Jahresbericht 2009-2010 (pdf, 9.0 MB) - Frankfurt am Main
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Hygiene und Infektionsprävention – Einleitung und Vorbemerkungen<br />
sodass die Kinder in der Regel zu hohen Kohlendioxidbelastungen ausgesetzt sind. Dies<br />
beeinträchtigt nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern auch ihre Lern- und Aufnahmekapazität.<br />
Im Jahre <strong>2009</strong> hat die Hygieneabteilung des Gesundheits<strong>am</strong>tes systematische Untersuchungen zur<br />
Raumluftqualität in Schulen vorgenommen (S. 77). Diese zeigen weiterhin einen erheblichen<br />
Verbesserungsbedarf auf: In den untersuchten Klassen waren die Kinder in zwei Dritteln der Zeit<br />
einem Kohlendioxidgehalt von über 1000 ppm (Pettenkoferwert) ausgesetzt, zu mehr als einem Drittel<br />
lag die Kohlendioxidbelastung sogar über 1500 ppm. Es wird immer noch viel zu wenig gelüftet.<br />
Deswegen plant das Amt für Gesundheit gemeins<strong>am</strong> mit dem Stadtschul<strong>am</strong>t eine neue Lüftungsinitiative.<br />
– Darüber hinaus wurden in den Jahren <strong>2009</strong>/10 weitere Einzelfälle bearbeitet, wie z. B.<br />
Raumluftqualität bei zugeschraubten Fenstern (S. 81), Feinstaubbelastung nach Einsturz alter Decken<br />
(S. 84) und Belastung mit leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen (S. 89).<br />
Die meisten Infektionen werden über die Hände verbreitet; dies trifft nicht nur für die klassischen<br />
Magen-Darm-Infektionen mit der sogenannten fäkal-oralen Weiterverbreitung zu, sondern beispielsweise<br />
auch für die Influenza, deren Weiterverbreitung auch durch Händehygiene vermindert werden<br />
kann. Auch hier sind Verhältnisprävention, nämlich gut ausgestattete Waschbecken, und Verhaltensprävention,<br />
nämlich das richtige Händewaschen, gefragt. Im Zus<strong>am</strong>menhang mit der Influenzapandemie<br />
<strong>2009</strong> hat die Hygieneabteilung des Gesundheits<strong>am</strong>tes in den Jahren <strong>2009</strong>/10 die<br />
Hygieneausstattung von Schulwaschbecken überprüft – Verhältnisprävention (S. 96). Darüber<br />
hinaus bietet sie den Kindereinrichtungen das Progr<strong>am</strong>m „Hygiene Tipps für Kids“ an, in dem<br />
Kinder insbesondere die richtige Händehygiene lernen sollen – Verhaltensprävention (S. 101). Auch<br />
die Hygieneschulungen der Mitarbeiter von Kindereinrichtungen haben die Vermeidung von<br />
(Infektions-) Erkrankungen bei Kindern und Mitarbeitern zum Ziel (S. 104).<br />
Hygiene und Infektionsprävention in anderen Einrichtungen<br />
Nicht nur im Bereich der medizinischen Versorgung oder in Gemeinschaftseinrichtungen sind die<br />
Anforderungen an die Hygiene zu beachten, sondern auch in vielen anderen Bereichen, z. B. in der<br />
Fußpflege, in Kosmetikstudios, im Friseurbetrieb und insbesondere beim Tätowieren und Piercen. Alle<br />
diese Bereiche unterliegen der infektionshygienischen Überwachung durch das Gesundheits<strong>am</strong>t – auf<br />
der Grundlage der Infektionshygieneverordnung des Landes Hessen.<br />
Über die Ergebnisse der Überprüfungen der Tätowierer (S. 107), der Friseure (S. 112), der<br />
Kosmetikstudios und der Fußpfleger (S. 115) wird ausführlich berichtet.<br />
Trinkwasser<br />
Trinkwasserbedingte Seuchen-/Infektionsausbrüche sind heute in den Ländern der westlichen Welt<br />
durch eine entsprechende Trinkwasseraufbereitung und -überwachung sehr selten. Die früher<br />
häufigen trinkwasserbedingten Ausbrüche durch Fäkalkeime wie Cholera und Typhus kommen heute<br />
bei uns nicht mehr vor, dafür sind in den letzten Jahren neue trinkwasserbedingte Krankheitserreger<br />
aufgetreten und Ausbrüche publiziert worden, insbesondere durch Legionellen. Die Wasserversorger<br />
sind verpflichtet, engmaschige Kontrollen des Trinkwassers durchzuführen; darüber hinaus werden sie<br />
zusätzlich durch die Gesundheitsämter überwacht. Bei auffälligen Befunden muss das Gesundheits<strong>am</strong>t<br />
unverzüglich Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung anordnen, z. B. Abkochempfehlung oder<br />
eine Ersatz-Wasserversorgung etc. Durch diese Regelungen sind größere Seuchen weitgehend zu<br />
verhindern.<br />
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