Fluss vorhanden. Das ist für mich<br />
ein Zeichen, dass so ein Erfolg möglich ist.<br />
Es gibt auch einige, bei denen es nicht so aussieht. Es hat<br />
auf jeden Fall nicht den Grund hier zu wenig mitgenommen zu<br />
haben, das ist unmöglich!<br />
Es gibt genügend Beispiele, dass das an der Samuel- Hahnemann-<br />
Schule Erlernte ausreicht, um auch ökonomisch ein erfolgreicher<br />
<strong>Heilpraktiker</strong> zu werden. Wenn man zusätzlich noch etwas dazu<br />
lernt, wenn man sich weiterbildet, ist es zum Wohl des Patienten<br />
bestimmt. Um leben zu können, das weiß ich, reicht die Ausbildung<br />
bei Hahnemanns aus.<br />
Frage:<br />
Du hast es angedeutet, hier noch mal nachgefragt: die Supervision<br />
ist Voraussetzung, um dann in Kleingruppen das Handwerkszeug<br />
des Homöopathen, die Anamnese, im Ambulatorium erlernen zu<br />
können. Ist es Sache der Supervision zum Beispiel, seinen Stecker,<br />
wie Du immer so schön sagst, in die Steckdosen der SHS zu<br />
stecken, um später erfolgreich zu werden?<br />
Andreas Krüger:<br />
Für mich, Marion, ist Supervision am Hause das wichtigste Fach.<br />
Ich muss immer wieder sagen, dass ich ganz traurig bin, wenn ich<br />
sehe, dass es meine Schüler oft nicht so sehen. Beispiel: Ich gehe<br />
gegen 14.00 Uhr zur Apotheke an der Schule vorbei, komme an<br />
dem Brunnen vorbei, sehe da zwei Schülerinnen sitzen, schön in<br />
der Mittagssonne. Ich weiß, sie gehören dem Nachmittagskurs an,<br />
sie hätten jetzt also Unterricht. Ich rede sie freundlich an, frage:“ He,<br />
was macht Ihr denn hier?“<br />
„Ja, wir haben gerade Supervision“, ist die Antwort. Und da muss<br />
ich mich sehr zurückhalten, nicht zu sagen: „Willst du mal eine ganz,<br />
ganz wichtige Information von mir haben?“ Und wenn sie ja sagen<br />
würde, würde ich ihr sagen: „Weißt du, warum ich ein erfolgreicher<br />
<strong>Heilpraktiker</strong> geworden bin? Weil ich – wenn ich hier in Berlin bin<br />
und nicht zum Seminar außerhalb, noch nie eine Supervision<br />
versäumt habe, selbst am Geburtstag meiner Tochter nicht.“<br />
Frage:<br />
Warum ist dir die Supervision so wichtig?<br />
Andreas Krüger:<br />
…weil sie neben meiner eigenen Therapie ein ganz wichtiger Ort<br />
ist, an dem ich an meinem Wachstum, an meinem heiler und Heiler<br />
werden, an meinem seelischen Gesunden arbeiten kann. An dem<br />
ich immer wieder den Mut finden kann mich zu zeigen, über mich zu<br />
sprechen, was viel mit der Entwicklung des Charismas zu tun hat.<br />
Wenn ich mich auch ein bisschen als Vorbild für meine Schüler sehe,<br />
dann weil ich die Supervision ernster und Entwicklung befördernder<br />
ansehe als jedes andere Fach.<br />
Das betrifft auch unsere Dozentensupervision mit unserer<br />
wunderbaren Supervisorin Anna Bittmann. Wenn sie uns fragt, wer<br />
möchte heute arbeiten, wundere mich immer wieder, wie wenige<br />
sich melden. Ich habe nach 25 Jahren Dauertherapie immer ein<br />
Thema.<br />
Frage:<br />
Du wirst mutiger, Auseinandersetzung nicht mehr so meidend, dort<br />
an diesem Ort, den du das wichtigste Fach der SHS nennst. Macht<br />
so was aber vielen nicht auch Angst, sich so zu öffnen?<br />
Andreas Krüger:<br />
Auch. Aber es ist einfach ein Ort, wo ich über meine Probleme<br />
sprechen kann, außerhalb meiner normalen Therapie. Hier ist<br />
darüber hinaus wichtig, dass ich mit meinen Kollegen reden kann.<br />
Ich bekomme Feedbacks, kann welche geben, mit mir wird einzeln<br />
gearbeitet, die Gruppe arbeitet mit mir, das ist ein unglaubliches<br />
Geschenk. Es handelt sich um psychotherapeutische Techniken, die<br />
an mir angewendet werden, die ich gleichzeitig in den Supervisionen<br />
lerne. Supervision ist Therapie und Ausbildung zugleich. Man lernt<br />
unglaublich viel. Bis auf meine Systemausbildung bei Professor<br />
Mathias Varga von Kibed und Insa Sparrer habe ich ja selbst keine<br />
psychotherapeutische Ausbildung gemacht. Immer wieder sagen<br />
aber meine Patienten zu mir: wo haben Sie das denn gelernt?<br />
Und dann sage ich: einmal in meinen Therapien, und ganz viel von<br />
meiner hoch verehrten Anna Bittmann, der ich seit 12, 13 Jahren