arzneimittelrecht - Berliner Heilpraktiker Nachrichten
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Systemische Struktur- &<br />
Familienaufstellungen<br />
Der Aufstellungarbeit liegt die Idee zugrunde, dass alle<br />
Menschen miteinander verbunden sind, und Menschen, die in<br />
einem gemeinsamen System leben, umso stärker. Als System<br />
versteht man z.B. die Familie, ein Arbeitsteam, eine Organisation<br />
oder auch, übertragen auf den menschlichen Körper, sein<br />
Organsystem. Eine weitere Idee ist, dass es eine gewisse<br />
Ordnung in jedem System gibt und jeder seinen Platz hat.<br />
Durch die Verbindung zu anderen lebenden aber auch toten<br />
Personen enstehen aus Liebe Loyalitäten verschiedenster Art.<br />
Diese unterschiedlichen Loyalitäten können sich gegenseitig<br />
widersprechen. Daraus ergeben sich meist widersprüchliche<br />
Empfindungen, die uns daran hindern, unseren Platz zu finden<br />
und wirklich das zu tun, was gut für uns ist. Wir sind verstrickt<br />
und fühlen uns als Opfer der Umstände. Das kann sich in den<br />
Unterschiedlichsten alltäglichen Problemen äußern, z.B. wollen<br />
wir etwas lassen (z.B. Rauchen) oder wir möchten etwas tun<br />
(z.B. Sport treiben) und schaffen es trotz aller Anstrengungen<br />
nicht damit zu beginnen, oder es kommt immer wieder zu<br />
Rückschlägen, bzw. Rückfällen. Oder wir wählen uns immer<br />
wieder Partner aus, die uns nicht gut tun (z.B. verheiratete),<br />
bekommen unseren Alltag nicht geregelt, bekommen nicht die<br />
Anerkennung, die wir verdienen, verdienen nicht das Geld, das<br />
wir benötigen, und vieles mehr. Hinter all den Schwierigkeiten<br />
sind meist Loyalitäten zu Angehörigen unseres Familensystems<br />
zu finden, aus denen heraus wir es uns schlecht gehen lassen,<br />
weil es ihnen (diesen Angehörigen unseres Systems) auch nicht<br />
gut ging.<br />
Diese Loyalitäten sind oft nicht bewußt wahrnehmbar. Sie<br />
arbeiten meist versteckt im Hintergrund. In der Aufstellarbeit<br />
haben wir nun die Möglichkeit, diese Loyalitäten zu erkennen,<br />
darzustellen, unsere Gefühle dahinter zu spüren, d.h. den Grund<br />
für die Loyalitäten zu erkennen, den Ausdruck der Loyalität zum<br />
Guten verändern (z.B. „Wenn es mir ab heute gut geht, dann<br />
auch dir zu Ehren“) und dadurch unseren Platz im System zu<br />
finden, so daß wir in der neu wahrgenommenen Verbundenheit<br />
zufrieden und frei werden können.<br />
Bei der Aufstellungarbeit werden Mitglieder unserer Systeme<br />
durch andere Teilnehmer des Seminars als Repräsentanten<br />
dargestellt und im Raum im Verhältnis zueinander aufgestellt.<br />
In der repräsentierenden Wahrnehmung ist es möglich, die<br />
Empfindungen derer, die man darstellt, wahrzunehmen. Das hört<br />
sich erstmal ungewöhnlich und mystisch an und niemand weiß<br />
wirklich wie und was da geschieht. Wir haben wohl eine Art von<br />
Wahrnehmung, die wir im Alltag nicht nutzen, auch wenn sie uns<br />
zur Verfügung steht. Ich erkläre mir das gerne folgendermaßen:<br />
Wer Kinder hat, kann sich daran vielleicht erinnern. Das Baby<br />
schläft jeden Abend zu einer festen Zeit ein. Heute abend ist es<br />
wichtig, dass es das tut, weil ich wegehen möchte, ich tue an<br />
diesem Abend alles so wie immer und trotzdem, irgendwie läßt<br />
es mich nicht los und will partout nicht einschlafen. Am nächsten<br />
Abend nehme ich mir so viel Zeit wie noch nie, heute bleibe ich<br />
zwei Stunden, nehme ich mir vor und das Baby schläft innerhalb<br />
von fünf Minuten friedlch ein. Wie kann das sein ? - das Baby<br />
nimmt, auf welche Art auch immer, etwas wahr, das es eigentlich<br />
nicht wissen kann (‚Ich will weg.‘ ‚Ich bin da.‘). Das ist eine Art der<br />
Wahrnehmung, die wir zwar schon immer hatten (als Babies),<br />
aber heute als Erwachsene nicht nutzen, da wir ja reden können.<br />
In der Aufstellarbeit ist diese Wahrnehmung wieder einsetzbar<br />
und wir können etwas, von dem wir vorher gar nichts geahnt<br />
haben. Deshalb macht es keine Unterschied, ob jemand zum<br />
ersten mal als Repärsentant gewählt wird, oder zum hundertsten<br />
mal, jeder kann es. Nur wird man sich mit jedem mal sicherer, das<br />
es so ist, wie man es wahrnimmt.<br />
Den Gewinn, den man aus der Arbeit als Repräsentant mitnimmt, ist<br />
daher zum einen, zu sehen, andere haben ähnliche Probleme wie<br />
ich, d.h. ‚Ich bin nicht alleine‘ und zusätzlich dazu, zu erkennen, dass<br />
ich mir meiner Wahrnehmung trauen kann.<br />
Meine Art der Aufstellarbeit ist eine Synthese der Vorgehensweise<br />
von Bert Hellinger und Matthias Varga von Kibéd. Bert Hellinger<br />
hat die Familienaufstellung entwickelt, in der ausschließlich<br />
Familienangehörige und Personen aufgestellt werden, die mit dieser<br />
Familie zu tun haben, bzw. hatten (z.B. Ärtze, Unfallverursacher,<br />
Gewalttäter u.ä.). Matthias Varga von Kibéd und seine Gefährtin<br />
Insa Sparrer haben die systemischen Strukturaufstellungen<br />
(SYST) entwickelt, in denen neben Angehörigen der Familie auch<br />
Abstraktes aufgestellt wird (z.B. Körperteile, Ziele, Hindernisse,<br />
Wunder, Zeitlinien, u.ä.). Der Arbeitsschwerpunkt von Bert Hellinger<br />
ist dahei eher die systemische Kraft, die er heute durch seine<br />
‚Bewegungen der Seele‘ immer stärker betont. Matthias Varga<br />
von Kibéd legt neben der systemischen Kraft großen Wert auf den<br />
Klienten, den er gerne als Ressource nutzt. Das heißt er bezieht<br />
den Klienten direkt in die Arbeit mit ein. Statt daneben zu sitzen und<br />
ausschließlich zu beobachten, werden Impulse vom Klienten mit<br />
einbezogen.<br />
Ich gehe in meiner Arbeit gerne diesen Mittelweg zwischen den<br />
beiden Meistern des Faches, d.h. ich kombiniere die Art der<br />
Familienaufstellung nach Hellinger mit den Strukturaufstellungen<br />
nach Kibéd und Sparrer.<br />
In meiner Arbeit betone ich immer stärker den Kontakt mit dem<br />
Klienten in der Aufstellung, damit es nicht vorkommt, dass die<br />
Aufstellung zwar gut läuft, wir eine wunderschöne Lösung gefunden<br />
haben, aber der Klient damit nicht viel anfangen kann. Das kommt<br />
bei der Aufstellarbeit immer wieder mal vor. Daher ist es mir<br />
besonders wichtig, die Befindlichkeiten bis hin zum Widerstand<br />
des Klient in die Aufstellung miteinzubeziehen. So wird der Klient<br />
nicht zum Zuschauer, sondern (soweit er will) zum verantwortlichen<br />
Akteur.<br />
Wer einmal schnuppern möchte, ist herzlich eingeladen zu einem<br />
regelmäßigen Aufstellabend:<br />
Die ‚Heilenden Schritte‘ finden jeweils am 2. Dienstag im Monat<br />
(außer in den Ferien) von 19 bis ca. 21 Uhr statt. Die nächsten<br />
Abende sind am 9. Aug., 13. Sep., 8. Nov., 13. Dez. 2005. Die<br />
Kosten pro Person und Abend betragen 7,- EUR.<br />
Der Abend dient der Selbsterfahrung. Es findet eine Aufstellung am<br />
Abend statt. Das Anliegen dafür, wird an dem Abend aus der Gruppe<br />
ausgewählt.<br />
Für alle die mehr möchten, im September findet das nächste<br />
Aufstellwochenende statt.<br />
Freitagabend, Sonnabend und Sonntag, im Naturheilzentrum<br />
Mommsenstr. 55 (1.OG.), 10629 Berlin.<br />
Im Herbst diesen Jahres beginnt auch wieder eine Ausbildung zum<br />
Erlenen der Aufstellarbeit.<br />
Die Arbeit in der Aufstellung ist weit mehr als bloße Technik, sie wird<br />
zum überwiegenden Teil definiert durch den praktizieren Menschen<br />
und seine Motivation bei der Arbeit. Um dem gerecht zu werden,<br />
ist es wichtig, sich selbst als Aufsteller gut zu kennen, d.h. die<br />
persönlichen Betroffenheiten, die Ängste und die Bedürfnisse.<br />
Das Konzept der Ausbildung beinhaltet, neben den wichtigen<br />
Techniken zum Aufstellen, eine intensive Selbstreflexion und dient<br />
damit neben dem Erlernen der Aufstellungarbeit, der Selbsterfahrung<br />
und damit auch der Beschleunigung der inneren Entwicklung.<br />
Ekkehard Dehmel - <strong>Heilpraktiker</strong><br />
Mommsenstr. 55, 10629 Berlin<br />
030.786 60 22, e.dehmel@gmx.de